GELD-Magazin, November 2019

AKTIEN | Börsen International 54 | GELD-MAGAZIN – November 2019 USA  | Abkühlung der US-Wirtschaft unübersehbar NEUE REKORDHOCHS  | Der S&P 500 hat den Kampf um die 3000 Punkte-Marke für sich entschieden und kletterte auf ein Allzeit- hoch von 3067 Punkten. Damit wird diese Marke nun zu einer – wenn auch schwachen – Unterstützung. Investierte Anleger ziehen das Stopp Loss auf 2640 Punkte nach. CREDIT: lim_pix/stock.adobe.com JAPAN  | Im Schlepptau der China-Flaute KNAPP AM JAHRESHOCH  | Der Nikkei 225 konnte sich langsam, aber sicher nach oben kämpfen und erreichte fast die Marke von 23.000 Punkten – ein neues Jahreshoch. Damit beträgt die Performance im laufenden Jahr immerhin fast 15 Prozent. Rücksetzer sollten zum Kauf genutzt werden. UNEINHEITLICHES BILD. Zuletzt hat die japanische Zentralbank (BoJ) auf eine weitere Lockerung ihrer Geldpoli- tik trotz der negativen Auswirkungen der China-Strafzölle auf die japanischen Ex- porte ins Reich der Mitte verzichtet. Die Verbraucher haben im Monat vor der Mehr- wertsteuererhöhung – im Oktober ist die Mehrwertsteuer in Japan von acht auf zehn Prozent erhöht worden – deutlich mehr aus- gegeben.So lagen die Einzelhandelsumsätze im September 7,1 Prozent höher als im Vor- monat. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen sie sogar um 9,1 Prozent. Die kommenden BIP-Daten könnten nach demWegfall der Vorziehkäufe deutlich schwächer ausfallen und sogar ins Minus rutschen. Die Preisentwick- lung blieb trotz der Steuererhöhung schwach, die Kernrate der Verbraucherpreise stieg im Oktober nur um 0,5 Prozent. Im September sind die Ausfuhren den zehnten Monat in Folge gefallen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um 5,2 Prozent. Damit fiel der Rückgang etwas höher aus, als Experten erwartet hatten. Im August waren die Ausfuhren allerdings noch um 8,2 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Exporte nach China sanken im September imVergleich zumVorjahr um 6,7 Prozent, die in die Vereinigten Staaten um 7,9 Prozent und der Wert der nach Südkorea ausgeführten Waren sank um fast 16 Prozent. (wr) SCHWÄCHERES WACHSTUM. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA legte im dritten Quartal annualisiert um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Das Wachs- tum fällt zwar besser aus als erwartet, doch die Zuwachsraten werden im Trend kleiner. Eines wird damit deutlich: Die USA sind nun auch vom Handelskrieg betroffen. Dies wird beim Blick auf die privaten Investitionen deutlich. Die Anlage- bzw. Ausrüstungsin- vestitionen gaben spürbar nach (–4%) und drücken auf das Wachstum. Wichtige Stüt- ze bleibt der private Konsum. Die Ausgaben sind aber auch hier langsamer gewachsen – um solide 2,9 Prozent, doch im Frühjahr waren es noch plus 4,6 Prozent. Überraschend war der zwar geringe, aber doch unerwartete leichte Abbau der Lagerbestände – ein positiver Faktor. Die Exporte stiegen um 0,7 Prozent, doch die Importe legten sogar um 1,2 Prozent zu. Damit steigt das US-Handelsdefizit weiter von Monat zu Monat, großsprecherischen Ankündigungen Präsident Trumps, wie leicht doch ein Han- delskrieg zu gewinnen sei, zum Trotz. Die Inflation ging ebenfalls auf 1,5 Prozent zurück. Die US-Notenbank hat zwar ihre Leitzinsen das dritte Mal hintereinander gesenkt, signalisierte nun aber, eine Pause einlegen zu wollen. Ein Kontrapunkt sind die starken Arbeitsmarktdaten, im letzten Monat wurden 125.000 neue Stellen geschaffen. (wr) NIKKEI 225 2016 2017 2018 2019 20.000 22.000 24.000 14.000 16.000 18.000 2.200 2.000 1.800 2.400 2.600 2.800 3.000 2017 2018 2019 2016 S&P 500

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