GELD-Magazin, Juni 2022

Juni 2022 – GELD-MAGAZIN . 3 D as Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos, das anstatt wie üblicherweise im Jänner heuer ausnahmsweise vom 22. bis 26. Mai stattfand, wurde vom Thema Ukraine-Krieg und dessen Auswirkun­ gen dominiert. Russische Teilnehmer waren nicht zugelassen, auch keine rus- sischen Sponsoren. Die Stimmung unter den 2.500 Teilnehmern war düster wie selten zuvor. Der deutsche Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, brachte es auf den Punkt: „Wir haben mindestens vier miteinander verwobene strukturelle Krisen. Eine hohe Inflation in den meisten Ländern, eine Energiekrise, eine drohende Nahrungsmittelkrise und eine Klimakrise. Wir können die Probleme aber nicht lösen, wenn wir uns nur auf eines davon konzentrieren.“ Habecks Befürchtung ist, dass, wenn keines der Probleme in absehbarer Zeit gelöst würde, die globale Wirtschaft in eine Rezession gleiten könnte und die Welt destabilisiert würde. Zudem warnte er davor, eine Krise auf Kosten einer anderen zu lösen. Also zum Beispiel wieder mehr Kohle gegen die Energiekrise einzusetzen und dafür die Klimakrise zu verschärfen. Der mittlerweile 91-jährige US-Investor und Philanthrop George Soros bestä- tigte dies im Grunde, und warnte dringend davor, angesichts des Ukraine- Krieges die Klimakrise zu vernachlässigen. „Im Kampf gegen den Klimawandel sei die Menschheit stark zurückgefallen, der Klimawandel sei möglicherweise bereits unumkehrbar und eine Gefahr für die gesamte Zivilisation“, so Soros. Zugleich stellte er fest, dass Europa noch absehbare Zeit von russischer Energie abhängig bleiben würde und für einen Ausstieg noch ein hoher Preis zu zahlen sei. Gleichzeitig lobte er den deutschen Bundeskanzler für dessen Entschei- dung, North Stream II aufzugeben, 100 Milliarden Euro für die Verteidigung zu reservieren und der Ukraine Waffen zu liefern. Bei allen Plädoyers klingt aber eines durch: Wenn nicht alle an einem Strick ziehen, wird es nicht funktionie- ren. Das gilt nicht nur für Politiker, sondern für jeden einzelnen von uns. Ne- ben individuellen energiesparenden Konsequenzen kann man auch durchaus den Bereich der Kapitalanlage gewinnbringend und nachhaltig ausrichten. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Verwobene Krisen editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 19/1/29B, 1010 Wien T: +43/676/570 95 10 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin REDAKTION Mar io Franz in, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wol fgang Regner, Mor i tz Schuh MSc, Mag. Chr ist ian Sec, LEKTORAT Mag. Rudolf Preyer GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO Milles Studio /stock.adobe.com · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · BACKOFFICE & EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir · DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5412 Puch, Urstein Süd 13. www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/699/1922 0326 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.

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