GELD-Magazin, Februar 2020

2 020 ist in China das Jahr der Ratte. In der chinesischen Kultur gelten Ratten als Zeichen für Reichtum und Über­ schuss. Und tatsächlich: Der Anteil Chinas am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP), gemessen in Kaufkraftparität, ist seit 1980 fast um das Zehnfache gestiegen. Sean Tay­ lor, Chief Investment Officer bei der DWS, erwartet in China enormes Wachstums­ potenzial: „Chinesische Banken werden in­ folge der fortschreitenden Entschuldung der Unternehmen weniger Rückstellungen bil­ den müssen, was sich positiv auf die Gewinn­ entwicklung der Finanzinstitute nieder­ schlagen wird. Ein Wachstumsmarkt in Chi­ na, der sich auch stark entfaltet, ist der Ver­ sicherungsbereich.“ Die chinesische Zentral­ bank hat den Mindestreservesatz gesenkt und will so die Kreditvergabe ankurbeln. Das sollte vor allem kleinen und mittelgroß­ en Firmen zugute kommen, die eine zentrale Rolle für Chinas Wirtschaft spielen. Sie sor­ gen für 50 Prozent der Steuereinnahmen, stellen 60 Prozent des BIP und 80 Prozent der städtischen Beschäftigung. Eine weitere Säule des Wirtschaftswachstums ist der pri­ vate Konsum: Trotz aller Unsicherheiten, die der Handelsstreit mit den USA hervorruft, sind die Einzelhandelsumsätze wieder im Aufwind. Und nicht zuletzt wird Peking alle Hebel in Bewegung setzen, um weitere Im­ pulse zu setzen – etwa den Handel mit ande­ ren südostasiatischen Staaten (im ASEAN verbündet) stärken. Schließlich sollen die Wirtschaftsleistung und das Einkommen der Chinesen bis Ende 2020 im Vergleich zu vor zehn Jahren verdoppelt und China zu einer bescheiden wohlhabenden Nation werden. MÄRKTE & FONDS . Emerging Markets Die Emerging Markets schicken sich an, nach zehn Jahren der Underperformance ein echtes Comeback hinzulegen. Anleger sollten sich aber auf die drei Top-Märkte konzentrieren bzw. entsprechend gewichtete Fonds auswählen. WOLFGANG REGNER Credits: beigestellt; fotopoly/stock.adobe.com Aufbruchstimmung in Asien 30 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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