GELD-Magazin, April 2022

Credits: beigestellt BANKING . Kurzmeldungen Zentralbanken: Inflations-Dilemma Behutsamer Weg. Der Ukraine-Krieg macht na- türlich auch vor der Notenbanken-Politik nicht halt. James Lynch, Fixed Income-Experte bei Ae- gon Asset Management, analysiert: „Aus Sicht der Zentralbank bedeutet die schreckliche Invasion Russlands in der Ukraine einen Anstieg der kurz- fristigen Inflation und höchstwahrscheinlich auch für den Rest des Jahres 2022, da die Rohstoff- preise gestiegen sind und es zu Unterbrechungen in der Lieferkette gekommen ist.“ Wie reagieren die Notenbanken nun in dieser besonders heiklen Situation? Einerseits sollte der Teuerung Einhalt geboten werden, andererseits könnten zu starke Zinsschritte zu einem Abwürgen der durch den Krieg ohnedies gefährdeten Konjunktur führen. Es scheint sich eine Politik vorsichtiger Zinserhö- hungen durchzusetzen: Die Bank of England hat ihren Satz um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent angehoben, nachdem die US-Notenbank kurz zu- vor einen ähnlichen Schritt getan hatte. James Lynch, Fixed Income Manager bei Aegon Kriegs-Folgen. Neben den Ver- brauchern und den energieinten- siven Industrien sind auch die europäischen Banken von den steigenden Energiepreisen be- troffen. „Sie stehen vor einer schwierigen Situation, da ihre Kreditvergaben durch die sich verschlechternden Geschäftsbe- dingungen beeinträchtigt wer- den“, kommentiert Pascal Men- ges, Head of Equity Investment Process bei Lombard Odier. Die Situation stellt den Bankensektor in der Euro- päischen Union gleich vor zwei potenzielle Systemri- siken: Abschreibungen auf russische Engagements sowie eine Umkehrung des Kreditzyklus aufgrund steigender Kosten für Kreditausfälle. Das negative Szenario der Eu- ropäischen Bankenaufsichtsbehörde geht dabei von gi- gantischen 90 Milliarden Dollar an Abschreibungen in Zusammenhang mit Russland aus. Pascal Menges, Investment- Experte bei Lombard Odier Energiekrise: Banken leiden „Gutes Jahr dank erfolgreicher Strategie“ Gerade in turbulenten Zeiten zeigt sich, wie wichtig die richtige Strategie für den Geschäftserfolg ist. Mit dem Krieg in der Ukraine folgt auf die Co- ronaviruspandemie die nächste Krise, die großes menschliches Leid verurs- acht, aber auch wirtschaftliche Folgen hat. Gerade für Bankinstitute ist daher wichtig, selbst stabil aufgestellt zu sein, um die Auswirkungen abzufedern und vor allem alle Kundinnen und Kunden bestmöglich zu unterstützen. I m Geschäftsjahr 2021 konnten wir un- serem Ruf als starke und stabile Finanz- partnerin erneut gerecht werden. Das ist in erster Linie unserer Strategie geschuldet, die auf der Finanzierung von Immobilien und sozialer sowie kommunaler Infrastruk- tur fußt. Dadurch konnten wir unseren Peri- odenüberschuss nach Steuern von 31,9 Mil- lionen Euro in 2020 auf 41,9 Millionen Euro ausbauen. Dem guten Ergebnis liegt der Ausbau unserer Kernerträge zugrunde: Der Zinsüberschuss stieg um 8,7 Prozent auf 140 Millionen Euro und das Provisionser- gebnis um 8,6 Prozent auf 18,9 Millionen Euro. Darüber hinaus konnten wir die Effizi- enz weiter steigern und den Verwaltungs- aufwand um 3,2 Prozent senken. Gemein- sam mit dem Ausbau der Kernerträge konn- ten wir die Cost-Income-Ratio von 53,29 Prozent per Ende 2020 auf 52,14 Prozent per Ende 2021 verbessern. Insgesamt konnten wir ein sehr erfolgreiches KOLUMNE . HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich undWien AG Jahr hinter uns brin- gen und weiterhin den notwendigen Spielraum erwirt- schaften, um durch herausfordernde Zeiten zu manövrie- ren. Vor allem kön- nen wir aber auch die Partnerin für Menschen und Unternehmen sein, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Wir leben diese Partnerschaft aktiv und das hebt uns auch von anderen ab – nicht umsonst haben wir 2021 den Branchenchampion im Bereich „Kundenservice Filialbanken“ gewonnen. www.hyponoe.at Wolfgang Viehauser, HYPO NOE Marktvorstand und Vorstandssprecher FOTO: HYPO NOE / Monihart 18 . GELD-MAGAZIN – April 2022

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