GELD-Magazin, Mai 2021

0123456789 Berichte: DeFi gewinnt immer mehr Anerkennung Neue Ära: US-Banken könnten bald Kryptohandel anbieten TOTHE MOON Ethereum erklimmt neue Rekordpreise DIE ZAHL DES MONATS 14.000 % BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen Wandel. Das Wachstum von DeFi ist enorm, allein im vergangenen Jahr stieg der Gesamtwert des Ökosystems um 700 Prozent. Wie die niederländische ING in einem Bericht feststellte, dürfte „DeFi für den Finanzsektor störender sein als Bitcoin“, erwartet jedoch, dass der beste Outcome erreicht wird, wenn zentrali- sierte und dezentralisierte Finanzdienstleistungen zusammenarbeiten. Auch die Federal Reserve Bank in St. Louis veröffentlichte ein Paper, in dem sie zu ähn- lichen Ergebnissen kommt. Die Studie, die einen tiefen Einblick in die Welt von DeFi gibt, weist darauf hin, dass allmähliche Verbesserungen in der Sicherheit von DeFi-Protokollen zu großen Veränderungen führen könnten. „DeFi kann zu einem Paradigmenwechsel in der Finanzbranche führen und möglicherweise zu einer robusteren, offeneren und transparenteren Finanzinfrastruktur beitragen.“ Konkurrenz. Laut CNBC sollen Kunden einiger US- Banken in Kürze Bitcoin über ihre bestehenden Kon- ten kaufen, halten und verkaufen können. NYDIG, eine Tochtergesellschaft des Vermögensverwalters Stone Ridge, hat sich dafür mit dem Fintech-Riesen Fidelity National Information Services zusammenge- tan, um den Service zu ermöglichen. Während der Finanzsoftware-Anbieter Fidelity National Informati- on die Verbindung zu Kreditinstituten übernimmt, kümmert sich NYDIG um die Verwahrung der Bitcoin und die Handelsabwicklung. Die Banken können da- bei bestimmen, wie viel sie ihren Kunden für Bitcoin- Geschäfte in Rechnung stellen und den größten Teil dieser Gebühreneinnahmen auch selbst einbehalten. Patrick Sells, Leiter der Bank Solutions bei NYDIG, berichtete, dass bereits Hunderte von Banken in das Programm aufgenommen wurden, wobei es sich bei der Mehrheit davon noch um kleinere Finanzinstitute handelt. Er ergänzte, dass man sich jedoch schon in Gesprächen mit großen US-Banken befinde. Teilneh- mende Institute würden direkt mit Plattformen wie Robinhood, Coinbase und Square konkurrieren, die bisher das On- und Off-Ramping von Fiat- in Krypto­ währungen dominierten. Wie NYDIG-Präsident Ro- bert Gutmann feststellt, waren es in der Tat die mas- siven Einnahmen, die von Robinhood und Coinbase gemeldet wurden, die die Banken dazu brachten, den Krypto-Handel ins Visier zu nehmen. Abgehoben. Nicht nur Bitcoin, sondern auch der Preis von Ethereum ist im Jahr 2021 stark gestiegen. Am 6. Mai erreichte die zweitgröß- te Kryptowährung nach Marktkapitalisierung ein Allzeithoch von 3527 Dollar und verzeich- net damit einen Preisanstieg um mehr als 470 Prozent seit Beginn des Jahres. Längerfristige Kursziele einiger Analysten sehen jedoch bei weitem noch kein Ende des Bullruns in Sicht und rechnen mit weiteren Preissteigerungen auf 5000 Dollar und teilweise sogar über 10.000 Dollar in diesem Jahr. Ein Grund da- für ist das stetig wachsende Interesse instituti- oneller Anleger. Wie die Digital Asset Mana­ gement-Firma CoinShares kürzlich erhob, ak- kumulierten institutionelle Investoren gegen- wärtig einen Rekord-Gesamtbestand von Ethereum im Wert von 13,9 Milliarden Dollar. Hype. Der Preis des Meme-Coins Do- gecoin, der vor sieben Jahren als Scherz entwickelt wurde, ist seit Jah- resbeginn über 14.000 Prozent im Plus. Am 5. Mai erreichte er 0,69 Dol- lar, nachdem die Tradingplattform eToro bekannt gegeben hatte, ab so- fort den Handel mit Dogecoin anzu- bieten. Doch der Run des neuesten Hype-Coins ist möglicherweise nicht so gesund, wie er scheint. Öffentlich verfügbare Daten weisen darauf hin, dass seit 2017 kaum eine Entwicklung der Blockchain stattgefunden hat und nur wenige große Player den Großteil der Marktaktivität ausmachen: Mit 800.000 Dollar war der durchschnitt- liche Transaktionswert von Dogecoin am 5. Mai fast doppelt so hoch wie bei Bitcoin. In Kombination mit dem Fakt, dass eine einzige Adresse 28 Prozent und nur zwölf weitere 67 Prozent aller existierenden Dogecoin halten, wird deutlich, dass sich der letzte Preisan- stieg mit großer Wahrscheinlichkeit als nicht nachhaltig erweisen wird. Credits: beigestellt; Tobias Arhelger/stock.adobe.com „Banken sehen nicht nur, dass ihre Kunden Bitcoin wollen, sie sagen auch: Wir müssen diesen Service anbieten, weil es ein gewinn- trächtiges Geschäft ist.“ Robert Gutmann, C-Founder & CEO von NYDIG 52 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021

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