GELD-Magazin, Mai 2021

AKTIEN . Anlagetipps V iele Marktstrategen gehen davon aus, dass in den USA das Tapering (= Reduzierung des Anleihe-Kauf- programms) Ende dieses Jahres beginnen und eine erste Zinserhöhung dann Ende 2022 folgen könnte. Im Anleihesektor haben die Märkte bereits einiges an Zinssteige- rungspotenzial vorweggenommen – die gu- ten Konjunkturdaten sind also schon zu einem Großteil eingepreist. Bedenklich wür- de es erst, wenn sich der Sprung der Inflati- on in den USA über die drei-Prozent-Marke als dauerhaft erweisen sollte. Dann würden die Notenbanker nicht nur die Anleihekäufe reduzieren, sondern auch gleich mehrere Zinserhöhungen folgen lassen. Die Renditen der wichtigen US-Staatsanleihen würden im Zehnjahresbereich bis Ende 2021 auf rund 2,5 Prozent ansteigen und würden damit immer mehr zu einer Anlagealternative für die von Nullzinsen geplagten Investoren. Für Europa sind diese Sorgen übertrieben. Hier sammelt sich die Liquidität vor allem bei den Banken an, die sie vor allem wieder bei der EZB „parken“ – womit sie gar nicht erst im Wirtschaftskreislauf ankommt. In den USA sammeln die Haushalte durch die Transferzahlungen der Biden-Programme Schlachtfeld Inflation Die Erholung in den wichtigsten globalen Märkten ist stärker als erwartet. Immer mehr Volkswirte prognostizieren daher erste Zinserhöhungen bereits im kommenden Jahr. Aktien statt Anleihen sind Trumpf. WOLFGANG REGNER bei gleichzeitig noch begrenzten Konsum- möglichkeiten enorme flüssige Mittel an, ak- tuell warten bereits über drei Billionen Dol- lar an überschüssigen Einlagen darauf, aus- gegeben zu werden. Die Geldmenge in Hän- den der privaten Wirtschaft ist also deutlich stärker gestiegen. Hier könnte der Inflati- onsdruck deshalb stärker einsetzen. Anleger sollten mit Blick auf die steigende Geldent- wertung neben Kryptowährungen und Gold auch den Immobiliensektor im Blick behal- ten. Trotz der teils hohen Kursschwan- kungen an den Aktienmärkten dürften Im- mo-Aktien mittelfristig die Nase vorn haben. NFON . Cloud-Telefonie Die Nfon-Aktie weist einen steilen Aufwärts- trend auf. Zuletzt hat eine Kapitalerhöhung zu einer Korrektur geführt. Es bietet sich jetzt ein spekulativer Einstieg bei rund 17,50 Euro mit einem Stopp-Loss Limit bei 12,30 Euro an. Kommunikation 2.0. Telefonie und IT wachsen immer stärker zusammen. Die Aus- lagerung von digitalen Daten oder auch die Nutzung von Software auf externen Servern wird immer mehr zum Alltag. Warum dann nicht auch telefonieren in der Datenwolke? Nfon bietet seit der Gründung 2007 cloud- basierte Kommunikationssysteme an. CEO Klaus von Rottkay will Nfon als einen füh- renden Anbieter in Europa etablieren und dafür in die Gewinnung von Marktanteilen investieren. Zudem sollen das Produktport- folio erweitert, das Partnernetzwerk ausge- baut sowie Marketingaktivitäten verstärkt werden. Geld dafür hat sich die Gesellschaft jüngst über eine Kapitalerhöhung organi- siert, die den Kurs etwas belastet hat. 2020 stieg die Anzahl der beim Kunden instal- lierten Nebenstellen, im Fachjargon Seats genannt, um 16,7 Prozent auf 525.000. Die wiederkehrenden Umsätze, auf die mittler- weile knapp 88 Prozent der Gesamterlöse entfallen, legten sogar um 23,6 Prozent auf 59,4 Millionen Euro zu. Auch 2021 möchte Nfon mit seinem cloudbasierten Produkt- portfolio im europäischen Markt für Busi- nesskommunikation weiter durchstarten und peilt ein Wachstum zwischen 15 und 17 Prozent sowie eine Steigerung der wieder- kehrenden Erlöse zwischen 14 und 16 Pro- zent an. Der jüngste Kursrücksetzer bietet nun eine gute Einstiegsgelegenheit. Credits: Novo Nordisk; pixabay ISIN DE000A0N4N52 Kurs (06.05.2021) 17,15 € KGV 2020 neg. Marktkap. 287 Mio.€ KGV 2021e neg. Umsatz 2021e 78 Mio.€ KGV 2022e neg. Buchwert/Aktie 2021e 3,67 € DIV. 2021e 0,0% EUR (Xetra) 2019 2020 2021 16 18 10 12 14 8 20 22 44 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021

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