GELD-Magazin, Juli/August 2020

46 . GELD-MAGAZIN – September 2020 Unter den richtigen Rahmenbedingungen kann man durch Investments in Familienunternehmen mit den Reichen reicher werden. Allerdings sollte dabei die Spreu vomWeizen getrennt werden. MICHAEL KORDOVSKY Entrepreneurs E s genügt schon ein Blick auf die Top- Ten der Forbes-Liste, um zu sehen, dass die Quelle des Reichtums die- ser Milliardäre in einem „eigenen“ Unter- nehmen bzw. Anteilen am Unternehmen liegt. Amazon-Gründer Jeff Bezos und Face- book-Gründer Mark Zuckerberg sind promi- nente Beispiele. Ob nachfolgende Generati- onen diese Unternehmen weiterführen, ist fraglich. Doch an der ersten Generation lässt sich statistisch gesehen von 2006 bis 2018 laut Credit Suisse Research am zweitbesten verdienen (Nummer Eins ist zweite Genera- tion). Richtige Familienunternehmenskultur hingegen, wo der Betrieb von einer auf die nächste Generation übergeben wird, die Gründerfamilien die strategische Richtung vorgeben, indem sie zumindest 20 Prozent der Stimmrechte und mindestens ein Famili- enmitglied im Vorstand oder im Aufsichtsrat haben, herrscht in Europa. Studien belegen Outperformance Diverse Studien bescheinigen Eigentümer­ (familien)-geführten Unternehmen bessere Finanzen und Börsenperformances. Laut dem Center for Entrepreneurial and Financi- al Studies (CEFS) an der Technischen Uni- versität München (die Studie wurde für die Stiftung Familienunternehmen 2019 er- stellt) hatten von 2009 bis 2018 deutsche Familienunternehmen gegenüber Nicht-Fa- milienunternehmen folgende Vorzüge: Die durchschnittliche Eigenkapitalquote lag bei 42 vs. 28 Prozent, die Rentabilität in EBIT zur Bilanzsumme (RoA) bei 6,3 vs. 1,9 Pro- zent und bei der Gewichtung der gesamten Wertentwicklung auf Basis der jeweiligen Marktkapitalisierung stehen im Schnitt jähr- lich 23,2 Prozent nur 15,2 Prozent bei den Nicht-Familienunternehmen gegenüber. Eine globale Studie mit ca. 1000 Unterneh- men, davon mehr als die Hälfte aus dem asi- atischen Raum und rund einem Viertel aus Europa, veröffentlichte im September 2018 die Credit Suisse unter dem Titel „CS Family 1000 in 2018“. Ergebnis: Seit 2006 haben Familienunternehmen die breiten Aktien- märkte in allen wichtigen Regionen outper- formed. Eine ähnliche Untersuchung von CS aus dem Jahr 2015 ergab konkret in den ver- gangenen neun Jahren eine sektorbereinigte MÄRKTE & FONDS . Familiengeführte Unternehmen „Attraktive Familienunternehmen sind oft kleinere Nischenspieler mit internationaler Ausrichtung.“ Birgitte Olsen, Lead Portfolio Manager der BB Entrepreneur Strategien Credit: beigestellt, pixabay

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