GELD-Magazin, Februar 2021

AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN G/EV ‘21e G/EV ‘22e DIV. ‘20e Semperit 20,5% 11,7% 1,28% Strabag 14,3% 15,0% 3,87% RBI 13,9% 16,7% 3,71% VIG 12,4% 13,9% 5,02% BAWAG 11,0% 13,0% 4,44% Uniqa 9,8% 11,4% 0,00% Erste Bank 8,5% 11,7% 2,06% Frequentis 6,9% 7,6% 0,39% Andritz 6,2% 6,8% 2,55% S&T 6,1% 7,3% 0,92% Mayr-Melnhof 6,0% 6,3% 1,97% Wienerberger 5,7% 6,7% 1,89% G/EV=Gewinnrendite zum Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 29. Jänner 2021 N eue Virenmutationen und Ver­ zögerungen bei den Impfstoff­ lieferungen – sowohl von Pfi­ zer/BioNTech wie auch von AstraZeneca – dürften die akute Phase der Pandemie um einige Wochen prolongieren. Doch ab dem Frühsommer wird sich das ge­ wohnte Leben wieder einstellen – vorbehalt­ lich des Auftauchens weiterer Virenmutati­ onen, gegen die die derzeitigen Impfstoffe nicht ausreichend wirken. Dieses Wenn und Aber verunsichert immer wieder die Anle­ ger, die seit Anfang November 2020 bereits das Ende der Pandemie feiern. Vor allem profitierten bei der Erholungsrallye jene Werte, die von den Lock Downs und Reise­ einschränkungen besonders betroffen waren und z.T. noch sind. So legte der Kurs des Flugzeugzulieferers FACC seit Anfang No­ vember – also in nur drei Monaten – um 145 Prozent zu, Do&Co um 82 Prozent und OMV um knapp 80 Prozent. Aber selbst der Durchschnitt (ATX-Index) kletterte um sage und schreibe 43 Prozent nach oben. Zum Teil wurden zwar die Kursziele zahlreicher Werte bereits nach oben angepasst, doch das Potenzial hat sich durch die Kursan­ stiege natürlich verringert. Im Durchschnitt reduzierte sich die Differenz zwischen den aktuellen Kursen und den Kurszielen der Analysten auf genau null Prozent. Das heißt, Selektion ist jetzt noch wichtiger geworden. Rückenwind für FACC Der Hersteller von Fluzeugkomponenten aus Verbundmaterial ist über eine Kooperation mit der chinesischen EHang an der Entwick­ lung von autonomen Flugtaxis (Drohnen) beteiligt. Obwohl in den ersten drei Quar­ talen der Umsatz um 33 Prozent auf 393 Millionen Euro rückläufig war, 650 Mitar­ beiter abgebaut wurden und das operative Ergebnis mit 57,5 Milllionen Euro in den tiefroten Bereich rutschte, schnellte der Ak­ tienkurs innerhalb weniger Tage von 8,60 auf 12 Euro – und das, nachdem sich der Kurs vom Oktober-Tief bei 4,70 Euro bereits deutlich erholt hatte. Hintergrund dieser Kurs-Avance war der Beitritt des Partners EHang zum EU-Projekt „Urban Air Mobility“ und die Nachricht, dass Airbus wieder mehr Maschinen der Typen A220 und A320 aus­ Unterbewertungen aufgeholt Die Kurserholungen seit Ende Oktober haben den Anlegern bei gutem Timing ansehnliche Gewinne beschert. So manche Aktie ist aber bereits über das Kursziel hinausgeschossen. Jetzt ist gute Auswahl wieder gefragt. MARIO FRANZIN Ausgebügelt. Das Minus beim ATX im Ver­ gleich zum Stand von vor einem Jahr liegt nur mehr bei etwa sieben Prozent. Der neue Schub seit Weihnachten endete am 20. Jän­ ner bei knapp über 3000 Punkten. Seither zeigt der ATX eine Korrektur, die nach dem fulminanten Anstieg durchaus gesund ist. Die Unterstützung bei 2650 Punkten sollte dabei aber nicht unterschritten werden. ATX-INDEX . Vorkrisenniveau fast wieder erreicht liefert. Bis aber aus der Kooperation mit EHang möglicherweise ein gutes Geschäft entsteht, dürften noch Jahre vergehen. Da­ her sollten Kurse über zehn bis elf Euro eher für Gewinnmitnahmen genützt werden. Nicht nur der Flugzeugzulieferer FACC be­ kam wieder Rückenwind, auch der Autozu­ lieferer Polytec, nachdem Daimler, BMW und zuletzt Vokswagen gute Absatzzahlen für 2020 veröffentlichten. Bei Polytec bestä­ tigte Baader Helvetia unlängst die Empfeh­ lung Kaufen und erhöht das Kursziel von 8,0 auf 12,0 Euro. Das durchschnittliche Kurs­ ziel liegt bei 10,10 Euro. Die Fantasie bei Po­ lytec besteht darin, dass zunehmend auch Batterieboxen aus hochwertigem Kunststoff hergestellt werden – und da wird die Nach­ frage sicherlich steigen. AT&S als Überflieger Leiterplatten und integrierte Schaltkreise sind ein gefragtes Gut. Das kommt AT&S, die die Werke in China deutlich ausgebaut hat, zugute. Der Gewinn dürfte sich im lau­ fenden Geschäftsjahr (bis Ende März) auf gut 50 Millionen Euro mehr als verdoppeln (KGV 19), wobei hier das Ende der Fahnen­ stange noch nicht erreicht ist. Für 2021/22 1.600 2.800 2.600 2.400 2.200 2.000 1.800 3.000 3.200 Jän. Feb. Mär. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 56 . GELD-MAGAZIN – Februar 2021

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