GELD-Magazin, April 2021

VERSICHERUNG . Kurzmeldungen Credits: beigestellt/Archiv SCHEIDENTUTWEH Auch finanziell Wer hat recht? Aus Angst vor gewaltsamen Aus­ schreitungen und einem erhöhten Infektionsrisiko mit dem Coronavirus hat die Polizei in den letzten Wochen einige Demonstrationen und Versamm­ lungen untersagt. Laut D.A.S. Rechtsschutzversiche­ rung ist jedoch eine rechtliche Prüfung dieser Maß­ nahme nur nachträglich durch den Verfassungsge­ richtshof möglich. Eilanträge im Vorhinein sind – an­ ders als in Deutschland – in Österreich derzeit nicht vorgesehen. Wer trotz Untersagung an einer Demon­ stration teilnimmt, verstößt damit gegen das Ver­ sammlungsgesetz und riskiert Verwaltungsstrafen, die die Polizei aussprechen kann. Grundsätzlich trägt der Staat die Pflicht, die Ausübung des Ver­ sammlungsrechts zu gewährleisten. „Nach dem Ver­ sammlungsgesetz dürfen Versammlungen oder eben Demonstrationen allerdings von der Behörde per Be­ scheid untersagt werden. Aber nur dann, wenn durch die Versammlung das öffentliche Wohl gefähr­ det wird“, erklärt Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S.-Vorstandes. Zum öffentlichen Wohl zäh­ len beispielsweise die öffentliche Sicherheit, die Auf­ rechterhaltung der Ordnung, des Gesundheitsschut­ zes oder des Schutzes von Rechten und Freiheiten anderer. Frauen schwer betroffen. Der sogenannte „Gender Pension Gap“ ist wesentlich auf die ge­ schlechterspezifische Aufgabenteilung zwischen Haus- und Erwerbsarbeit zurückzuführen, wie Swiss Life in einer Studie aufzeigt. Besonders hart treffen solche Vorsorgelücken geschiedene Frauen, ist auf der Plattform Versicherungen.at zu lesen. Vergessen wird oft, dass zwei Drittel aller Scheidungen vor dem 50. Lebensjahr stattfinden. Zu einem Zeitpunkt, in dem in der zweiten Säule typischerweise weniger als die Hälfte des künftigen Vorsorgeguthabens ange­ spart wurde und ein wesentlicher Teil des Spar­ prozesses noch bevorsteht. Die Studie legt nahe, sich bereits im Rahmen einer Scheidung mit deren Auswirkungen auf die Altersvorsorge auseinanderzusetzen und sich rechtzeitig bera­ ten zu lassen. Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S.-Vorstandes Corona-Demos: Verwaltungsstrafen drohen 01234567 62 . GELD-MAGAZIN – April 2021 Green Bonds & Co. Die Vi­ enna Insurance Group (VIG) ist dem United Nations Glo­ bal Compact beigetreten, der weltweit größten Initiative für Unternehmensverantwor­ tung und Nachhaltigkeit. Mit dem Beitritt bekennt man sich zu den zehn universellen Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitsnormen, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung. Die VIG-Gruppe berücksichtigt laut Generaldirektorin Elisabeth Stadler in ihrer Investmentstrategie ent­ sprechend soziale und ökologische Kriterien und ver­ stärkt ihre Investitionen in Richtung Schiene, Wind- und Wasserkraft sowie in Green Bonds. 2019 wurde der Bestand an Green Bonds verdoppelt und 2020 weiter um mehr als 50 Prozent auf ein Gesamt-Expo­ sure von 238 Millionen Euro erhöht. Die VIG-Gruppe zieht sich außerdem bis 2035 schrittweise aus dem Kohlesektor zurück und will damit den Übergang in eine CO 2 -arme Zukunft unterstützen. Elisabeth Stadler, General- direktorin der Vienna Insurance Group VIG: Nachhaltigkeit Herausforderungen. Die digitale Transformation in der Versicherungsbranche schreitet immer schneller voran. Zahlreiche Anbieter haben in den vergangenen Jahren bereits ausgewählte Bereiche, wie den Vertragsabschluss, weitgehend digitalisiert. Dennoch scheitern viele Versicherer nach wie vor daran, das volle Potenzial neuer Technologien auszuschöpfen. So eine Studie von Strategy&. Technologischer Wandel stellt laut der europaweiten Umfrage für 86 Prozent der Versicherer die größte Herausforderung dar – neben den Folgen der als Di­ gitalisierungskatalysator wirkenden Covid-19-Pandemie sowie Cyberbedro­ hungen, die ausnahmslos als größte Schwierigkeiten genannt werden. Während die Befragten in den letzten drei Jahren noch vorrangig in Self-Service-Platt­ formen (26% des Budgets), Data Services (23%) und robotergesteuerte Pro­ zess-Automatisierung (14%) investierten, fließt das Geld in den nächsten drei Jahren in andere Anwendungsfelder. Bei der Planung stehen Data Analytics (28% des Budgets), KI (21%) und Cloud Computing (15%) ganz oben auf der Liste. Für die Zukunft erwarten Versicherer, dass KI einen wesentlichen Beitrag zu Prozesseffizienz und -automatisierung, zur Qualitätssteigerung und Fehler­ vermeidung sowie zur Erleichterung der Entscheidungsfindung leisten wird. DIE ZAHL DES MONATS 86%

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