GELD-Magazin, November 2019

WIEN. Während heuer weniger Büroflächen auf den Markt kommen, ist die Pipeline für 2020 wie- der gut gefüllt. Als eines der wenigen heuer fertig gestellten Projekte wurde zuletzt das „Silo Plus“ inWien-Liesing eröffnet, das um eine vermietbare Fläche von 11.000 m² erweitert wurde. Insge- samt kommen heuer laut Otto Immobilien nur rund 35.000 m² auf den Markt, bei EHL rechnet man mit 45.000 m². Kommendes Jahr werden es wieder um über 100.000 m² mehr sein. Bei- spielsweise werden in der Lassallestraße 1-5 zwei riesige Bürogebäude durch den Auszug der Bank Austria wieder verfügbar (83.000 m²). Die größ- ten laufenden Neubauprojekte sind das QBC 1+2 der UBM (36.000 m²), der Office Park 4 am Flughafen Wien (26.000 m²) und „The Brick“ von Soravia am Wienerberg (19.000 m²). Fertig gestellt wird im kommenden Jahr außerdem das Prater Glacis der IG Immobilien, wo die 4000 m² an Büroflächen von der benachbarten WU Wien angemietet werden. BERLIN. Der Berliner Mietendeckel könnte die Nachfrage in der deutschen Hauptstadt nach Neubauprojekten deutlich verstärken – das er- wartet zumindest der Projektentwickler und Bauträger Project Immobilien. Denn durch die Begrenzung der Mieteinnahmen reduzieren sich Modernisierungen und Sanierungen, womit die Qualität von Bestandswohnungen merkbar sinken wird. „Das Neubaugeschäft wird deut- lich an Attraktivität gewinnen, da auch bei einer möglichen Verlängerung des Mietendeckels Neubauten höchstwahrscheinlich ausgeschlos- sen bleiben“, so Michael Weniger, Vorstand der Project Real Estate AG. „Die Entscheidung des Berliner Senats, Neubauten ab 2014 vom Mie- tendeckel auszunehmen, schafft jetzt noch mehr Anreiz für den Kauf einer Neubauimmobilie...“, er- gänzt Juliane Mann, Vorstand Vertrieb der Project Immobilien Wohnen AG, „...denn die erzielbaren Renditen bei Neubauten, die vom Mietendeckel unberührt bleiben, steigen dadurch.“ HUAZHU. Das chinesische Hotelunternehmen Huazhu, das weltweit rund 5100 Standorte be- sitzt, kaufte die Steigenberger-Hotels um 700 Millionen Euro vom ägyptischen Touristik-Unter- nehmer El-Chiaty. Aktuell hat Steigenberger 118 Hotels in Betrieb und will diese Anzahl in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Einige die- ser Projekte sind bereits in Bau bzw. in Planung, wobei ein Großteil der Grundstücke für die zu ent- wickelnden Projekte bereits erworben wurde. BÜROMARKT: Neue Projekte STEIGENBERGER: Verkauft MIETENDECKEL: Mehr Neubau CREDITS: beigestellt IMMOBILIEN | Kurzmeldungen Auch das bekannte Steigenberger Hotel Herrenhof steht bald unter chinesischer Ägide. 68 | GELD-MAGAZIN – November 2019 „HÖHERE EHREN“. Der Marina Tower, ein gemeinsame Projekt der BUWOG und IES Immo- bilien wurde Ende Oktober in London mit dem European Property Award in der Kategorie „Best Residential High-rise Development Austria“ prä- miert. Es war bereits die zweite Auszeichnung für das Prestige-Projekt innerhalb weniger Wochen: Erst kürzlich wurde es von der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirt- schaft mit dem Nachhaltigkeitszertifikat in Gold prämiert. Der Tower entsteht am Wiener Han- delskai und wird nach seiner Fertigstellung Ende 2021/Anfang 2022 rund 500 freifinanzierte Ei- gentumswohnungen zur Verfügung stellen. MARINA TOWER: Ausgezeichnet MODERATER PREISANSTIEG. Im Som- merquartal 2019 entwickelte sich der Wiener Wohnungsmarkt ohne große Überraschungen: Die Nachfrage blieb weiterhin stark, die beacht- liche Zahl neuer Wohnungen, die im bisherigen Jahresverlauf fertiggestellt wurden, konnte vom Markt problemlos aufgenommen werden. Die Ver- schiebung des Angebots an Neubauwohnungen vom Eigentums- in das Mietsegment hat dabei zu einer differenzierten Preisentwicklung geführt. Bei Mietwohnungen sind aktuell nur Preissteige- rungen im Bereich der Inflationsrate (rund ein Prozent) durchsetzbar. Bei Eigentumswohnungen ist der Trend weit dynamischer, im Jahresab- stand liegen die Zuwächse bei rund 3,5 Prozent. Die steigende Nachfrage sollte laut dem neues- ten Report von EHL jedenfalls dafür sorgen, dass auch weiterhin mit einer moderat positiven Ent- wicklung der Preise zu rechnen ist. Im Segment Altbau ist allerdings die Verunsicherung über die geänderten Rahmenbedingungen (Stichworte: restriktivere Lagezuschläge, Unverbindlichkeit der Lagezuschlagskarte, Abbruchbestimmungen) nach wie vor zu spüren. WOHNEN IN WIEN: Nachgefragt EIN ARCHITEKT SIEHT ROT. Die „Herdade da Considerada”ist ein 500 Hektar großer Landstrich in einer sehr trockenen Gegend im Landkreis „Al- cácer do Sal”, rund 50 Kilometer südlich von Lissabon. Überall finden sich hier nur Korkeichen, Kiefern und Pinien. Das eintönige Landschafts- bild veranlasste laut dem „ubm magazin“ den Architekten Luís Rebelo de Andrade dazu, ei- nen ganz besonderen Akzent zu setzen. Das Haus Casa 3000 wurde voll und ganz in knalliges Rot getaucht. Im Gegensatz dazu das Innenleben des Hauses: Sanfte, gedämpfte und warme Farbtöne, viel Holz, weiße Wände und Decken dominieren. Minimalismus pur, unterbrochen nur von einigen wenigen Farbtupfern in (Überraschung!) rot. PORTUGAL: Neuer Hingucker

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