GELD-Magazin, Juli/August 2020

AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN GEWINNREND. ‘20e DIV. ‘20e Warimpex 23,0% 3,97% AT&S 16,2% 0,94% UBM Development 13,6% 6,47% Strabag 13,1% 5,01% Raiffeisen Bank International 13,1% 4,41% Vienna Insurance Group 12,3% 5,78% Telekom Austria 9,6% 3,90% Rosenbauer 9,2% 2,45% Porr 8,0% 3,74% Erste Group Bank 7,6% 2,86% EVN 7,3% 3,33% Semperit 7,2% 0,00% Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 30. Juni 2020 I n praktisch allen Ländern kam es zu Lock Downs – erst generell und nun als lokale Maßnahmen, um Cluster ein- zugrenzen. Daher sind die wirtschaftli- chen Folgen vielfältig und müssen für jedes Unternehmen je nach Branche und regio- naler Präsenz separat eingeschätzt werden. Die am stärksten betroffenen Unternehmen kommen aus der Reisebranche und der Gas- tronomie sowie aus der Event-Szene. Die hohe Zahl von Arbeitslosen und Personen in Kurzarbeit bremsen aber auch den Konsum, womit ein starker Rückgang der wirtschaftli- chen Leistung mit Überkapazitäten auch auf die meisten Industriebetriebe durchschlägt. Unternehmen kürzen und verschieben Inve- stitionen, die Bonitäten sinken und Insol- venzen belasten wiederum die Bankbilan­ zen. Das ist der Status quo. Doch zuletzt zeigten die Wirtschaftsindikatoren wieder nach oben. Das Ifo-Institut schätzt, dass die Scharte der Coronakrise bis Ende 2021 wie- der ausgewetzt sein dürfte. Die Frage ist nun, welche Unternehmen am besten aus der Krise herauskommen werden. Versorger für Risikoscheue Betrachtet man die Performance der börsen- notierten Unternehmen seit Jahresbeginn, so fallen natürlich jene auf, die durch die Coronakrise wenig tangiert wurden. Sie ge- hören zu den Branchen Versorger, Telekom, Nahrungsmittel und Healthcare. So notiert z.B. die Aktie des Verbund derzeit bei 40 Euro nach einem Jahresendkurs von 45 Euro – und das, obwohl die Verbund-Aktie mit einem für heuer erwarteten Kurs-Ge- winn-Verhältnis (KGV) von 26 und einer Di- videndenrendite von 1,85 Prozent wenig at- traktiv ist. Wer so eine „Sparbuchaktie“ im Depot haben möchte, sollte lieber zum deut- schen Konkurrenten E.ON greifen, der eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent aufweist – oder in Österreich zur EVN, die derzeit um knapp 40 Prozent unter ihrem Buchwert no- tiert und eine Dividendenrendite von 3,3 Prozent bietet. Die EVN-Aktie verlor seit Jahresultimo rund 13 Prozent im Kurs, wo- bei die Dividende im Jänner wieder zum Ge- samtertrag hinzugerechnet werden muss. Reizvoll ist bei der EVN der steigende Anteil an erneuerbarer Energie – in der Wasser- Langsame Erholung Im zweiten Quartal waren viele Unternehmen durch die Lock Downs stark beeinträchtigt. Nun kehrt man langsam wieder zum Normalbetrieb zurück. Auf Jahressicht müssen dennoch die Gürtel enger geschnallt werden. MARIO FRANZIN Bodenbildung bei 2200 Punkten. Vorsich- tig tastet sich der ATX wieder nach oben, nachdem die Konsolidierung bei knapp 2200 Punkten wieder einen Boden gefunden hat. Diverse Belastungfaktoren, wie Han- delsstreit, China/Hongkong und steigende Coronafälle in den USA wirken jedoch wei- terhin bremsend. So dürfte sich der volatile, flache Aufwärtstrend fortsetzen. ATX-INDEX . Flacher Aufwärtstrend kraft ist sie übrigens mit ihrem 25,8-Pro- zent-Anteil am Verbund engagiert. Ebenfalls interessant ist das zweite Standbein im Be- reich Trinkwasserversorgung und Abwasser- entsorgung: Eine Aktie für ein langfristiges Investment eben. Die Telekom Austria gehört gleichfalls zu den „Corona-Gewinnern“. So konnten im er- sten Quartal die Erlöse um 3,4 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro und der Gewinn um 3,9 Prozent auf 89,3 Millionen Euro gestei- gert werden – wobei das Plus vor allem von den osteuropäischen Töchtern stammt. Im ersten Quartal stieg die Zahl der Mobilfunk- kunden um fünf Prozent, für das zweite Quartal wird aber auch für die Telekom Aus- tria ein Umsatzrückgang erwartet – auf Jah- ressicht gerechnet von 7,26 auf rund 7 Milli- arden Euro. Der Gewinn sollte hingegen leicht steigen, was den Aktienkurs stabil hal- ten sollte. Agrana ist krisenresistent Im Corona-Crash sackte die Aktie der Agra- na von 18,60 Euro (31. Dezember) bis auf 12,50 Euro ab, konnte sich aber wieder rasch und vollständig erholen. Am 8. Juli gab es nun den Dividendenabschlag von 4,2 Jänner Februar März April 1.800 2.800 2.600 2.400 2.200 2.000 3.000 3.200 Indexpunkte 62 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2020

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