GELD-Magazin, Juni 2020

MATCH Short-Vola-Taktik: Aufholjagd OFI: Neuer Anleihenfonds lanciert MÄRKTE & FONDS . Kurzmeldungen Potenzial. Short-Vola-Strate- gien haben im Zuge des Co- rona-Einbruchs zunächst er- hebliche Einbußen erlitten, einige Produkte wurden vom Markt genommen. Grund war der Anstieg der Volatili- täten mit dem panikartigen Ausverkauf im März, dieser verlief noch heftiger als wäh- rend der Finanzkrise 2008. Die Volatilitätsrisikoprämie als Renditequelle von Short-Vola-Strategien ist aber mittlerweile im Euro- Stoxx 50 und S&P 500 auf den höchsten Stand seit 2010 gestiegen und liegt bei über 20 Prozent. Grund ist das gewachsene Bedürfnis vieler Kapitalmarkt- teilnehmer nach Absicherung gegen Marktschwan- kungen, wie sie von Short-Vola-Fonds angeboten wird. „Dies bietet diesen Produkten ein hohes Auf- holpotenzial“, so Alexander Raviol von Lupus alpha. Investment Grade im Fokus. Anleger in Deutsch- land und Österreich können ab sofort in den neuen OFI RS Credit Short Term Fund investieren. Er wird von Yannick Lopez, Head of Fixed Income, verwal- tet. Der Fonds investiert hauptsächlich in Euro In- vestment Grade-Anleihen mit einer verbleibenden Restlaufzeit von bis zu drei Jahren. Bis zu zehn Pro- zent seines Nettoinventarwertes können aber auch in Hochzinsanleihen veranlagt werden. Lopez ver- folgt dabei eine Long-Only-Strategie und managt das Zins- und Kreditrisiko aktiv. Der Anleiheauswahl liegt darüber hinaus ein nachhaltiger Investmentan- satz zugrunde, wonach nur kurzlaufende Anleihen von Unternehmen mit guter Bonität in das Portfolio nach dem Best-In-Class-Ansatz gelangen, das auf dem Rating des hausinternen sieben-köpfigen ESG- Analystenteams basiert. Derzeit sind Euro-Anleihen mit BBB+ mit rund 40 Prozent am stärksten im Port- folio gewichtet, gefolgt von A- mit 23,5 Prozent und von BBB- mit 20,6 Prozent. Bei der Sektorengewich- tung liegen Banken mit circa 27 Prozent vorne, an zweiter Stelle stehen Finanzdienstleister (17,7 %). „Wer genügend Cash-Reserven hält, für den ist jetzt eine gute Möglichkeit, einzusteigen, denn die Zins- strukturkurve hat sich abgeflacht“, analysiert Lopez. MATCH DES MONATS Sektoren-Rotation in Sicht. Seit der globalen Finanzkrise 2008/2009 ha- ben Wachstumsaktien Value-Titel in Europa deutlich übertroffen. Denn der Value-Ansatz hat unter niedrigen und fallenden Zinsen gelitten. Inwie- fern mischt die Corona-Pandemie jetzt die Karten neu? Die dramatische Outperformance des Wachstums-Stils in jüngster Zeit, insbesondere in den frühen Tagen der „Covid-Märkte“, birgt laut einer aktuellen Analyse von Candriam das Risiko einer Stilrotation in Richtung Value im Laufe dieses Jahres – oder zumindest einer Mäßi- gung des „wilden Wachstums“. Die Experten sind weiterhin der Überzeu- gung, dass Qualitätsaktien langfristig eine Outperformance erzielen sollten. „Wir werden unsere Ausrichtung auf Qualitätswachstum in einem günsti- geren Marktumfeld erneut hervorhe- ben und wollen von den attraktiveren Bewertungen profitieren. Wir werden auch weiterhin wachsam sein und die Geschäftsgrundlagen, die Ände- rungen der Geschäftsmodelle, die möglicherweise in unserer neuen Welt erforderlich sind, sowie Anpas- sungen der Bewertungen kontinuier- lich prüfen“, heißt es von Candriam. Das übergeordnete Ziel ist es, auf risi- kobewusste und systematische Weise Rendite zu erwirtschaften. VS GROWTH VALUE Alexander Raviol, CIO Alternative Solutions und Partner von Lupus alpha Schwellenländer: Erholung Liquiditätsdruck lässt nach. Zu Beginn, als die ag- gressiven Lock Downs in ganz Asien eingeführt wur- den, sah man starke Abflüsse bei Emerging Markets Debt-Fonds, insbesondere von Großanlegern und Privatbanken, wodurch die Liquidität auf die Probe gestellt wurde. „Inzwischen haben wir diese Phase jedoch hinter uns gelassen, und der Markt ist viel ausgeglichener, da die Investoren wieder in diese Anlageklasse wechseln wollen“, urteilt Brett Diment, Emerging Markets-Experte bei Aberdeen Standard Investments. Die jüngste Maßnahme der FED zur Be- reitstellung von USD-Swap-Linien lockere zusätzlich den Liquiditätsdruck in den Schwellenländern, auch sei es wichtig zu betonen, dass viele Schwellenlän- der, Unternehmen und Haushalte in deutlich besse- rer Verfassung als in früheren Zeiten in diese Krise gehen. Betrachtet man die Situation mit etwas Ab- stand und auf lange Sicht, lässt sich festhalten, dass die Zinssätze in der entwickelten Welt noch weiter gefallen sind. Da Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont damit beginnen, ihre Vermögensal- lokation auszuweiten, stehen entsprechende strate- gische Mittelzuflüsse bereit. „Dabei gibt es auch in- teressante Einstiegsmöglichkeiten für diejenigen, die in Schwellenländer investieren wollen“, so Diment. Yannick Lopez, Head of Fixed Income bei OFI Credits: beigestellt 24 . GELD-MAGAZIN – Juni 2020

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