GELD-Magazin, Mai 2021

AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN G/EV ‘21e G/EV ‘22e DIV. ‘20e Semperit 34,8% 12,2% 4,13% RBI 12,4% 15,1% 8,05% VIG 11,5% 12,8% 3,33% Strabag 11,2% 11,9% 5,34% BAWAG 10,4% 10,7% 10,48% OMV 8,5% 9,1% 4,16% Erste Bank 8,2% 9,9% 4,87% Valneva 7,4% 34,8% 0,00% Uniqa 6,9% 8,2% 2,56% Polytec 6,4% 8,2% 2,82% Andritz 6,3% 7,0% 2,28% Zumtobel 6,2% 8,3% 1,19% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 6. Mai 2021 D ie Unternehmen an der Wiener Börse schlagen sich mehrheitlich gut. Die bereits veröffentlichten Ergebnisse für das erste Quartal 2021 zeigen durchwegs deutliche Gewinnsteigerungen, die Prognosen für das Gesamtjahr wander­ ten nach oben. Somit wird das Jahr 2021 zum Recovery-Jahr. An der Börse preiste sich dieses Szenario seit November 2020 bereits mit z.T. exorbitanten Kursanstiegen ein. Der ATX als Durchschnittswert kletterte um gut 50 Prozent nach oben – OMV, Polytec, Palfin­ ger, Rosenbauer oder Lenzing, um nur einige zu nennen, legten in diesem Zeitraum um mehr als gut 80 Prozent zu. Neben der Veröf­ fentlichung der ersten Quartalsergebnisse geben die gleichzeitigen Ausblicke der Vor­ stände auf die erwartete Entwicklung im Ge­ samtjahr 2021 sowie die Höhe der Dividen­ denvorschläge interessante Hinweise auf die weitere Entwicklung. Banken: Dividenden sind noch in derWarteschleife Apropos Dividenden, die börsennotierten Banken überraschten im ersten Quartal mit z.T. deutlichen Verbesserungen ihrer Ergeb­ nisse. Offensichtlich werden die 2020 gebil­ deten Vorsorgen für potenzielle Kreditausfäl­ le als hoch genug erachtet, die Risikovorsor­ gen sinken, die Gewinne steigen. Zuletzt meldete die Bawag im ersten Quartal einen um 20,3 Prozent höheren Gewinn (73,6 Mio. Euro) – obwohl die regulatorischen Aufwen­ dungen von 36,4 auf 54,2 Millionen Euro ge­ stiegen waren. Aber auf der anderen Seite re­ duzierten sich die Risikovorsorgen von 55,0 auf 29,3 Millionen Euro. Die Bawag hat für 2019 und 2020 eine Dividende vorgesehen, konnte diese jedoch im vergangenen Jahr aufgrund eines EZB-Vetos nicht ausbezahlen. Ende 2020 wurde die Restriktion etwas gelo­ ckert, wonach erste kleine Tranchen der be­ reits rückgestellten Dividenden an die Aktio­ näre möglich wurden. Der Großteil jedoch dürfte im vierten Quartal folgen. Im Falle der Bawag wurden im März 0,4551 Euro je Aktie ausbezahlt, 4,71 Euro je Aktie sind für eine Auszahlung im Herbst reserviert (Rendite: 10,52 %). Bei der Erste Bank wurde für 2019 eine Dividende von 0,75 Euro beschlossen, für 2020 werden 0,50 Euro vorgeschlagen. Gute Berichtssaison Die meisten Unternehmen berichteten vom ersten Quartal starke Zahlen, die Ausblicke für 2021 hellen sich weiter auf. Doch die teilweise starken Kursanstiege der vergangenen Monate erfordern jetzt eine gute Selektion. MARIO FRANZIN Unsicherheit. Inflationsängste und geopoli­ tische Unsicherheiten (Stichwort China/Tai­ wan) haben den Aufwärtstrend des ATX ein­ gebremst. Er ist zwar nach wie vor gültig und bei 3150 Punkten gut unterstützt, jedoch eta­ blierte sich die 3300-Punkte-Marke als hart­ näckiger Widerstand – zumal die meisten Ak­ tienkurse bereits nahe ihrer von Analysten angegebenen Kursziele notieren. ATX-INDEX . Volatilität nimmt auf hohem Niveau zu Anstatt der Dividende für 2019 ist nun eine Auszahlung der 0,50 Euro für 2020 plus ei­ ner Sonderdividende von 1,00 Euro je Aktie vorgesehen, was insgesamt einer Rendite von 5,04 Prozent entspricht. Leisten kann sich das die Erste Bank spielend, alleine im ersten Quartal stieg der Gewinn um 50,9 Prozent auf 355 Millionen Euro – nicht un­ wesentlich war dabei der Rückgang der Risi­ kovorsorgen von 61,7 auf 35,7 Millionen Euro. Die dritte im Bunde der aufgeschobe­ nen Dividenden ist die Raiffeisen Bank Inter­ national: Auf ihrer Hauptversammlung am 22. April 2021 wurde eine Dividende für 2020 von 0,48 Euro beschlossen. Abgegrenzt in der Bilanz sind für 2019 noch 1,00 Euro, die aber auf der HV im Oktober 2020 dann gestrichen wurden. Bezahlt wurden nun im April die 0,48 Euro (Rendite: 2,63 %). Wei­ terhin abgegrenzt sind die 1,00 Euro aus 2019, was eine Rendite im Herbst von 5,49 Prozent erwarten lässt. Immounternehmen wenig tangiert Alle drei großen an der Wiener Börse notier­ ten Immobilienunternehmen, Immofinanz (siehe Kasten rechts), CA Immo und S Immo kamen überraschend gut durch das Jahr 2.400 2.200 2.000 1.800 1.600 3.000 2.600 2.800 3.200 3.400 2021 2020 48 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021

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