GELD-Magazin, November 2019

20 PROZENT der Österreicher verfügen über ein Testament.Wenn man ein solches in Zusammenhang mit der Vermögensplanung sieht, dann liegt das Testament an vierter Stelle der Beliebtheit der Vorsor- gemaßnahmen in der Alpenrepublik – hinter der Lebensversicherung (52%), dem Sparbuch (47%) und der privaten Pensionsvorsorge (42%). Auf den weiteren Plätzen liegen Wertpapiere (18%), Immobilien (16%), Patientenverfügung (8%) und Bargeld (6%). Laut einer Analyse der Schoellerbank ist das Testament allerdings ein noch immer unterschätzter Bestandteil einer umfassenden und vor allem generationenüberschreiten- den Vermögenskonzeption. 85 PROZENT der Geldvermögen bzw. 12,2 Milliarden Euro flos- sen österreichweit im Vorjahr in schnell verfügbare Einlagen (einschließlich Bargeld), so die OeNB. Selbst die schlechten Ertragsmög- lichkeiten – zwischen 2015 und 2018 warf diese Anlageform real eine ne- gative Rendite von minus 1,3 Prozent ab – änderten nichts an der hohen Präferenz der Haushalte für liquide Finanzmittel. Mit monatlich 160 Euro wird heute pro Kopf zwar weniger gespart als vor der Finanzkrise, gleich- zeitig fließen mit 117 Euro aber immer mehr davon in Einlagen. ZAHLENSPIEL ANLEGER VERLIEREN RUND 15 MILLIARDEN. Zwar landen in Österreich immer noch Unsummen auf kläglich verzinsten Sparbüchern (siehe Zahlenspiel rechts), es scheint sich aber langsam ein gewisses Umdenken anzubahnen. So halten 62 Prozent der Österreicher laut einer Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen das Sparbuch für nicht mehr zeitgemäß. Angesichts des Niedrigzinsumfeldes eine logische, allerdings auch späte Erkenntnis: Aufgrund der geringen Einlagen-Zinsen und der in manchen Jahren hohen Inflation verlieren die Österreicher seit 2015 (nach Abzug der Inflation) 14,7 Milliarden Euro an Kaufkraft. Das ist eine negative Rendite von durchschnittlich minus 1,6 Prozent pro Jahr. „Hätten die Österreicher in den letzten fünf Jahren nur zehn Prozent ihres Kapitals nicht aufs Sparbuch, sondern in Aktien angelegt, hätten sie sieben Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen erwirtschaftet. Da könnte man durch eine Abschaffung oder zumindest Reduktion der Wertpapier-KESt sicher Anreize schaffen, damit sich das ändert und mehr Menschen mitWertpa- pieren langfristig vorsorgen “, so Peter Bosek, CEO der Erste Bank. SPARBUCH: Nicht mehr zeitgemäß? CREDITS: beigestellt,Archiv,Erste Bank 22 | GELD -MAGAZIN – No v ember 2019 Peter Bosek, Vorstand der Erste Bank BANKING | Kurzmeldungen ARS AKADEMIE – ERFOLG DURCH WEITERBILDUNG Über 18.000 ARS-Kunden profitieren jährlich von unseren Experten aus der Praxis. Topaktuelle Seminarhighlights für Sie im Überblick! 22191 24.3.20, Wien Technische Analyse der internationalen Kapitalmärkte Risiken managen und gleichzeitig Erträge sichern mit M. Utschneider 22236 17.1.20, Wien Verkehrs- und Marktwertermittlung von Denkmalschutzobjekten Grundlagen und Besonderheiten,Vergleichs- & Sachwertverfahren, Ertragswertverfahren u. v. m. mit Mag. (FH) Stocker, MBA MRICS WAVO WRV 11700 24.2.–1.4.20, Wien Compliance-Akademie für Finanzdienstleister In 7 ½ Tagen zum Compliance Officer mit Dr. Wohlschlägl-Aschberger • K. Brückl u. a. SUCHFELD Einfach die Kursnummer in das auf ars.at eingeben! Das Gesamtprogramm finden Sie auf www.ars.at ! JETZT ANMELDEN! [email protected] • +43 (1) 713 80 24-0 ARS Akademie • Schallautzerstr. 2-4 • 1010 Wien VON DEN BESTEN LERNEN BEWUSSTSEIN STEIGT. „Nachhaltiges Wirt- schaften ist längst kein Nischenthema mehr, sondern erfreut sich einer breiteren Aufmerk- samkeit“, so Heike Arbter, Vorstandsmitglied der Raiffeisen Centrobank (RCB), im Rahmen eines Pressegesprächs. Der Trend zur Beachtung nachhaltiger Aspekte in der Geldanlage belegt bei- spielsweise eine Umfrage des Zertifikate Forum Austria: Für mehr als zwei Drittel der Teilnehmer ha- ben ethische und ökologische Faktoren eine hohe oder zunehmend wichtigere Bedeutung in ihren In- vestmentstrategien. Ein großer Teil der Anleger legt dabei vorrangig Wert darauf, mit nachhaltigen Investments eine positive Wirkung auf ökologische und soziale Herausforderungen zu erzielen - aber bilden Nachhaltigkeit und finanzielle Performance nicht einen gewissen Widerspruch? Zumindest befürchtet das noch immer eine ganze Reihe von Anlegern. Eine neue Studie der RCB zu Kapitalschutz-Zertifikaten zum The- ma Nachhaltigkeit räumt mit diesem Mythos nun kräftig auf. Im Gegenteil: Es lassen sich hiermit attraktive Erträge erwirtschaften. Die durchschnitt- liche Rendite aller im Beobachtungszeitraum (2010 bis Ende August 2019) analysierter Zertifikate belief sich auf 4,72 Prozent (entspricht 3,64% p.a.), und das bei einem durchschnittlichen Kapitalschutzlevel von 98,48 Prozent. „Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Sicher- heit, Ertrag und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern auch im Nullzinsumfeld einen soliden Mehrertrag liefern“, fasste Arbter zusammen. RCB: Nachhaltigkeit regiert Heike Arbter, Vorstandsmitglied der RCB

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