GELD-Magazin, April 2022

VERSICHERUNG . Kurzmeldungen Credits: Jonas Boltz©Lotte Ostermann 62 . GELD-MAGAZIN – April 2022 Credits: beigestellt/Archiv; flickr.com/photos/fotoblasete/antonioxalonso; lovelyday12/stock.adobe.com E-Autos Das Netz wird enger Kooperation. Aktuell sind knapp 14 Prozent aller neuzugelassenen Pkw in Österreich rein elektrisch angetrieben. Österreich liegt damit EU-weit an guter dritter Stelle. Der ÖAMTC und Uniqa kooperieren jetzt in Sachen E-Mo- bilität: Rund 60 öffentliche Ladepunkte im ganzen Land sollen das Versorgungsnetz für alle E-Driver enger knüpfen und die Preistran- sparenz erhöhen. Denn verrechnet wird laut den beiden Unternehmen der tatsächlich be- zogene Strom ohne versteckte Zusatzkosten und Parkgebühren. Praktischer Tipp: Es sollte darauf geachtet werden, dass auch Schäden an der Antriebsbatterie entweder in der Voll- oder Teilkaskoversicherung geregelt sind, so- fern nicht zum Beispiel über den Leasinggeber ein Versicherungsschutz besteht. Weiters sollten indirekte Blitzschäden abgedeckt sein. Versicherungen gefragt. Mit der zunehmenden Digi- talisierung verändern sich Cyber-Attacken und Scha- denszenarien immer schnel- ler. Ziel der Internet-Angriffe sind große Unternehmen ge- nauso wie EPUs oder Privat- personen. „Ein Cyber-Risiko kann existenzbedrohend und die Behebung richtig teuer werden“, unterstreicht Joe Kaltschmid, Versicherungsmakler und Experte für Cyber-Versicherungen. Laut Umfragen war 2020 al- lerdings nur knapp ein Drittel der Unternehmen ge- gen digitale Risken auch abgesichert. Weitere Schät- zungen zeigen, dass durch Cyber-Kriminalität Schä- den in der Höhe von insgesamt rund 22,3 Milliarden Euro jährlich in Österreich verursacht werden. Die Prämien für entsprechende Versicherungen variieren stark, je nach Risiko und Größe des Unternehmens sowie vereinbarter Leistung. Das reicht von wenigen 100 Euro pro Jahr für ein EPU bis zu sechsstelligen Eurobeträgen für große Gesellschaften. Joe Kaltschmid, Versicherungsmakler und Cyber-Experte Cyber-Crime: Milliardenschäden 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 48 Prozent Beliebte Berater. Digitalisierung spielt auch bei Versicherungen eine immer wichtigere Rolle; es wurde in- nerhalb der Branche viel in Online- Lösungen und Selbstabwicklung inve- stiert. Doch wie informieren sich die Österreicherinnen und Österreicher in puncto Versicherungen? Laut einer im Fachmagazin AssCompact zitierten Helvetia-Studie nutzen 38 Prozent Online-Vergleichsportale und 35 Pro- zent Suchmaschinen. Die klare Num- mer eins bei den Informationsmög- lichkeiten bleibt jedoch mit 48 Pro- zent der Berater einer Versicherung, noch vor unabhängigen Versiche- rungsmaklern (33 %). Weiters hat die Befragung eine hohe Zufriedenheit mit der Kommunikation in Zusam- menhang mit Versicherungen erge- ben. Über ein Drittel (37 %) ist sehr zufrieden und fast 40 Prozent eher zufrieden. Am häufigsten wird der Kontakt telefonisch (59 %) oder per E-Mail (54 %) bzw. persönlich (49 %) gesucht. Zunehmende Kommunikati- onskanäle sind Kundenportale, Apps sowie Onlinetools, kaum genutzt wer- den hingegen digitale Assistenten oder Chatbots. Auch Social-Media-Ka- näle wie WhatsApp, Facebook und Co. gewinnen in der Kommunikation zwischen Versicherungen und Versi- cherten an Bedeutung. Neues Jobbild entsteht. Assekuranzen gelten bei Uni- Absolventen und anderen Berufseinsteigern oftmals als etwas träge, sogar langweilig und in manchen Be- reichen „angestaubt“. Doch mit technologie- und daten- getriebenen Geschäftsmodellen setzen sogenannte InsurTechs jetzt dazu an, die Branche neu zu gestalten. Das meinen Jonas Boltz und Valentina Brebenaru, Ge- schäftsführer des Digitalversicherers nexible. Big Data schafft laut den Experten neue Jobs und ändert alte Be- rufsbilder. Kernaufgaben wie das Sammeln, Aufarbeiten und Analysieren einer bislang nie dagewesenen Menge an Daten lassen Versicherungsanbieter immer mehr zu Datenhäusern werden. Dadurch kristallisiert sich ein neuer, wichtiger Job heraus: Der Data Scientists oder Datenwissenschaftler. Doch auch klassische Berufe, die seit mehr als 100 Jahren in der Versicherungswirtschaft existieren, werden durch die Digitalisierung verändert, so zum Beispiel der/die AktuarIn. Neue Technologien, Programmiersprachen, sowie eine nie vorhanden gewe- sene Fülle an Daten ermöglichen es, die Aufgabenfelder zu erweitern: „Das Fachwissen und die neuen Tools ma- chen den Aktuar zu einem Beruf, der maßgeblich die In- novation des Versicherungssektors vorantreiben kann“, ist sich Boltz sicher. Jonas Boltz, Geschäftsführer von nexible „Verstaubt“: Digitalisierung räumt auf

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