GELD-Magazin, März 2022

S chon einmal etwas von ELTIF ge- hört? Vermutlich nicht, obwohl der „European Long-Term Investment Fund“ bereits 2015 von der EU aus der Tau- fe gehoben wurde. Mit ELTIFs sollen illiqui- de Kapitalanlagen leichter zugänglich wer- den: Etwa Investments in Infrastruktur oder Windkraftanlagen, um so nicht zuletzt den Weg zu einer „grünen Wirtschaft“ zu er- leichtern. Also prinzipiell eine gute Sache, derzeit gibt es aber laut FMA in Österreich keine ELTIF-Produkte. Warum eigentlich? Hohe Einstiegssumme Das ist vor allem auf die Konstruktion von ELTIF zurückzuführen. Wegen der langfri- stigen Ausrichtung der Fonds müssen min- destens 10.000 Euro pro Anleger aufgewen- det werden und die Investmentsumme darf höchsten zehn Prozent des Vermögens des Anlegers ausmachen. Das kann natürlich durchaus abschreckend wirken, weshalb die EU auch an „weicheren Kriterien“ arbeitet (siehe Bericht ganz rechts). Erneuerbare Energie und mehr Wie ELTIF nun konkret anlegen, lässt sich gut an einem praktischen Beispiel erklären. Die Commerzbank-Tochter Commerz Real hat im Herbst 2020 einen ELTIF aufgelegt: Den „klimaVest“, der in Luxemburg und Deutschland vertrieben wird. Ein Start in Österreich und der Schweiz ist möglich, ei- nen konkreten Zeitplan kann das Unterneh- men dabei allerdings noch nicht nennen. Timo Werner, Fondsmanager klimaVest, Commerz Real, zeigt sich jedenfalls mit der bisherigen Entwicklung höchst zufrieden: „Begonnen hat unser offener Impact-Fonds mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro, nach knapp einem Jahr weist der Fonds ein Volumen von 630 Millionen Euro MÄRKTE & FONDS . Nachhaltigkeit Langfristige Nachhaltigkeits-Projekte sollen die Energiewende unterstützen. ELTIF ist dabei ein von der EU favorisiertes Instrument. Nur, warum hört man in der Investmentszene davon gar so wenig? HARALD KOLERUS Credits: beigestellt; pixabay Schub für Infrastruktur 38 . GELD-MAGAZIN – März 2022

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=