GELD-Magazin, November 2020

01234 Teleworking: Corona & Berufswelt KMU Nachhhaltigkeit forcieren WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen Unerwartete Auswirkungen. Das Berufsnetz- werk Xing hat nicht nur die Veränderungen in der Arbeitswelt erörtert, sondern auch Fragen zu Gewicht und Beziehungsleben gestellt. Demnach haben 78 Prozent der österreichischen Xing-Mit- glieder in den letzten Wochen im Homeoffice ge- arbeitet bzw. tun das noch immer. Interessantes Detail: Mehr als ein Drittel (ca. 36%) hat im er- sten Lock Down an Gewicht zugelegt. Wobei die Gewichtszunahmen damals allerdings im nied- rigen einstelligen Bereich blieben: Lediglich rund vier Prozent haben mehr als fünf Kilogramm zu- genommen. Positiv: Mehr als 36 Prozent der Ar- beitnehmer stellen fest, dass ihre private Bezie- hung durch den Lock Down gefestigt wurde. Nur sechs Prozent geben an, dass ihre Beziehung ge- schwächt wurde. Heimische Industrie: Stärkerer Rückenwind Die Hoffnung lebt. Die mit Beginn des dritten Quartals 2020 eingesetzte Erho- lung der Industriekonjunktur in Österreich gewinnt an Schwung. Im Oktober ist der UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index auf 54 Punkte angestiegen. Nach dem Einbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie liegt die heimische In- dustrie somit seit vier Monaten wieder auf (bescheidenem) Expansionskurs und der aktuelle Indikator weist sogar auf das stärkste Wachstum seit fast zwei Jah- ren hin. Hintergrund: Die Belebung der internationalen Konjunktur, ausgehend von Asien, und auch die Verbesserung des Exportumfelds in Europa machen sich vor allem in einer gesteigerten Nachfrage aus dem Ausland bemerkbar. Doch auch aus Österreich nimmt das Neugeschäft wieder zu. Vor allem die In- vestitionsgüterindustrie und die Erzeuger von Halbfertigprodukten standen ei- ner starken Nachfrage gegenüber, während die Konsumgüterindustrie weniger Neuaufträge einbuchen konnte. UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index Quelle: IHS Markit, UniCredit Research Credit: Charlie Marusiak on Unsplash Potenzial nicht ausgeschöpft. Die Ergeb- nisse einer neuen Studie „Nachhaltigkeitsma- nagement in österreichischen KMU“ von der Wirtschaftskammer und der FH-Wien zeigen, dass sich KMU durch Nachhaltigkeitsmanage- ment Wettbewerbsvorteile erwarten, ihre Ak- tivitäten aber nur sehr zurückhaltend kommu- nizieren. Institutionalisierte Instrumente wer- den dabei kaum verwendet und Kooperati- onen mit externen Stakeholdern selten einge- gangen. Die Verantwortlichkeit für den Nach- haltigkeits-Bereich liegt bei der überwie- genden Mehrheit der Unternehmen bei der Geschäftsleitung. Somit lautet das (eher er- nüchternde) Fazit der Untersuchung: „Lang- fristige unternehmerische Chancen durch ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement wer- den von österreichischen KMU noch unzurei- chend genutzt.“ DIE ZAHL DES MONATS 34% Angespannte Situation. Unternehmenslenker im deutschsprachigen Raum beurteilen die aktuelle Ge- schäftslage und ihre Zukunftsaussichten trotz Coro- na-Krise überraschend optimistisch. Österreichische Manager sehen der Geschäftsentwicklung in den kommenden fünf Jahren, ähnlich wie Befragte in den Nachbarländern Deutschland und Schweiz, re- lativ optimistisch entgegen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von PwC, für die 157 Entschei- dungsträger, darunter 29 aus Österreich, aus dem Bereich „Vorstand, Strategie und M&A“ in der DACH- Region befragt wurden. Lediglich 34 Prozent der Manager denken laut der Studie, dass Unsicherheit und Volatilität in den kommenden fünf Jahren wei- ter zunehmen werden. Wobei österreichische Ent- scheidungsträger verstärkt auf organische strate- gische Maßnahmen im Bereich Forschung und Ent- wicklung setzen. 16 . GELD-MAGAZIN – November 2020

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