GELD-Magazin, Juni 2021

Umfragen: Elon Musk stiftet Verwirrung Im Visier: Carl Icahn und Ray Dalio befürworten Bitcoin LANGFRISTIGE ANLAGE BlackRock beobachtet Kryptowährungen DIE ZAHL DES MONATS Nr. 1 BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen Unwissen. Aktuelle Umfragen geben Aufschluss über das allgemeine Wissen in Bezug auf Kryptowährungen: Laut einer australischen Umfrage von Finder, einer bekannten Vergleichswebsite, kennen mehr als 56 Prozent der Australier den Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto nicht und glauben hingegen, dass Tesla-CEO Elon Musk hinter der weltgrößten Kryptowährung steckt. Eine beträchtliche An- zahl wusste auch nicht, dass das Bitcoin-Angebot auf 21 Millionen Coins be- grenzt ist. 44 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass Bitcoin genauso wie Fiat-Geld unbegrenzt verfügbar wäre. Auch in den USA haben die Kommen- tare Musks zu erheblichen Wissenslücken beigetragen. Laut einer anderen Um- frage geht hervor, dass 29 Prozent der Befragten mit Dogecoin vertraut sind, während nur 21 Prozent jemals von Ethereum gehört haben. Beobachtet. Der 83-jährige, milliardenschwere Inve- stor Carl Icahn sieht die natürliche Manifestation der enormen Ausweitung der Dollar-Menge darin, dass sich immer mehr Investoren Sorgen um die Wertsta- bilität der Währung machen. Infolgedessen existie- ren, laut Icahn, Phänomene wie Kryptowährungen. Ein Großteil der heute existierenden Kryptowäh- rungen wird seiner Ansicht nach nicht überleben, aber er denkt, dass sie in der einen oder anderen Form bestehen werden. Er selbst habe noch nie eine Kryptowährung gekauft, aber studiere sie und erwä- ge eine potenzielle Investition von 1,5 Milliarden Dollar. „Ich betrachte das ganze Business und schaue mir derzeit nicht unbedingt an, was ich kaufen soll. Ich schaue mir nur das ganze Geschäft an und wie ich mich darauf einlassen könnte“, so Icahn. Der Investor schließt sich damit einer Reihe von Mil- liardären an, die ihre Meinung über Kryptowäh- rungen geändert haben. Auch Investorenlegende und Bridgewater-Manager Ray Dalio betonte erst kürzlich in einem Interview, dass er lieber Bitcoin gegenüber Anleihen kaufen würde: „Je mehr wir in Bitcoin spa- ren, desto mehr könnte man sagen: Ich hätte lieber Bitcoin als die Anleihe.“ Dalio fügte hinzu, dass Re- gierungen umso weniger Macht über das Kapital der einfachen Leute haben, je mehr Ersparnisse in Kryp- to fließen und stellte fest, dass „das größte Risiko von Bitcoin sein Erfolg ist“. Antizyklisch. Larry Fink, CEO von BlackRock, sagte Ende Mai, dass man Kryptowährungen wie Bitcoin untersuchen würde, um festzu- stellen, ob die Anlageklasse antizyklische Vor- teile bieten könnte. Auf die Frage, ob das Un- ternehmen in Bitcoin investieren würde, sagte Fink: „Das Unternehmen hat die Entwicklung von Krypto-Assets beobachtet. Wir untersu- chen, was es bedeutet, die Infrastruktur, die regulatorische Landschaft.“ BlackRock, der mit rund 9 Billionen Dollar weltweit größte Vermögensverwalter, sei ein langfristiger In- vestor und Kryptowährungen könnten poten- ziell als Anlageklasse ähnlich wie Gold bei langfristigen Investitionen eine Rolle spielen. Derzeit sei es noch zu früh, um festzustellen, ob Kryptowährungen „nur ein spekulatives Handelsinstrument“ seien, sagte Fink. Abgelöst. Die mobile App der US- Kryptobörse Coinbase führte Anfang Juni die Charts des amerikanischen Apple App Stores an. Laut der Top- Charts-Liste ist Coinbase derzeit die beliebteste App in den USA, vor Tik- Tok, YouTube, Facebook, Instagram und der Trading-App Robinhood. Cash App, mit der Benutzer Geld sen- den und Bitcoin kaufen können, liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung auf Platz 12, während die Apps von Bi- nance und Trust auf Platz 16 bzw. 17 liegen. Seit das Unternehmen im April mit dem Handel seiner Aktien an der Nasdaq begann, scheint die öffent- liche Aufmerksamkeit dramatisch ge- stiegen zu sein, was möglicherweise zu dem Anstieg der Zahl der Desktop- und mobilen User führte. Seitdem hat sich Coinbase auch mit dem Auktions- riesen Sotheby’s zusammengetan, um Krypto-Zahlungen zu erleichtern. Die Coinbase Trading-App war erstmals 2014 verfügbar und verzeichnete im April rund zwei Millionen Downloads. Credits: beigestellt „Ich vermute, dass das größte Risiko von Bitcoin darin besteht, erfolgreich zu sein. Denn wenn es erfolgreich ist, werden Regierungen versuchen, es abzudrehen.“ Ray Dalio, Co-Vorsitzender von Bridgewater Associates 66 . GELD-MAGAZIN – Juni 2021

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