GELD-Magazin, Dez. 2021 / Jän. 2022

Ä ngste bezüglich der im November entdeckten Omikron-Variante des Coronavirus bremsten den Börsenaufschwung Anfang Dezember ab. Dass die Aktienkurse aber bislang nicht stärker als ein paar Prozent korrigiert haben, liegt daran, dass die starken Unternehmensergebnisse aus den ersten drei Quartalen spürbar nachwirken. Die meisten Aktiengesellschaften meldeten für diesen Zeitraum über Erwarten hohe Gewinne – trotz gestiegener Rohstoffkosten, schwieriger Lieferketten und Kontaktbeschränkungen. Daher verfolgen die meisten Anleger die „Buy the Dip“-Strategie: Aktien gelten im Anlageuniversum angesichts des Nullzinsniveaus weiterhin als alternativlos. Doch die gute wirtschaftliche Entwicklung, die von einem starken Konsum und einer großzügigen geldpolitischen Unterstützung getragen wird, ließ die Inflati- onsraten dies- und jenseits des Atlantiks kräftig ansteigen – in Europa auf 4,9 Prozent, in den USA auf 6,8 Prozent. Auf der Stirn so manchen Notenbankers bilden sich Sorgenfalten. Denn die Beendigung der Anleihenkaufprogramme und Zinsanhebungen würden die Aktien- und Immobilienmärkte belasten, die Wirtschaftsentwicklung empfindlich bremsen und zudem die Finanzierung der stark gestiegenen Staatsverschuldungen erschweren. Die meisten Faktoren, die 2021 zum Wachstum beigetragen haben, werden 2022 abklingen. Das historisch hohe Gewinnwachstum dürfte nicht wiederholt werden können. Der Preisdruck seitens der Lieferketten und der Rohstoffpreise wird sich mehr auf den Arbeitsmarkt verlagern und dafür sorgen, dass die In- flationsraten relativ hoch bleiben. Damit bleibt das größte Risiko, dass die Zen- tralbanken 2022 die finanziellen Rahmenbedingungen stärker als erwartet ver- schärfen müssen und damit den Märkten Treibstoff entziehen. Für Anleger heißt das: Vorsicht auf den Kreditmärkten und bei höher verschuldeten Unter- nehmen. 2022 werden Sachwerte voraussichtlich weiter florieren – es wird das Jahr der Valueaktien und Dividendentitel. Als Sonderkonjunktur werden Un- ternehmen unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit reüssieren – insbesonde- re durch Investitionen in den Klimaschutz und in Neue Energien. Auch das Thema Digitalisierung ist ein Dauerbrenner. Damit stellen wir uns auf ein spannendes Jahr 2022 ein. Und mehr denn je gilt, gut informiert zu bleiben! Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Vorsichtiger Entzug editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 19/1/29B, 1010 Wien T: +43/676/570 95 10 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin REDAKTION Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wolfgang Regner, Moritz Schuh MSc, Mag. Christian Sec LEKTORAT Mag. Rudolf Preyer GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO blacksalmon /stock.adobe.com · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir · DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5412 Puch, Urstein Süd 13. www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/699/1922 0326 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. Jänner 2022 – GELD-MAGAZIN . 3

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