GELD-Magazin, Oktober 2022

AKTIEN . Anlagetipps Derzeit häufen sich die Crash-Prognosen. Dies ist kein Wunder angesichts des laufenden Börsen-monats September, der den Ruf des schwächsten Zeitraums an den Finanzmärkten genießt. Der Börsenexperte und Emerging Markets-Guru Mark Mobius macht da keine Ausnahme. Er denkt, dass die Zins-Erhöhungen der US-Notenbank Fed bei den USInvestoren noch nicht vollständig eingepreist sind. Das könnte zu weiteren Kursrückgängen an den Börsen führen. Allerdings wies der 86-Jährige auch darauf hin, dass die Probleme der US-Wirtschaft „nichts im Vergleich zu dem sind, womit Europa, China und andere zu kämpfen haben“. Dabei steckt seiner Ansicht nach Europa aufgrund der andauernden Energiekrise sowie der steigenden Inflation in den größten Schwierigkeiten. Mobius erklärte, dass die EZB die Zinssätze „dramatisch“ anheben müsse, um die Verbraucherpreise unter Kontrolle zu bekommen, was vermutlich eine Rezession auslösen werde. Wenn es so eintrifft, ist es die schlechteste Kombination von Global Makro-Faktoren (Inflation und Zinsen), die man sich denken kann. Bisher befürchtete man maximal eine Dunkle Wolken in Europa Der Euro Stoxx 50-Index musste auf ein Jahr gesehen einenVerlust von 15 Prozent hinnehmen, der führende US-Aktienindex S&P 500 liegt bei nur minus 9,5 Prozent: dank des starken US-Dollars und günstiger Energiepreise. WOLFGANG REGNER Stagflation. Der relativ sicherste Aktienmarkt in Krisenfällen ist der amerikanische. Dort gibt es die größte Liquidität und Auswahl an Titeln, die auch in Krisen relativ gut performen können. Zwar ist der US-Dollar im bisherigen Jahresverlauf schon deutlich gestiegen, doch manche in den USA domizilierte Unternehmen leiden darunter, wie etwa PepsiCo. Eine Korrektur beim Greenback würde dem Coca Cola-Konkurrenten in die Hände spielen. Stryker profitiert vom defensiven Geschäftsmodell. Dazu gesellt sich der relativ krisensichere schweizerische Technologiewert Huber & Suhner. STRYKER . High-Tech-Implantate Selbst, wenn das Geld knapp ist, genießen Operationen oberste Priorität. Das KGV 2023 liegt bei nur 18,5. Die Stryker-Aktie performt in einem langfristigen Aufwärtstrend. Kauf bei 200 Euro, Stopp-Loss bei 138 Euro platzieren. Solides Langfrist-Investment. Der US- Medizintechnik-Konzern profitiert von der stabilen Nachfrage nach seinen technologisch anspruchsvollen Implantaten. Er produziert diese für die Kiefer- und Gesichtschirurgie, dazu kommen künstliche Knie-, Hüft- und Schultergelenke. Zudem bietet Stryker OP-Roboter und Endoskopie-Systeme. Stryker ist ein Musterbeispiel für Beständigkeit: Jahr für Jahr schafft es das Unternehmen, Umsatz und Gewinn zu steigern. Das, obwohl in vielen Kliniken nichtlebensnotwendige Operationen verschoben werden mussten. Als sich die Lage in den Kliniken normalisiert hatte, wurden die Operationen nachgeholt. Dies lässt sich an den Zahlen ablesen: Während Stryker 2020 geringfügig weniger Umsatz als 2019 machte, profitierte das Unternehmen 2021 von den entsprechenden Nachholeffekten und legte einen Sprung auf neue Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn hin. Für 2022/23 erwarten Analysten die Rückkehr zu Wachstumsraten im hohen einstelligen Prozentbereich bei Umsatz und Gewinn. Im zweiten Quartal belastete der starke US-Dollar das Auslandsgeschäft. Ohne den Wechselkurseffekt wären die Wachstumsraten einige Prozentpunkte höher ausgefallen. Im Gegensatz zur CoronaPandemie kann eine Rezession Stryker nicht viel anhaben. Credits: Stryker; pixabay EUR (Xetra) 2019 2020 2021 2022 45 95 85 80 70 75 60 65 50 55 90 ISIN US8636671013 Kurs (23.09.2022) 213,00 € KGV 2022e 30,5 Marktkap. 78,29 Mrd.$ KGV 2023e 23,8 Umsatz 2022e 18,30 Mrd.$ KGV 2024e 20,5 BW/Aktie 2022e 41,30 $ DIV. 2022e 1,35% 54 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022

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