GELD-Magazin, Oktober 2021

Optimismus ungebrochen. Die Stimmung in der Industrie verharrt trotz Materialmangel auf hohem Niveau. Der amerikanische Einkaufsma- nagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe stieg im September von 59,9 auf 61,1 Punkte, und das trotz fehlender Vorprodukte und teurer Rohstoffe. Doch die Auftragsbücher sind voll und die Nachfrage nach Kapitalgütern bleibt hoch. Die leeren Lager mögen momentan die Produktion bremsen, doch für den weiteren Ausblick ist dies grundsätzlich eine gute Nach- richt. Löst sich der Mangel, wird die Produktion auf Hochtouren laufen. Zum einen, weil die noch offenen Aufträge abgearbeitet werden müssen. Zum anderen, weil die Unternehmen ihre Lager wieder aufstocken. Die Erzeugerpreise in den USA sind im August deutlich gestie- gen. Auf Jahressicht legten die Erzeugerpreise um 8,3 Prozent zu. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Datenreihe im November 2010. Die Erzeugerpreise gelten als Indikator für die Entwicklung der Inflation, denn sie beeinflussen auch die Verbraucherpreise, die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine wichtige Rolle spielen. Auch die Immobilienpreise legten deutlich zu, zuletzt sogar um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf die Leistbarkeit von Wohnungen hat dies aber noch keinen negativen Effekt. Auch die Auftragseingänge für dauerhafte Konsumgüter kletterten weiter: um 1,8 Prozent. (wr) Krise am Immobilienmarkt? Der chinesische Immobilienmarkt steht durch Regulierung und abnehmende Nachfrage vor Herausforderungen. Ein systemisches Risiko ist freilich un- wahrscheinlich, da Immobilienkredite vor allem in den Portfolios von kleineren und regio- nalen Banken zu finden sind. Die neue Regulierung zielt darauf ab, das Wachstum der Ge- samtverschuldung der Bauträger, das Engagement der Banken im Immobiliensektor und die Grundstückspreise stärker zu kontrollieren. Der Immobilienmarkt trägt direkt bis zu 15 Prozent zum gesamten BIP-Wachstum Chinas bei und ist damit von essenzieller Bedeutung. Doch der Beleihungsgrad für Wohnungskäufe ist in China im Vergleich zu den meisten In- dustrieländern relativ niedrig. Angesichts der derzeit restriktiven Wohnungsbau- und Geld- politik besteht für die Regierung ein erheb- licher Spielraum zur Lockerung dieser Vorga- ben. Die chinesische Industrieproduktion wuchs im August nur noch um 5,3 Prozent ge- genüber dem Juli mit plus 6,4 Prozent. Auch die Einkaufsmanagerindizes mussten einen Rücksetzer hinnehmen: Sowohl der offizielle, als auch der Caixin-Index für die mittelstän- dischen Betriebe fielen unter die Trendmarke von 50 Punkten. Zudem blieben die Einzelhan- delsumsätze mit einem Zuwachs von nur 2,5 Prozent weit hinter den Prognosen von bis zu sieben Prozent zurück. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Immobilienmarkt bleibt stark CHINA . Regulierungswelle läuft weiter Im Rückwärtsgang Beim Rekordhoch bei 4530 Punkten war vorerst einmal Endstation. Die schwache Unterstützung bei 4400 Punkten hat nicht gehalten. Solange aber die Marke von 4200 Punkten verteidigt wird, besteht kein Anlass für besondere Besorgnis. Kein Absturz in Sicht Der Hauptindex für die chinesischen Fest- landsbörsen (Onshoremärkte) musste zwar Verluste hinnehmen, diese fielen jedoch gegenüber dem Hongkonger Index für H- Werte eher gering aus. Die Unterstützung bei 3500 Punkten sollte halten. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: madamlead/stock.adobe.com Indexpunkte in USD 3.000 2.800 2.600 2.400 2.200 3.200 3.400 3.600 4.000 4.200 4.400 4.600 3.800 2020 2018 2019 2021 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 2020 2018 2019 2021 50 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2021

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