GELD-Magazin, März 2022

D ie Krise um die Ukraine hält die Börsen in Atem. Denn die Ukraine gilt seit der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU am 1. September 2017 als wirtschaftlicher und wertemäßiger Partner von Europa. Seither wird auch deren Aufnahme in das NATO-Bündnis vorange- trieben. Russlands Präsidenten Vladimir Putin ist das natürlich nicht recht. Mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Anschluss der ehemaligen DDR an Deutschland wurde versprochen, das NATO-Gebiet nicht um die ehemaligen Ostblock-Staaten zu erweitern. Polen, die baltischen Staaten, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien traten aber bereits 1999 bzw. 2004 bei. Die Ukraine ist nun der Zankapfel um eine weitere Ausdehnung der NATO. Mit militärischen Drohgebärden in Richtung Ukraine will Putin nun verhindern, dass ihm die NATO weiter auf die Pelle rückt. Wie es derzeit scheint, ist aber viel eher von ei- ner politischen Lösung als von einer Aggression auszugehen. Das führt uns wieder zu den Sorgen hinsichtlich der hohen Inflation und der Straffung der Geldpolitik zurück. Denn was die Börsen mittelfristig eher beun- ruhigt, sind die Energiepreise, die immer weiter nach oben klettern. Hohe Ener- giepreise heizen die Inflation weiter an und verringern die Wertschöpfung in Europa, während die Kassen in den öl- und gasproduzierenden Ländern klin- geln. In den USA ist die Inflation im Jänner auf annualisiert 7,5 Prozent gestie- gen, auch in Europa zeigt der Trend mit 5,1 Prozent noch nach oben. Da die EZB aber „keine Überhitzung der Wirtschaft als Ursache“ feststellt, hält sie zwar noch weiter an ihrer Nullzinspolitik fest, jedoch wird eine erste Zinsanhebung in der Eurozone im vierten Quartal erwartet. Aufhorchen ließ besonders die Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel, in Zukunft auch die Preissteige- rungen bei Immobilien bei der Inflationsbewertung zu berücksichtigen, um bei der Geldpolitik nicht zu spät zu reagieren. Das scheint die Argumentation der EZB hinsichtlich eines Umschwenkens zu einer restriktiveren Geldpolitik zu un- terstützen. Die Fed hingegen wird heuer bereits ab März mehrere Zinsschritte vornehmen. An den Anleihenmärkten hat sich diese Erwartung mit steigenden Renditen bereits eingepreist. An den Aktienbörsen sollte es aber zu keinem Dra- ma führen, solide Unternehmen können das Szenario gut kompensieren. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Zinswende editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 19/1/29B, 1010 Wien T: +43/676/570 95 10 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin REDAKTION Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wolfgang Regner, Moritz Schuh MSc, Mag. Christian Sec LEKTORAT Mag. Rudolf Preyer GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO llme3d /stock.adobe.com · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir · DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5412 Puch, Urstein Süd 13. www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/699/1922 0326 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. März 2022 – GELD-MAGAZIN . 3

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