GELD-Magazin, Februar 2020

80 Prozent Marktanteil. Im Vergleich zu 2018 wuchs der heimische Crowdinvesting-Markt im Vor- jahr um 68 Prozent auf 67,1 Millionen Euro, wie Sebastian Scholda, Co-Founder des unabhängigen Branchenportals CrowdCircus, informierte. Das be- deutet eine Steigerung des investierten Gesamtkapi- tals um rund 27 Millionen Euro. Ausschlaggebend für das starke Wachstum des Marktes war die Perfor- mance der Immobilien-Plattformen, die 52,9 Millio- nen Euro Investments verzeichneten. Mit 78,9 Pro- zent Marktanteil liegen die Immobilien im Ranking der Crowdinvesting-Kategorien unangefochten an der Spitze, es folgen weit abgeschlagen „Essen & Trinken“ (8,5% Marktanteil) und Nachhaltigkeit (6,2%). Im Vergleich der einzelnen österreichischen Crowdinvesting-Plattformen konnte Marktführer da- gobertinvest seinen ersten Platz verteidigen und sich mit 29,9 Prozent Marktanteil am Gesamtmarkt er- neut an die Spitze setzen. Home Rocket liegt mit 27,0 Prozent nur knapp dahinter, die Plattform Ren- dity kam mit 21,4 Prozent auf Rang drei. Eine Stei- gerung gab es 2019 übrigens nicht nur beim Ge- samtvolumen des Marktes, sondern auch bei der durchschnittlichen Projektgröße. Während diese 2018 bei knapp 334.000 Euro lag, wurden 2019 Pro- jekte in der durchschnittlichen Größenordnung von gut 450.000 Euro finanziert. Abgenommen hat hin- gegen die durchschnittliche Investmenthöhe pro Crowdinvesting-Projekt von etwa 1600 Euro (2018) auf rund 1440 Euro. Crowdinvesting: Immobilien boomen BUWOG: 2100 neue Wohnungen Wien. Die seit dem Jahr 2018 zum deutschen Wohnungskonzern Vonovia gehörende Bu- wog startet heuer in Wien die Bauarbeiten für elf neue Projekte mit zusammen rund 1800 Wohneinheiten. Weitere rund 300 Woh- nungen sollen bis Jahresende fertig sein. Derzeit umfasst das Immobilien-Portfolio der Buwog rund 22.500 Bestandseinheiten, die Development-Pipeline in Wien etwa 6000 Wohneinheiten. Die elf Projekte, die die Bu- wog heuer startet, befinden sich in acht ver- schiedenen Wiener Bezirken und umfassen 390 freifinanzierte Mietwohnungen, 297 Mietwohnungen im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative und 1116 freifinanzierte Eigentumswohnungen. 2019 hatte die Buwog 842 Wohnungen fertig gestellt. 01234567 Mieten: Geringe Steigerung inWien Marktberuhigung. Wien liegt bei den Mieten im Österreich-Vergleich mit durch- schnittlich 13,60 Euro zwar im oberen Mittelfeld, der Wohnungsmarkt beruhigt sich aber. Seit 2018 sind in der Bundeshauptstadt die Gesamtmieten um lediglich zwei Prozent gestiegen. Salzburg ist noch vor Wien die zweitteuerste Stadt Öster- reichs – auch hier stiegen die Mieten um zwei Prozent weiter auf 15,10 Euro pro Quadratmeter. Zu diesem Ergebnis kommt immowelt.at , die die Angebotsmieten für Wohnungen (40 bis 120 m ) in den Landeshauptstädten und größten Städten Österreichs untersuchte. Bemerkenswert ist, dass die Schere bei den Mieten in Österreich weiter auseinandergeht: Der mittlere Quadratmeterpreis von Miet- wohnungen stieg 2019 in bereits hochpreisigen Städten wie Innsbruck und Bre- genz im Vergleich zum Vorjahr weiter (+6 %), in Eisenstadt (-1 %) und Wels (-4 %) gehen die Preise hingegen zurück. Innsbruck ist mit einem medianen Preis von 17,10 Euro weiterhin mit Abstand die teuerste Stadt Österreichs. Attraktivität. Österreichische Immo- bilien sind voraussichtlich auch heuer bei Investoren sehr gefragt. 96 Prozent der Anleger schätzen den Markt als at- traktiv bzw. sehr attraktiv ein, geht aus dem Trendbarometer Immobilien-In- vestmentmarkt 2020 des Beratungsun- ternehmens EY hervor, der auf der Be- fragung von rund 50 Investoren ba- siert. 86 Prozent rechnen aber auch mit einem sinkenden Transaktionsvo- lumen. „Der österreichische Immobili- enmarkt ist weiterhin ein beliebtes Ziel von heimischen wie internationalen Investoren, die Situation wird aber im- mer herausfordernder“, so Alexander Wlasto, Partner und Leiter des Sektors Real Estate bei EY Österreich. „Wir be- finden uns mittlerweile im Spätzyklus des Immobilienmarktes.“ DIE ZAHL DES MONATS 96 PROZENT IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Der Crowdinvesting- Markt wuchs 2019 auf 67,1 Millionen Euro. Knapp 80 Prozent entfielen auf Immobilien-Investments.“ Sebastian Scholda, Gründer von CrowdCircus Credits: beigestellt, BUWOG 72 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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