GELD-Magazin, Oktober 2019

OKTOBER 2019 – GELD-MAGAZIN | 3 MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH  | MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 12, 1010 Wien, T: +43/1/997 17 97-0, F: DW-97  | E: [email protected]   | GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin   |  CHEFREDAKTEUR Mario Franzin  |  REDAKTION Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus,Wolfgang Regner, Moritz Schuh, Christian Sec  | GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy  |  COVERFOTO generalbaron /stock.adobe.com; El-Kordy  | DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Mountain View, Morningstar  | VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic  |  EVENTMARKETING Ivana Jovic  |  PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller  |  IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir  | DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80  | VERTRIEB PGV Austria, 5081 Anif www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-12 | [email protected] *Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler,die den Inhalt betreffen.Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten.Die Beistellung der Performance-Daten stellt keinAngebot zum Kauf vonAnteilen der genannten Fonds dar,noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds.Für Investoren gilt es zu beachten,dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. Ö A K Österreichische Auflagenkontrolle | Editorial D as Thema Negativzinsen ist ja nicht ganz neu, wird aber immer kurioser, umso weiter die Renditen in den negativen Bereich ge­ drückt werden. Man fragt sich, wer um Gottes willen kauft Anleihen in dem Wissen, dass er dafür über die Laufzeit von z.B. zehn Jahren etwa ein Prozent Zinsen p.a. bezahlen muss? Gleichzeitig mindert die Inflation den Tilgungswert der Anleihe um etwa 1,5 Prozent p.a. Mit dem Kauf solcher Anleihen „mit guter Bonität“ wird das Kapital über die nächsten zehn Jahre bewusst um rund 25 Prozent verringert! Noch kurioser dabei ist, dass zahl­ reiche institutionelle Anleger von den Anlagevorschriften her dazu gezwun­ gen sind, hier zu investieren. Sie können, so gesehen, nur zwischen Pest und Cholera wählen: Anleihen mit Negativrenditen oder Strafzinsen bei Bankguthaben! Bedenklich ist das insofern, da auf diese Weise auch Gelder veranlagt werden (müssen), die für zukünftige Pensionen zur Verfügung ste­ hen sollen. Genau genommen nimmt der Staat Geld via Negativzinsen für die Aufnahme von Kapital ein und die Bürger müssen es mit einer Vermin­ derung ihres Kapitals und ihrer Pensionen bezahlen! Das ist purer Hohn. Auch für Privatanleger wird es eng. Bei Investments in Anleihen sind nur mehr gewiefte Fondsmanager in der Lage, z.B. durch zusätzliche Wäh­ rungsgewinne oder die Beimischung von Wandelanleihen, reale Renditen zu erzielen. Auch der Immobilienbereich wird heikel. Durch die hohe Nach­ frage wurden die Objektpreise derart in die Höhe getrieben, dass auch hier die Renditen stark rückläufig sind. Gutes Geld ist hier bestenfalls noch im Projektmanagement zu erzielen oder mit Immobiliengesellschaften, die Altbestände zu noch günstigeren Kaufpreisen im Portfolio haben. Das Non­ plusultra der Geldanlage bleiben Aktien, bei denen stabile Dividendenrendi­ ten von gut fünf Prozent keine Seltenheit sind. Das ist auch der Grund, wa­ rum ausgewählte Aktien eigentlich nur steigen können. Denn wer verkauft Papiere, deren Rendite deutlich über der Inflationsrate liegt? Und was dann machen mit dem frei gewordenen Kapital? Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Kuriose Situation | Impressum

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