GELD-Magazin, Juni 2022

Wachstum flaut ab. Im April stiegen die Ver- braucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,4 Prozent. Damit verbleibt die Teuerung auf einem Rekordhoch. Auch der schwache Euro verstärkt nun die Preissteigerungen. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im März unter Druck geraten, sie fiel um 1,8 Pro- zent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Produktion um 0,8 Prozent. Auch die Umsätze im Einzelhandel sind gefallen, zum Vormonat gingen sie um 0,4 Prozent zurück. Die Stimmung in den Unter- nehmen der Eurozone hat sich im April trotz des Ukraine-Krieges etwas verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (IHS Markit) stieg zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 55,8 Zähler. Die Eurozone wachse mit zwei Ge- schwindigkeiten, erklärte S&P. Während sich die Stimmung im Dienstleistungssektor verbes- serte, trübte sie sich in der Industrie ein. Hier fiel der Einkaufsmanagerindex auf 55,5 Zäh- ler. Denn der Kostendruck bleibt hoch. Im März stiegen die Erzeugerpreise abermals mit Re- kordtempo. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, legten zum Vorjahresmonat um 36,8 Prozent zu. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro. Damit ist eine ex- trem hohe Inflation für private Konsumenten in der Pipeline. Das Wachstum der Geldmenge verlangsamte sich auf 6,3 Prozent. Es war so schwach wie im Februar 2020. (wr) Neuerlich eine Rezession? Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Jahres wieder ge- schrumpft. Nach einem Anstieg im Vorquartal ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Pro- zent zurück. Damit pendelt Japans Wirtschaft wie im Vorjahr weiter zwischen Wachstum und Schrumpfen. Ökonomen hatten damit gerechnet, dass der Aufschwung im Schlussquar- tal 2021 nicht andauern würde: Auf Quartalsbasis schrumpfte die Wirtschaft in den ersten drei Monaten um 0,2 Prozent. Ökonomen in Tokio rechnen im laufenden Quartal nun wie- der mit einem Aufschwung. Sie begründen dies damit, dass der zuvor gesunkene Privatkon- sum, der in Japan zu rund 60 Prozent zum BIP beiträgt, mit der inzwischen erfolgten Aufhe- bung der Corona-Restriktionen wieder zulegen dürfte. Allerdings sollten die im Zuge des rus- sischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ge- stiegenen Energie- und Lebensmittelpreise die Wirtschaft belasten. Der Preisanstieg wird zu- sätzlich durch den schwachen Yen noch ver- schärft. Für Japans Wirtschaft, die stark von Im- porten abhängt, dürften die höheren Rohöl- preise einen Schub in Richtung Erneuerbare En- ergien bedeuten. Japans Hersteller, vor allem Exporteure, werden die Preisanstiege durch die höheren Energie- und Rohstoffpreise nach und nach weitergeben. (wr) EUROPA . Teuerung in der Eurozone extrem hoch Abwärtstrend bleibt bestehen Nach dem Absturz bis auf 3.500 Punkte konnte sich der Aktienindex der Eurozone nur geringfügig erholen, bei 3.750 Punk- ten erlahmte die Kraft der Bullen. Obwohl die Unterstützung bei 3.500 Punkten gehal- ten hat, sollten Anleger nicht mit steigenden Kursen rechnen. Kurzfristiger Abwärtstrend Der bekannteste japanische Aktienindex bef indet sich nach wie vor gefangen in einem kurzfristigen Abwärtstrend. Der Aus- flug über die 30.000 Punkte-Marke währte nur kurz. Die wichtige Unterstützung bei 24.000 Punkten sollte aber halten. Anleger warten weiter ab. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Wirtschaft zu Jahresbeginn wieder geschrumpft 2020 2019 2021 ´22 Indexpunkte in EUR 2.200 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 3.600 3.800 4.000 4.200 4.400 2020 2019 2021 ´22 Indexpunkte in JPY 18.000 20.000 26.000 24.000 22.000 28.000 32.000 30.000 16.000 Juni 2020 – GELD-MAGAZIN . 47

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