GELD-Magazin, April 2020

D ie gute Nachricht ist, dass die Corona-Infektionsraten in Europa zu- rückgehen. Die weniger gute Nachricht ist, dass – solange es keine Herdenimmunität oder es keinen Impfstoff gibt – eine Beendigung des Shut Downs nur in kleinen Schritten möglich ist. Damit ist die erhoffte V-förmige Erholung unwahrscheinlich geworden. Der Fehler der Politik ist es, die persönlichen Kontakte rigoros und quer durch alle Risikogruppen hin- durch einzuschränken anstatt nur Letztere zu schützen – das hätte voraus- sichtlich gereicht und hätte dazu geführt, dass in der jüngeren Bevölkerungs- gruppe schneller eine ausreichende Immunität aufgebaut worden wäre. Aber nun haben wir einmal den Salat, die Kollateralschäden in der Wirtschaft sind zum Teil dramatisch. Jedenfalls sind die Börsen in einer Blitzaktion nach unten gefallen und dürf- ten das Tief nach der Zwischenerholung nochmals testen. Dafür sprechen die zahlreichen Gewinnrevisionen – die Analysten der Baader Bank erwarten heu- er einen durchschnittlichen Gewinnrückgang um 38 Prozent! –, Dividenden- kürzungen und unsichere Ausblicke. Zudem blüht die Coronakrise in Großbri- tannien und in den USA erst so richtig auf, die Arbeitslosenzahlen explodie- ren. Die Zentralbanken versuchen, mit riesigen Liquiditätszufuhren eine An- steckung des Finanzsektors (siehe Artikel auf Seite 12) zu verhindern und staatliche Fiskalpakete sollen die schlimmsten Auswirkungen auf die Wir- schaft reduzieren (siehe Artikel auf Seite 8). Für den Anlagebereich gilt, bei Kursrückgängen selektiv Positionen aufzubau- en, v.a. in defensiven Bereichen und bei überverkauften Zyklikern. Erfah- rungsgemäß werden die Kursverluste etwa in ein bis zwei Jahren wieder aus- gebügelt sein. Man kann nur hoffen, dass nach der Coronakrise nicht neuer- lich eine Eurokrise entsteht, denn die Verschuldung steigt vielerorts rasant – bei Staaten wie auch bei Unternehmen. Italien, Spanien etc. streiten bereits jetzt um die Finanzierungsmöglichkeiten ihrer überstrapazierten Haushalte. Aber dazu mehr in der kommenden Ausgabe des GELD-Magazins. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Kollateralschäden editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 12, 1010 Wien T: +43/1/997 17 97-0 , F: DW-97 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin · REDAKTION Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Wolfgang Regner, Moritz Schuh, Christian Sec · GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO Alex Tihonov /stock.adobe.com ; El-Kordy · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Mountain View, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir · DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5081 Anif www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/1/997 17 97-12 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. April 2020 – GELD-MAGAZIN . 3

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