GELD-Magazin, Februar 2022

Credits: beigestellt; Blue Planet Studio/stock.adobe.com; pixabay MÄRKTE & FONDS . Kurzmeldungen 22 . GELD-MAGAZIN – Februar 2022 Gesundheitssektor: Mehr als Corona ASSET ALLOCATION Aktien-Trends 2022 Börsen-Visite. Die Aktien der Gesund- heitsbranche entwickelten sich im ver- gangenen Jahr teilweise wieder sehr positiv. Doch kleinere Unternehmen der Branche standen – trotz ihrer be- sonderen Innovationskraft – vorüberge- hend weniger im Börsen-Fokus. Sie bie- ten nun besonderes Aufholpotenzial. Kai Brüning, Senior Portfolio Manager bei Apo Asset Management, kommen- tiert: „Das Thema Covid-19 wird den Gesundheitsmarkt auch an der Börse weiter beschäftigen. Das betrifft vor allem Labore und Labor- ausstatter. Doch langfristig lohnt ein Blick auf viele weitere Themen, die zu Innovationen und Effizienz im Gesundheitswe- sen beitragen.“ Zwei Beispiele von vielen sind etwa Medizin- technik-Unternehmen, die neuartige Transportboxen für lebens­ rettende Organ-Transplantationen herstellen, oder Implantate, die schwerwiegende Schlafapnoe (Schlafstörung durch vorü- bergehenden Atemstillstand) heilen können. Auch Fusionen und Übernahmen werden 2022 ein wichtiges Thema sein. Große Unternehmen verfügen über die Mittel, hier stark zu in- vestieren. Davon können die Aktienkurse kleiner Unternehmen im Fall einer Akquisition deutlich profitieren. Europa bevorzugt. Olivier van Haute, Fondsmana- ger bei DPAM, blickt optimistisch ins junge Börsen- jahr. Insbesondere Europa bietet laut dem Exper- ten für die kommenden Monate günstige Vorausset- zungen fürs Wachstum. Im Gegensatz zu ihren ame- rikanischen Pendants befinden sich europäische Ak- tien noch in der Mitte des Zyklus und sind relativ günstig. Zudem profitiert Europa am stärksten von den Impfstoffen und der anhaltend akkommodie- renden Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Aber auch amerikanische Aktien sind nicht ganz von der Hand zu weisen. „Gegen die Vielzahl inno- vativer und disruptiver Unternehmen auf diesem Markt und die fiskalischen Konjunkturmaßnahmen der Regierung zu wetten, erscheint unklug“, rät Van Haute. Allgemein hält er an der Präferenz für Ak- tien fest, trotz höherer Bewertungen dürften sie der wichtigste Performancetreiber bleiben. DIE ZAHL DES MONATS 16 Prozent Gewinne steigen. Europas Aktienmärkte erreichten 2021 mit einem Plus von 16 Prozent ein Allzeithoch gegenüber dem Niveau vor Covid zum Jahresende 2019. Laut Edmond de Rothschild Asset Manage- ment folgte die Performance dem Anstieg der Unternehmensergeb- nisse um ebenfalls 16 Prozent im Vergleich zu 2019. Sie ist davon überzeugt, dass das Gewinnwachstum die Aktienmärkte in 2022 er- neut unterstützen wird. Auch Europas Wirtschaft verfügt über die Mittel, um weiter zu wachsen: Der Konsum stützt sich auf eine Re- kordsparquote, die Unternehmen müssen ihre Lagerbestände wieder auffüllen, die Konjunkturprogramme zeigen Wirkung und der Investi- tionszyklus beschleunigt sich. Allerdings wird die Stärke der Erho- lung weitgehend davon abhängen, wie sich die Epidemie jetzt entwi- ckelt und wie gut die Wirtschaft inflationäre Spannungen aufnehmen kann. Bisher hat jedenfalls die Angst, etwas zu verpassen (Fear of missing out), die Anleger dazu gebracht, bei kleinsten Einbrüchen zu kaufen und die Wachstumstitel unter den Mega-Caps zu stärken. Wie in den USA, wo die Marktkapitalisierung von Tesla jetzt höher ist als die aller sechs globalen Automobilhersteller zusammen. Kaufgelegenheit. Die chinesische Börse musste zuletzt Verluste hinneh- men, währenddessen an- dere wichtige Aktienmär- kte kräftig weiter steigen. Marcus Weyerer, Senior Investmentstratege bei Franklin Templeton, er- klärt die Hintergründe: „Es gibt eine Reihe von Faktoren, die zur Underperformance beigetra- gen haben. Die meisten davon sind auf die weitreichenden regulato- rischen Maßnahmen zurückzuführen, die sich derzeit auf die chine- sische Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt auswirken.“ Die Re- formen und Sanktionen dienen laut dem Experten allerdings durchaus einem Ziel, das sich langfristig positiv auf die Finanzmärkte auswirken könnte. Weyerer zieht folgenden Schluss: „Angesichts des wirtschaftli- chen und politischen Einflusses, den China auf der Weltbühne ausübt, ist das Land in den Portfolios vieler Aktienanleger bedauerlicherweise unterrepräsentiert. Auch wenn es Fragen zum Zugang und zur Risiko- bereitschaft gibt, die Gründe für diese Unterrepräsentation sind, sollten langfristige Anleger Rückschläge als Gelegenheit zum Ausbau ihrer Positionen betrachten.“ China: Der unterschätzte Riese Kai Brüning, Senior Portfolio Manager bei Apo Asset Management

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