GELD-Magazin, Oktober 2019

AKTIEN | Börsen International 54 | GELD-MAGAZIN – Oktober 2019 USA  | Indikatoren deuten auf Abschwächung hin KAMPF UM DIE 3000 PUNKTE- MARKE  | Nachdem der S&P 500 Index zweimal die Marke von 3000 Punkten knapp überwand, fiel er beide Male wieder unter diese zurück. Um das bullishe Szenario am Leben zu erhalten, sollte spätestens die 2700er-Marke eine mögliche größere Korrektur abfedern. CREDITS: Lipper,peterschreiber.media/stock.adobe.com ARGENTINIEN  | Stemmt sich gegen die Abwärtsspirale STABILISIERT | Der Leitindex der Börse in Buenos Aires konnte sich von seinem August- Tief bei 23.500 Punkten bis auf 30.000 Punkte erholen, bevor es wieder abwärts ging. Eine volatile Bodenbildung steht bevor. Die Marke von 25.000 Punkten sollte unbedingt halten und als Stop Loss dienen. IM KAMPF GEGEN DIE KAPITALFLUCHT. Die argentinische Regierung will die Ab- wertung des Peso stoppen und eine weitere Kapitalflucht aus dem hoch verschuldeten Land verhindern. Kreditinstitute müssen größere Verschiebungen ihres Vermögens künftig von der Zentralbank genehmigen lassen. Zudem will die Zentralbank massiv am Devisen- markt intervenieren, um die Landeswährung zu stützen. Argentinien hat außerdem einseitig beschlossen, fällige Schuldtitel erst später zurückzubezahlen. Darum hat die Ratingagen- tur Fitch einen Zahlungsausfall bei dem Land festgestellt. Moody’s stufte die Schulden von Argentinien von „B2“ auf „Caa2“ hinab. Damit gelten die Kredite des Landes bei der Rating- agentur jetzt als „extrem spekulativ“.Auch die IWF-Rückzahlungen will Argentinien aussetzen. Politisch wird das Land zunehmend instabil. Zuletzt gab es Großdemonstrationen wegen rasant steigender Lebensmittelpreise – die Inflation steigt weiter. Schon bisher lag die Jahresinflationsrate bei mehr als 50 Prozent. 32 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Der Finanzminister Nicolás Dujovne musste seinen Hut nehmen. Er war gegen Steuerkürzungen und eine Anhebung des Mindestlohns, die nun beschlossen wurden. Auch die Benzinpreise wurden eingefroren. Ob die staatsdirigistischen Maßnahmen greifen, bleibt abzuwarten. (wr) ZUVERSICHT SCHWINDET. Steigen­ de Preise als Folge der Strafzölle sowie ein schwächerer Arbeitsmarkt haben das US-Konsumentenvertrauen auf ein Drei-Mo- nats-Tief fallen lassen. Das US Conference Board registrierte einen deutlichen Rück- gang von 134,2 auf 125,1 im September. Erwartet waren 131,1. Nicht nur die gegen- wärtige Lage wird schlechter eingeschätzt, auch der Erwartungsindex fiel deutlich unter 100 Punkte auf 95,8. Auf Branchenebene sind besonders die verarbeitende Industrie und die Landwirtschaft negativ betroffen. Auch das Jobvertrauen ist weiter gesunken. Das ist bedenklich, denn gerade die robusten Ausgaben der Privathaushalte haben die US-Konjunktur am Laufen gehalten. Die Unter- nehmensinvestitionen und der Außenhandel (trotz der Zölle) dagegen belasten mit ihrer Schwächetendenz die US-Wirtschaft schon seit Anfang des Jahres. Am US-Immobilienmarkt ist der jahrelange Preisanstieg fast zum Stillstand gekommen. Der S&P CoreLogic Case-Shil- ler 20-City-Preisindex blieb im Juli auf dem Vormonatsniveau.Auf Jahresbasis stieg der Index nur mehr um zwei Prozent – der schwächste Preiszuwachs seit 2012. Von den 20 wichtigsten urbanen Immobilienmärkten konnten nur mehr 14 zulegen – und das nur geringfügig. Seit dem letzten Tief im Februar 2012 haben die Häuserpreise um 58 Prozent zugelegt. (wr) S&P 500 2.200 2.000 1.800 2.400 2.600 2.800 3.000 2017 2018 2019 2016 MERVAL INDEX 2016 2017 2018 2019 15.000 35.000 40.000 45.000 10.000 20.000 25.000 30.000

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