GELD-Magazin, März 2021

D as größte Augenmerk lag im ver- gangenen Jahr auf den Herstellern von Impfstoffen und Hygienearti- keln sowie auf der digitalen Transformation im Medizinbereich. Besonders öffentlich- keitswirksam und mit großer Auswirkung auf das Börsengeschehen wurde Ende Okto- ber 2020 die Aussicht, den ersten Zulas- sungsantrag eines Covid-Impfstoffes, jener von Pfizer/BioNTech, gefeiert – der schließ- lich im Dezember von der EU-Kommission genehmigt wurde. Die prospektierten Milli- ardengewinne ließen die Aktienkurse ver- vielfachen, jener von BioNTech stieg seit Ok- tober um knapp 1000 Prozent, Novavax no- tierte Anfang 2020 noch bei vier Dollar, heu- te muss man für eine Aktie 278 US-Dollar bezahlen. CureVac kletterte um 200 Prozent und Valneva um gut 100 Prozent. Der Hype um die Impfstoffe bescherte zwar vielen Healthcarefonds satte Gewinne, doch das ist nur ein kleiner Ausschnitt der ungeahnten Möglichkeiten im Gesundheitssektor. Verschmelzung von IT und Medizin Big Data, Cloud-Lösungen und schnelle Bild- übertragung überrollen die Gesundheits- branche, egal ob mit kleinen Apps oder großen Netzwerken. Beispiele sind Kranken- haus-IT, elektronische Krankenakten, Robo- tik, künstliche Intelligenz oder Telemedizin. Für Telemedizin ist das Paradebeispiel die in New York ansässige TelaDoc Health. Stefan Blum, Fondsmanager des BB Adamant Medtech & Services sowie des BB Adamant Digital Services, schätzt, dass dieses Unter- nehmen das Amazon im Healthcare-Sektor werden könnte. 2021 wird der Umsatz auf 1,8 Milliarden Dollar geschätzt und ein EBITDA von rund 1,2 Milliarden Dollar an- genommen. Infolge der hohen Börsenkapi- talisierung von derzeit 42 Milliarden US-Dol- lar dürfte es TelaDoc nicht schwerfallen, wei- tere Milliarden aufzunehmen, um zu expan- dieren. Bei TelaDoc stehen Ärzte per Video- schaltung zur Verfügung, die eine erste Ana- mnese bzw. eine Diagnose stellen und Be- handlungen vorschlagen. Dieses System hat besonders in Corona-Zeiten Zulauf erhalten, da die Frequenz der persönlichen Arzt- und Ambulanzbesuche verringert wurde. Zu den digitalen Angeboten gehören jedoch auch elektronische Patientenakten inklusive der Befunde. Apropos Befundung, hier zieht langsam die künstliche Intelligenz bei der Bewertung von Röntgenbildern (oder Corona als Beschleuniger Covid ist zwar eine Belastung für unser Gesundheitssystem, auf der anderen Seite aber auch eine starke Motivation, Innovationen voranzutreiben. Impfstoffentwicklungen, Gensequenzierungen und Digitalisierung erfahren einen neuen Schub. MARIO FRANZIN Der Fonds investiert überwiegend in Aktien von Unternehmen, bei denen sich Umsatzerlöse und/oder Gewinne mit Bezug zur Digitalisierung des Ge- sundheitssektors ergeben bzw. bei de- nen Forschungs- und Entwicklungsauf- wendungen dafür getätigt werden. Die Unternehmen sind unter anderem in den Sektoren Informationstechnologie, Medizintechnik, Betreuung und Pflege, sowie Logistik und Vertrieb tätig. Die Top-Five-Positionen des 65 Holdings APO DIGITAL HEALTH AKTIEN FONDS Kai Brüning, Senior Portfolio Manager Healthcare ISIN DE000A2AQYW4 Volumen 544 Mio.€ Rendite 1 Jahr 45,9% Ausgabeaufschlag 5,00% Rendite 3 J. p.a. 27,7% Total Expense Ratio 1,60% Rendite 5 J. p.a. – 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% 2017 2018 2019 2020 umfassenden Portfolios waren Ende 2020 M3, Compugroup Medical, Ping An Healthcare, TelaDoc Health und Ali- baba Health Information Technology. Credit: beigestellt MÄRKTE & FONDS . Branche Healthcare 28 . GELD-MAGAZIN – März 2021

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