GELD-Magazin, März 2021

A lle atmen – noch unter ihren Schutzmasken – langsam auf. Die hol- pernde Impfkampagne in Europa ist zwar eine Schande, in Israel sind bereits mehr als die Hälfte aller Einwohner geimpft, aber den- noch zeichnet sich durch die zunehmende Immunisierung der Bevölkerung ein Ende der dramatischen Pandemie-Phase ab. Heuer soll die Wirtschaft in Euro- pa wieder um 3,5 Prozent zulegen, nachdem sie 2020 um 6,8 Prozent schrumpfte. An den Börsen wird die Erholung bereits seit November gefeiert – laufend neue Allzeit-Hochs zeigen die euphorische Stimmung. Doch mögli- cherweise könnten die umfangreichen Stimuli – global in mehrfacher Billio- nenhöhe – ab dem zweiten Quartal einen regelrechten Wirtschaftsboom auslö- sen. Wer will nicht versäumte Einkäufe nachholen und endlich wieder eine Reise buchen? Im Sommer werden wir voraussichtlich wieder volle Geschäfte, gut besuchte Schanigärten und überfüllte Strände sehen. Das Potenzial bei den Konsumenten ist groß, die Verzinsung ist real negativ, womit das Geld unter den Nägeln brennt. Bei den Gehältern gab es aufgrund der Kurzarbeitsrege- lung im Schnitt relativ geringe Einbußen, die Sparrate ist noch hoch. An den Märkten beschäftigt man sich diesbezüglich mit einem möglichen An- springen der Inflation, denn die Preise werden nach der momentanen Rabatt- schlacht voraussichtlich steigen. Die Rohstoffmärkte haben ja bereits kräftig angezogen, wonach Produzenten die Preiserhöhungen auch weitergeben müs- sen. Wir merken das z.B. an der Tankstelle. Die langfristigen Zinsen in den USA, Australien, etc. klettern in Erwartung der sich erholenden Konjunktur nach oben. Das würde den Notenbanken sogar einen Spielraum für steigende Zinsen verschaffen, denn die hohen Staatsschulden werden nur dann zum Pro- blem, wenn die realen Zinsen positiv würden. Für Sparer sind das schlechte Aussichten, denn bei einer Inflation von sagen wir drei Prozent und praktisch null Zinsen am Sparbuch geht in zehn Jahren gut ein Drittel (!) an Kaufkraft verloren. Aktien von gering verschuldeten Unternehmen mit stabilen Ge- schäftsmodellen werden profitieren, Anleihen werden grosso modo auf der Verliererseite stehen – mit Ausnahme besonders gut gemanagter Strategien. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Wirtschaftsboom editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 12, 1010 Wien T: +43/1/997 17 97-0 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin REDAKTION Mario Franzin, Mag. Isabella de Krassny, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wolfgang Regner, Moritz Schuh MSc, Mag. Christian Sec LEKTORAT Mag. Rudolf Preyer · GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO sdecoret /stock.adobe.com · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5412 Puch, Urstein Süd 13. www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/1/997 17 97-12 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. März 2021 – GELD-MAGAZIN . 3

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