GELD-Magazin, Juli/August 2021

Qualität setzt sich durch Ein Jahr Corona-Krise - der Private Banking-Vorstand und der Leiter Asset Management bei der Hypo Vorarlberg ziehen Bilanz und erzählen, weshalb sie die Geschäftstätigkeit erfolgreich weiterführen konnten. Herr Dr. Amann, wie hat sich die Corona-Pande- mie auf den Kontakt mit Ihrenn und KundInnen und AnlegerInnen ausgewirkt? Wilfried Amann: Da Banken zu den systemrelevanten Dienstleistern zählen, waren unsere Filialen trotz der coronabedingten Einschränkungen besonders gefor- dert, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Mit Teamsplit- ting und teilweiser Verkürzung der Öffnungszeiten konnten wir die Versorgung unserer KundInnen mit Bankdienstleistungen jederzeit gewährleisten. Unab- hängig davon ist nachvollziehbar, dass der persön- liche Kontakt und die Kundennähe im vergangenen Jahr unter den Einschränkungen gelitten haben. Da die BeraterInnen möglichst viele Termine über alter- native Wege wie z.B. Telefon angeboten haben, ist es uns gelungen, die KundInnen weiterhin gut und um- fassend zu betreuen. Wie hat sich die Covid-Krise an den Märkten aus- gewirkt und was können AnlegerInnen tun? Karl-Heinz Strube: Es gibt Corona-Gewinner und -Verlie- rer. Nach einem starken Einbruch an den Börsen vor einem Jahr konnte die Pandemie die Börsen aber bis- lang noch nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen. Ak- tien sind wahrscheinlich heute noch alternativloser, als sie es bereits vor Corona waren. Das heißt aber nicht, dass es bei dieser Anlageklasse keine Risiken gibt. Diese Alternativlosigkeit ist nun scheinbar auch in der breiten Bevölkerung angekommen: Seit letz- tem Jahr beobachten wir einen starken Anstieg bei neuen Wertpapier-Investoren. Fraglich ist nun, ob sich die Aktienkultur tatsächlich geändert hat oder ob diese Entwicklung nur ein kurzfristiger Trend ist, der in der Folge wieder abebbt. Tatsache ist jedoch, dass klassische Geldanlagen auf Tagesgeldkonten aber praktisch keine Zinsen mehr abwerfen. In dieser Situation bieten Dividenden eine Möglichkeit, Ge- winne aus dem investierten Geld zu erwirtschaften und somit das eigene Vermögen zu erhalten. Es muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass bei einem In- vestment in Aktien hohe Schwankungen bis hin zum Verlust des eingesetzten Kapitals möglich sind. Wodurch hat sich Ihr Haus in diesem Jahr bei der Bewertung eines Finanzmagazins als bester Ver- mögensverwalter qualifiziert? Karl-Heinz Strube: Unsere Vermögensverwaltung blickt auf eine Historie von über 30 Jahren zurück. Das Ma- nagement der Kundengelder übernehmen dabei er- fahrene Spezialisten, die für bestmögliche Ergeb- nisse sorgen. In einem anhaltenden Niedrigzinsum- feld und bei der Dynamik, die in den Bereichen Digi- talisierung sowie Nachhaltigkeit passiert, sind nicht nur AnlegerInnen gefordert, sondern auch die Asset Management-Branche. Durch einen seit 2019 neu ausgerichteten und modernen Management- und In- vestmentprozess können wir noch flexibler auf Kun- denanfragen und Marktgegebenheiten reagieren. Wie setzen Sie das Thema Nachhaltigkeit in der Hypo Vorarlberg um? Wilfried Amann: 2017 hat die Hypo Vorarlberg ihren er- sten Green Bond platziert und Ausschlusskriterien im Kerngeschäft etabliert. Damit schließen wir Geschäfte aus, die nicht mit unseren Werten verein- bar sind. In den vergangenen Monaten nahm das Thema Nachhaltigkeit nochmals an Fahrt auf – ge- trieben vor allem durch neue regulatorische Anfor- derungen, etwa im Rahmen des EU-Aktionsplans. Institutionelle Investoren und private AnlegerInnen sind nun verstärkt auf der Suche nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Daher planen wir, unser An- gebot nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zu erweitern. Wie stehen Sie zu digitalen Währungen? Wilfried Amann: Bei der digitalen Währung Bitcoin gab es in letzter Zeit immer wieder Höhenflüge: Tesla- Chef Elon Musk ist ein Fan von Kryptowährungen. Er sorgt mit seinen Nachrichten bei Twitter für Bewe- gung und auch sein Unternehmen kauft immer wie- der große Summen Bitcoins, so wird der Kurs der be- kanntesten Digitalwährung weiter befeuert. Bitcoin weist diverse Charakterzüge von Geld, Rohstoffen und Wertpapieren auf und ist deshalb für den Inve- stor schwierig einzustufen. Als hochspekulative An- lageklasse und aufgrund ihrer extremen Schwan- kungen sehen wir Kryptowährungen als Anlageform besonders kritisch. www.hypovbg.at SOMMERGESPRÄCH . Wilfried Amann und Karl-Heinz Strube, Hypo Vorarlberg Bank AG Dr. Wilfried Amann, Vorstand Hypo Vorarlberg Bank AG EINSCHALTUNG – FOTOS: beigestellt/Marcel Mayer Karl-Heinz Strube, Leiter Vermögensverwaltung und Asset Management, Hypo Vorarlberg Bank AG Juli/August 2021 – GELD-MAGAZIN . 21

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