GELD-Magazin, September 2019

474 EURO betrug im Vorjahr die durchschnittliche Pensionskas- senrente pro Monat in Österreich. Zudem leistet die zweite Säule eine beachtliche Wertschöpfung für die gesamte Volkswirtschaft. In einer Studie des Wirtschaftswissenschafters Gottfried Haber wurden nun die direkten Wertschöpfungseffekte der Veranlagung und Leistungen der Pensions- kassen erfasst: Also die Schaffung von Arbeits- plätzen, Auszahlungen an Kunden, dadurch er- möglichte Konsumaktivitäten und folgende öko- nomische Effekte. Laut der Analyse folgt daraus eine Wertschöpfung von rund drei Milliarden Euro für den Standort Österreich durch die zweite Säu- le des Pensionssystems. Die betriebliche Alters- vorsorge bessert heute den Lebensstandard im Alter für rund eine Million Österreicherinnen und Österreicher auf. ZAHLENSPIEL 570 UNFÄLLE IM VORJAHR! Die großen Ferien sind vorbei,für die rund 1,1Millionen Schü- ler in Österreich hat schon wieder der Ernst des Lebens begonnen. Und zwar nicht erst im Klas- senzimmer, sondern schon auf dem Weg dorthin. Traurig, aber wahr: In den vergangenen fünf Jah- ren ist die Anzahl der Schulwegunfälle sowie der dabei verunglückten Schüler um fast ein Fünftel gestiegen. 2013 kam es zu 466 Unfällen mit 503 verletzten Schü- lern, 2018 waren es sogar 570 Unfälle mit 610 verunglück- ten Schüler n. Nur ein schwacher Trost: „Letztes Jahr kam zum Glück kein Schüler bei ALLIANZ: Vorsicht auf dem Schulweg! einem Schulwegunfall ums Leben. Trotzdem: Je- des Kind, das verunglückt, ist eines zuviel“, kommentiert Silke Zettl, Versicherungsexpertin der Allianz Gruppe in Österreich. Am häufigsten passierten Schulwegunfälle 2018 in Oberöster- reich (107), gefolgt von Niederösterreich (93) und Wien (88). Positives Schlusslicht ist das Bur- genland (9). Zumindest finanziell kann man sich absichern. Mit der Kin- der-Unfallversicherung bietet die Allianz einen Basisschutz ab fünf Euro für Kinder bis 18 Jahre an. Der weltwei- te Schutz gilt sowohl bei Unfällen in Kinder- krippe und Schule, als auch in der Freizeit. CREDITS: photophonie,Glebstock,RAM/stock.adobe.com 76 | GELD-MAGAZIN – September 2019 VERSICHERUNG | Kurzmeldungen FAHRRADVERSICHERUNG. Letztes Jahr wurden rund 22.500 Fahrräder in Österreich ge- stohlen, zwei Drittel davon in den Hauptstädten. Wenn der Schaden einmal passiert ist, be- steht die erste Hürde bei der Suche nach einem gestohlenen Rad in dessen eindeutiger Beschrei- bung. Viele Fahrradbesitzer können der Polizei nur wenige Details wie Marke und Farbe zu ih- rem Drahtesel nennen. Besonders wichtig wäre jedoch die Rahmennummer. Ohne diesen Code aus Zahlen und Buchstaben ist es fast unmög- lich, gefundene Fahrräder eindeutig dem Besitzer zuzuordnen. Die Kosten einer Fahrradversiche- rung richten sich wiederum nach dem Kaufpreis des Rades. Die Uniqa gibt dazu einige Beispiele an: Bis zu 1000 Euro Anschaffungspreis kommt die Prämie auf 4,20 Euro monatlich; bis 5000 Euro berappt man 10,20 Euro und bis 7500 Euro 16,70 Euro pro Monat. UNIQA: Haltet den Dieb! PSYCHISCHE PROBLEME. Ein kurioser Fall wird in Zusammenhang mit Berufsunfähigkeits- schutz (BU) gemeldet: Im Herbst 2007 kam es bei einem BU-Versicherten zu einem depressiven Einbruch mit gedrückter, ängstlicher Grundstim- mung und Antriebsverarmung, berichtet das Fachmagazin AssCompact. Ab Jänner 2008 war er zu einer nennenswerten Berufsausübung nicht mehr imstande, er erhielt daraufhin Leistungen aus der BU-Zusatzversicherung. Im Herbst 2015 stellte der Versicherer die Zahlungen ein und argumentierte, der Versicherte sei nicht mehr be- rufsunfähig im Sinne der Bedingungen. Er hätte durch eine medizinische Behandlung, die er ver- weigert hatte, Heilung erzielen können. Allerdings soll er nach wie vor an einer depressiven Stim- mung und Migräne leiden,sodass er zu zumindest 50 Prozent außerstande ist,zu arbeiten.Der Mann ging vor Gericht und forderte knapp 54.000 Euro Schadenersatz sowie die Feststellung, dass der Versicherer weiterhin leistungspflichtig sei und er selbst von der Prämienzahlung bis auf Weiteres befreit sei. Das Erstgericht wies die Klage ab. Das Berufungsgericht verpflichtete in einem Teilurteil allerdings den Versicherer zur Zahlung des Scha- denersatzes. Einer Therapie muss sich der Kläger laut OGH nicht unterziehen. BU: Therapie verweigert CYBERANGRIFFE & CO. In einer aktuellen Studie hat PwC analysiert,was die größten Sorgen der Versicherungsbranche sind. Für Österreichs Assekuranzen stellt das regulatorische Risiko die größte Herausforderung dar (weltweit: Platz 4),vor allem wegen der hohen Kosten für Bürokratie und Compliance-Maßnahmen. Dass unzureichendes Veränderungsmanagement Versicherern Scha- den zufügen könnte, liegt in Österreich an zweiter Stelle. Auf den weiteren Plätzen folgen technolo- gische Änderungen und niedrige Zinssätze. Die Bedenken gegenüber Cyberkriminalität haben im Vergleich zu früheren Umfragewerten zugenom- men und werden in Österreich als das fünftgrößte Problem angesehen, weltweit landet das Thema sogar auf Rang zwei. PWC: Was Versicherer fürchten

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