GELD-Magazin, Februar 2022

Februar 2022 – GELD-MAGAZIN . 59 here Zinsen bedeuten höhere Margen für die Banken. In diesem Zusammenhang ist be- merkenswert, dass die Vorstände der Bawag zuletzt rund 50.000 Aktien des eigenen In- stitutes gekauft haben, während sich der Großaktionär GoldenTree von rund der Hälfte seiner Beteiligung im Wert von rund 300 Millionen Euro trennte. Warum die Vor- stände kauften? Die Bawag expandiert suk- zessive. So wurde kürzlich der Erwerb der Depfa abgeschlossen, die vergangenes Jahr von BNP Paribas übernommene Hellobank in die easybank integriert. In den ersten drei Quartalen konnte die Bawag bereits bei ei- ner Steigerung der Kernerträge um vier Pro- zent auf 905 Millionen Euro beim Gewinn um 56 Prozent auf 316 Millionen Euro zule- gen – wobei die Risikokosten um 58 Prozent auf 75 Millionen Euro reduziert wurden. Für 2022 wird mit einem Gewinn von rund 480 Millionen Euro gerechnet, was einer Ge- winnrendite von 10,2 Prozent entspricht. Deshalb wird auch die Dividende für 2021 attraktiv ausfallen. Hier werden etwa 2,60 Euro je Aktie erwartet und damit eine Divi- dendenrendite von 4,83 Prozent. S&T mit Shortattacke Mitte Dezember warf Fraser Perring (Vil- leroy Research) in einem Short-Report S&T falsche Bilanzierungen vor. Mittlerweile hat S&T eine umfangreiche Stellungnahme ver- öffentlicht, mit der praktisch alle Vorwürfe entkräftet wurden. Trotz allem hat der Akti- enkurs der S&T noch kaum darauf reagiert. Analysten haben ihre Kursziele nicht nach unten angepasst, sie liegen immer noch bei rund 30 Euro je Aktie. Operativ wird S&T das Jahr 2021 wie erwartet schwach ab- schließen. Trotz voller Auftragsbücher bremste der Halbleitermangel deren Abar- beitung. Das sollte sich 2022 wieder lösen. Der Vorstand erwartet für heuer ein Umsatz- wachstum von 1,3 auf 1,5 Milliarden Euro bei einer EBITDA-Marge von rund zehn Pro- zent. Unterm Strich sollte damit ein Gewinn von etwa 80 Millionen Euro herauskommen, was ein KGV von günstigen elf ergeben wür- de: Für ein spekulatives Investment ist das ein durchaus attraktives Chancen-Risiko- Verhältnis. Stabiler Anstieg. Obwohl der Umsatz in den ersten drei Quartalen mit 6,1 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro rückläufig war, konnte der Gewinn um 55,1 Prozent auf 212,9 Milli- onen Euro gesteigert werden. In einem ähn- lichen Verhältnis dürfte auch das Jahreser- gebnis bei einem Umsatz von etwa 6,5 Milliar- den Euro und einem Gewinn von rund 310 Millionen Euro (KGV 14,8) ausfallen. 2022 ist mit einer leichten Steigerung zu rechnen. Zwar war der Auftragsbestand mit 7,34 Milli- arden Euro zum Ende des dritten Quartals un- verändert, doch zeigte sich zuletzt eine stei- gende Tendenz beim Auftragseingang. ANDRITZ . Weniger Umsatz, aber höherer Gewinn Marge nahe vier Prozent. In den ersten drei Quartalen 2021 stieg die Bauleistung der Strabag um vier Prozent auf 11,5 Milliarden Euro – vor allem infolge der Erholung am Heimmarkt Österreich. Der Auftragsstand legte in den ersten neun Monaten um 14 Pro- zent auf ein neues Allzeithoch von 21,6 Mil- liarden Euro zu. Der Ausblick 2021 mit einer Leistung von über 15,4 Milliarden Euro so- wie einer EBIT-Marge nahe vier Prozent – ei- gentlich erst das Ziel für 2022 – wurde bestä- tigt. Die Analysten der Deutsche Bank hoben angesichts der guten Zahlen das Kursziel für die Strabag-Aktie von 35 auf 45 Euro an. STRABAG . Rekordwert beim Auftragsbestand ISIN AT0000730007 Kurs (20.01.2022) 47,92 € KGV 2021e 15,5 Marktkap. 4,74 Mrd.€ KGV 2022e 14,0 Umsatz 2021e 6,50 Mrd.€ KGV 2023e 12,9 Buchwert/Aktie 2021e 14,50 € DIV. 2021e 2,89% ISIN AT000000STR1 Kurs (20.01.2022) 37,90 € KGV 2021e 10,2 Marktkap. 3,88 Mrd.€ KGV 2022e 9,8 Umsatz 2021e 15,14 Mrd.€ KGV 2023e 9,6 Buchwert/Aktie 2021e 17,93 € DIV. 2021e 4,32% Im Aufwärtstrend. Trotz Rekordwerten bei Unwetterschäden konnte die Vienna Insu- rance Group in den ersten drei Quartalen 2021 die Combined Ratio von 96,1 auf 95,2 Prozent verbessern. Unterm Strich führte dies zu einem Gewinnanstieg um 53,6 Pro- zent auf 281,5 Millionen Euro. Für das Ge- samtjahr werden rund 360 Millionen Euro erwartet (KGV 9,2). Daraus wird eine Divi- dende von etwa 1,20 Euro resultieren, was einer Rendite von 4,65 Prozent entspricht. Mit einem erwarteten weiteren Gewinnan- stieg um ca. zehn Prozent im laufenden Jahr hält sich das Kursrisiko in engen Grenzen. VIENNA INSURANCE GROUP . Günstiger Dividendenwert ISIN AT0000908504 Kurs (20.01.2022) 26,05 € KGV 2021e 8,8 Marktkap. 3,36 Mrd.€ KGV 2022e 8,2 Umsatz 2021e 9,46 Mrd.€ KGV 2023e 7,3 Buchwert/Aktie 2021e 42,59 € DIV. 2021e 4,84% EUR 35 30 40 25 45 50 55 2018 2019 2020 2021 EUR 25 20 18 30 16 35 40 45 2018 2019 2020 2021 EUR 20 18 16 22 14 24 26 28 2018 2019 2020 2021

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