GELD-Magazin, Dezember 2020 / Jänner 2021

01234567 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen 450-mal geprüft. Nachdem in Rekordzeit mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus am Start stehen, gilt es, die nächste Hürde zu nehmen: „Impf-Ängste“ zu entkräften. Hierzu einige Daten von Pharmig (Verband der phar- mazeutischen Industrie Österreichs): Bis zu 450-mal wird die Qualität eines Impfstoffes und einer Impfstoff-Charge vor deren Auslie- ferung geprüft. Die Kontrollen betreffen ei- nerseits alle Komponenten, vom Rohstoff bis hin zum Injektionsmaterial, und andererseits alle Prozesse, wie die Herstellung des Vakzi- ns, dessen Aufarbeitung und Reinigung sowie Abfüllung. Geprüft wird von den Produzen­ ten, aber auch von nationalen und internatio- nalen Regulierungsbehörden. Neue Initative. Traurige Bilanz: Im heurigen Jahr wurden weltweit 41 Journalisten und drei weitere Medienmitarbeiter in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. 258 Journalisten sitzen hinter Gittern. Das Netzwerk „Forbidden Stories“ hat es sich nun im Kampf für die Pressefreiheit zur Aufgabe gemacht, die Arbeit getöteter Reporter fortzuführen – als Warnung und zur Abschreckung. Die Organisa- tion übernimmt nach dem Motto „die Story stirbt nie“ die Recherche getöteter Journalisten und setzt sie fort. Bedrohten Journalisten bietet „Forbidden Stories“ außerdem die Möglichkeit, ihre Geschichten zu schützen: Als Reporter in Gefahr kann man dem Netzwerk seine Recherche abgesichert übergeben. Dutzende Journalisten haben das bereits getan, be- richtet die Süddeutsche Zeitung. Mexiko ist heuer übrigens mit sieben Todesopfern der gefährlichste Boden für Journalisten. Nach Dieselgate: Absätze fahren gegen dieWand Dramatisch geschrumpft. Deutschland gilt nach wie vor als führende Auto-Nati- on Europas. Der Dieselgate- Skandal hat aber beträcht- lich am Image gekratzt und hinterlässt tiefe Brems- spuren: Der Anteil der ver- kauften PKW-Neuwagen mit Dieselmotor ist in Deutsch- land mittlerweile auf 27,2 Prozent geschrumpft. Noch im Jahr 2011 war hingegen mehr als jedes zweite Fahrzeug ein Diesel, berichtet die Informationsplattform kryptoszene.de . Wobei sich die deutschen Automo- bilkonzerne scheinbar noch immer als ziemlich lernresistent erweisen: Wäh- rend bei BMW auch im Jahr 2020 nahezu jedes zweite Fahrzeug mit Dieselmo- tor ausgestattet ist, beträgt der Anteil bei Renault lediglich 14,8 Prozent. Auch die deutschen Hersteller Mercedes und Volkswagen verkaufen mit 47,8 bzw. 46,1 Prozent Anteil noch überdurchschnittlich viele Diesel. Abgesehen von der „Diesel-Front“ fördert ein europäischer Vergleich indes zutage, dass in Deutsch- land vergleichsweise in die Jahre gekommene PKWs genutzt werden. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge beträgt 9,5 Jahre. Österreicher fahren Autos, die im Mittel 8,2 Jahre auf dem Buckel haben. Britische Autos sind hingegen im Durchschnitt acht Jahre alt. Die Bereitschaft der Deutschen, sich einen Neuwa- gen zu kaufen, sinkt somit kontinuierlich. Im Jahr 2018 planten noch 2,32 Milli- onen Menschen, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen. Im Vorjahr waren es nur noch 1,9 Millionen Konsumenten. Credits: Yaroslavna Kulinkina & scaliger/stock.adobe.com; FED official; beigestellt; pixabay Journalismus: Die Story stirbt nie Weibliche Wirtschaftsmacht. Frauen sind nach wie vor in den Führungseta- gen von Politik und Wirtschaft unterre- präsentiert. Jammerschade, aus eman- zipatorischen aber auch ökonomischen Gründen. Denn „die Gleichstellung und Förderung von Frauen ist in jedem Unternehmen für den geschäftlichen Erfolg entscheidend“, heißt es in einem Kommentar von Goldman Sachs. Dass das angeblich „schwache Geschlecht“ auch in Geldfragen, ist dabei eine Tat- sache: Denn in der Regel treffen die Frauen die Ausgabeentscheidungen im Haushalt. Im Schnitt geben etwa 90 Prozent der Frauen an, dass sie für das tägliche Einkaufen verantwortlich oder mitverantwortlich sind – während dies bei nur rund 40 Prozent der Männer der Fall ist. Im Jahr 2019 beliefen sich die von Frauen getätigten Konsumaus- gaben auf etwa 30 Billionen Dollar. Da Frauen die Mehrzahl der Verbraucher- entscheidungen treffen, sollten sich Unternehmen also unbedingt an dieser Zielgruppe orientieren. Immerhin ist der Anteil von Frauen in den Vorstän- den und Aufsichtsräten der STOXX- 600-Unternehmen seit 2005 um etwa 20 Prozent gestiegen. DIE ZAHL DES MONATS 90% CORONA-IMPFUNG Keine Panikmache! 6 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2021

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