GELD-Magazin, April 2021

AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN G/EV ‘21e G/EV ‘22e DIV. ‘20e Semperit 33,2% 11,0% 3,97% Strabag 12,7% 13,4% 3,70% RBI 12,2% 15,1% 6,31% VIG 11,1% 12,9% 3,31% BAWAG 10,2% 10,9% 10,75% Uniqa 9,0% 11,3% 0,00% Erste Group Bank 7,9% 10,2% 4,40% Andritz 6,8% 7,6% 2,53% OMV 6,7% 7,5% 4,26% Wienerberger 5,7% 6,4% 1,90% EVN 5,6% 5,9% 2,61% Zumtobel 5,5% 7,0% 1,27% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 01. April 2021 T rotz anhaltender Coronakrise und wiederholter Lock Downs zeigte die Entwicklung der Wirt- schaft im ersten Quartal 2021 wieder zaghaft nach oben. Eine Rotation von Home Staying-Aktien zu Zyklikern und Wiedereröffnungsgewinnern ist voll im Gan- ge. Die Kursziele der an der Börse Wien no- tierten Aktien werden auf breiter Front an- gehoben, was das relativ hohe Kursniveau unterstützt. Im Durchschnitt der ATX Prime- Werte wanderten die Kursziele um gut 20 Prozent nach oben. Am krassesten drehte sich die Meinung zu Semperit. Wurde vor sechs Monaten noch von einem Kursziel im Median von 14,50 Euro ausgegangen, liegt dieses derzeit bei 37 Euro – die letzten Er- wartungen sogar bei 40 bis 45 Euro (siehe auch Beitrag im Kasten rechts). Die näch- sten, die in der Gunst der Analysten am stär- ksten zugelegt haben sind Lenzing, voestal- pine, Valneva und Wienerberger. Lenzing mit guten Aussichten Lenzing wird durch die steigenden Baum- wollpreise und zuletzt auch durch den feste- ren Dollar-Kurs unterstützt. Generell liegt die Fantasie aber in der Errichtung zweier großer Viskosewerke (in Thailand und Bra- silien), die ab dem kommenden Jahr für ei- nen kräftigen Umsatzschub auf etwa 2,4 Milliarden Euro sorgen dürften – 2020 lag dieser bei 1,63 Milliarden Euro. Unterm Strich dürfte dann ein Gewinn von rund 160 Millionen Euro rauskommen, der sich im Jahr darauf – also 2023 – auf etwa 260 Milli- onen Euro weiter steigern dürfte. Geht alles diesen geplanten Weg, würde sich das Kurs- Gewinn-Verhältnis von derzeit 21 (für 2021 erwartet) auf etwa elf verringern. Das mitt- lere Kursziel wanderte in den vergangenen sechs Monaten von 61,30 Euro auf 106 Euro. Die Analysten der Baader Bank setzten unlängst das Ziel sogar auf 149 Euro. Gute Geschäfte bei Nebenwerten Die Analysten der Erste Bank erhöhten z.B. das Kursziel bei Polytec zuletzt von 5,90 Euro gleich auf 12,30 Euro, wobei man da- zusagen muss, dass dieses vor einem halben Jahr im Median bei 8,50 Euro angegeben wurde und derzeit im Mittel bei 11,10 Euro Kursziele steigen DieWirtschaftsaussichten hellen sich auf. Davon profitieren vor allem Unternehmen in zyklischen Branchen.Während die Aktienkurse bereits deutlich angezogen haben, werden zahlreiche Kursziele nun nachgezogen. MARIO FRANZIN Momentum lässt nach. Mit 3.170 Punkten erreichte der ATX Ende März exakt wieder das Niveau wie zu Ende 2019 – die Corona- krise wurde somit vollständig ausgebügelt. Nach dem kräftigen Anstieg seit Anfang No- vember 2020 (+54%) ist es jetzt nicht ver- wunderlich, dass dem Index etwas die Luft ausgeht. Am Widerstand bei 3.200 Punkten dürfte er sich nun einige Zeit lang abarbeiten. ATX-INDEX . Vorkrisenniveau wieder erreicht liegt. Hintergrund der besseren Einstufung ist die anspringende Autokonjunktur. Das ist auch an den Aktienkursen von VW, Daimler, BMW etc. deutlich abzulesen. Der zweite Grund ist, dass Polytec bereits besser als er- wartet durch das Coronajahr 2020 gekom- men ist. Der Umsatz fiel zwar von 627 auf rund 523 Millionen Euro, der Autozulieferer dürfte aber dennoch nicht in die roten Zah- len gerutscht sein. Für heuer wird wieder mit einem Gewinn von etwa 18 Millionen Euro gerechnet, was trotz des zuletzt ra- santen Kursanstieges ein KGV von relativ günstigen 13,3 ergibt. Gut entwickelt sich auch der Feuerwehrausrüster Rosenbauer, der zuletzt einige große Aufträge – aus Deutschland, Spanien oder auch Rumänien – verbuchen konnte, nachdem sie 2020 leicht rückläufig waren. Operativ lief das Jahr 2020 dennoch hervorragend. Der Um- satz wurde um 6,5 Prozent auf 1,04 Milliar- den Euro gesteigert, der Gewinn vor Steuern (EBT) legte von 45,5 auf 50,5 Millionen Euro zu. Das Kursziel wurde jüngst von der Baader Bank von 45,40 auf 52 Euro angeho- ben. Derzeit notiert die Aktie bei 49 Euro. Ein weiteres Beispiel ist Zumtobel – mit ei- ner besseren Vorjahresentwicklung als ur- 2.400 2.200 2.000 1.800 1.600 3.000 2.600 2.800 3.200 2021 2020 50 . GELD-MAGAZIN – April 2021

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