GELD-Magazin, Februar 2020

AKTIEN . Anlagetipps W ieder einmal passieren merk- würdige Dinge im Subprime- Bereich (geringe Schuldner- qualität) der US-Verbraucherkreditmärkte. Als Beleg dafür reicht ein Blick auf die Aus- fallquoten bei Kreditkarten-Krediten von Tausenden kleineren US-Geschäftsbanken. Seit Herbst 2016 hat sich der Anteil der Kreditausfälle (definitionsgemäß ein Zah- lungsverzug von mindestens 30 Tagen, wäh- rend weiterhin Zinsen auflaufen) unter die- sen kleineren Banken auf rund sechs Pro- zent mehr als verdoppelt. Damit sind sie so- gar über dem Niveau der Finanzkrise von 2008. Im Gegensatz dazu sieht das Bild für die Kreditkarten-Kredite der 100 größten Banken weitaus gesünder aus – ein Hoff- nungsschimmer, dass eine Kreditkrise keine weiten Kreise ziehen kann. Allgemein haben größere Banken den Großteil der Kunden und der Kreditkartenguthaben. Subprime- Kunden machen nur einen Bruchteil ihres Kreditkartengeschäfts aus, auch aufgrund von regulatorischen Änderungen nach der letzten Finanzkrise. Das Subprime-Geschäft ist sehr riskant, weil die Kredite unbesichert sind. Wenn also ein Kunde säumig wird, kann in der Regel nur ein kleiner Teil der Bullenrun vom Virus infiziert Trotz neuer Spannungen im Umfeld des Iran kennen die Börsen nur einen Trend nach oben. Doch die Gefahrenzeichen mehren sich.Wieder scheint sich an den US-Kreditmärkten ein mögliches Unheil zusammenzubrauen. WOLFGANG REGNER Schulden eingezogen werden. Es sind auch nicht nur Kreditkarten, die Ausfallsquoten für andere Arten von Subprime-Krediten wie Autokredite sind ebenfalls gestiegen. Ein Ge- fahrensignal für die Börsen wäre eine mög- liche Abschwächung des US-Arbeitsmarktes. Kreditkunden, die ihre Jobs verlieren, kön- nen schnell in der Schuldenfalle landen. Ab- gesehen davon trüben nur wenige dunkle Wolken den Börsenhimmel. Allerdings ist derzeit dennoch Vorsicht angesagt, denn das in China ausgebrochene Corona-Virus dürfte um die Welt gehen. Daher: Stopp Loss- Limits platzieren! ISIN US7427181091 Kurs (28.01.2020) 115,00 € KGV 19/20 e 23,6 Marktkap. 282,5 Mrd. € KGV 20/21 e 22,1 Umsatz 2019/20 e 66,4 Mrd. € KGV 21/22 e 20,8 BW/Aktie 2019/20 e 17,88 € Div. 19/20 e 2,51% Top-Tipp international . PROCTER & GAMBLE Die P&G-Aktie befindet sich in einem lang- fristigen Aufwärtstrend. Vor Kurzem wurde knapp über 126 Dollar eine neue Rekordmar- ke erreicht. Der Titel ist mit einem KGV von 25 nicht gerade billig – Kauf bei rund 108 Euro. Erfolg mit hochwertigen Konsumgütern. Ob Pampers-Windeln, Ariel-Waschmittel oder Gillette-Rasierer – hinter diesen und vielen anderen bekannten Marken des alltäglichen Bedarfs steht der weltgrößte Konsumgüter- konzern Procter & Gamble (P&G). Das Ge- schäft verspricht moderates, aber stetiges Wachstum und ist weitgehend krisenresis- tent. Das verrät auch der Blick auf die Divi- dende. P&G zahlt seit 130 Jahren eine Divi- dende und erhöht diese seit über sechs Jahr- zehnten kontinuierlich. 2019 verzeichnete der Konzern das stärkste Wachstum seit mehr als einer Dekade. Im laufenden Jahr dürfte P&G erneut schneller wachsen als der Gesamtmarkt – sehr zur Freude von Hedge- fondsmanager Nelson Peltz. Dieser stieg vor zwei Jahren bei P&G ein und erhöhte den Druck auf das Management, das Portfolio umzubauen. Konzernchef David Taylor beugte sich dem Druck, strich das Portfolio zusammen und legte den Blick auf die Blockbuster, bei denen Preissteigerungen leichter durchzusetzen sind. Analysten pro- gnostizieren für 2020 einen Nettogewinnan- stieg um acht Prozent auf 13 Milliarden Dol- lar. Für 2020/21 gehen sie von einem Plus von fünf Prozent auf knapp 14 Milliarden Dollar aus. Der Umsatz dürfte um drei Pro- zent auf 73 Milliarden Dollar wachsen. Die P&G-Aktie ist für konservative Anleger mit Geduld geeignet. Credits: pixabay EUR 2015 2016 2017 2018 2019 70 60 80 90 100 110 120 58 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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