GELD-Magazin, September 2019

ZERTIFIZIERUNG. Kunststoffabfälle, ein- schließlich Mikroplastik, sind nicht biologisch abbaubar, verschmutzen in großem Umfang unsere Meere und schaden nicht nur allen Meeresorganismen, sondern auch uns Men- schen. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, werden die Ozeane bis 2050 mehr Plastik als Fisch enthalten. Im Gegensatz dazu sind biologisch abbaubare Materialien – wie die holzbasierten Fasern von Lenzing – die beste Alternative zu Einweg-Kunststoffen. Daher reagieren Gesetzgebungsorgane weltweit und beginnen durch Regelungen die riesigen Ab- fallmengen von Kunststoffen zu begrenzen. Konkret hat die Europäische Union eine Richt- linie für Einwegkunststoffe erlassen, die derzeit in den EU-Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt wird. So wird die Verwendung z.B. her- kömmlicher Feuchttücher und Hygieneprodukte, die meist Kunststoff enthalten, verboten wer- den. Eigentlich ist es nicht überraschend, dass die ausschließlich aus Cellulose (Holz) herge- F&E-AUSGABEN. Die im Februar 2019 an die Wiener Börse gegangene Marinomed erzielte im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1,66 Millio- nen Euro – hauptsächlich aus dem Vertrieb der Carragelose-Produkte. Infolge der hohen Auf- wendungen für F&E sowie für die einmaligen IPO-Kosten war das EBIT mit 4,1 Millionen Euro negativ und der Verlust lag bei 4,9 Millionen Euro. Für 2019 erwartet das Unternehmen zwar eine steigende Auftrags- und Umsatzentwicklung der Carragelose-Produkte, die Gewinnzone wird je- doch noch nicht erreicht werden. Der Break-even wird erst für 2022 erwartet, wenn Budesolv auf den Markt kommt. Die Erste Bank empfiehlt die Marinomed-Aktie mit Kursziel 130 Euro zum Kauf. MARINOMED: Höherer Verlust 1. QUARTAL. Der Vorarlberger Leuchtenher- steller erzielte im ersten Quartal (Mai bis Juli) ein leichtes Umsatzplus von 1,1 Prozent auf 296 Mil- lionen Euro – vor allem durch ein Plus von 5,6 Prozent in den Kernmärkten der DACH-Region. Bei dem um Sondereffekte bereinigten EBIT er- wirtschaftete Zumtobel mit 15,8 Millionen Euro ein Plus von 58,4 Prozent, das Periodenergeb- nis wurde von 2,8 Millionen auf 10,9 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Damit konnte der im vierten Quartal begonnene Wachstumskurs fort- gesetzt werden. Für das Gesamtjahr 2019/20 ist ein weiterer Zuwachs der bereinigten EBIT-Marge auf drei bis fünf Prozent geplant. STARKES WACHSTUM. Aufgrund des dyna­ mischen Passagieraufkommens konnte der Flughafen Wien den Umsatz im zweiten Quartal um 6,9 Prozent auf 224 Millionen Euro steigern, der Gewinn legte um 13,2 Prozent auf 51,7 Millionen Euro zu. Die Wachstumsimpulse ka- men dabei vor allem von Low Cost Carriern, wie Laudamotion oder Wizz Air. Das Management schraubte zum Halbjahr seinen Ausblick auf den nunmehrigen Jahresumsatz von spürbar mehr als 830 Millionen Euro und einen Gewinn von mehr als 170 Millionen Euro nach oben. Das Unter- nehmen sei dabei, neue Rekorde zu schreiben. Die Aktienexperten der Erste Group hoben da- raufhin ihr Kursziel für die Aktien des Flughafen Wien von 39,50 auf 43,30 Euro an und hielten ihr „Accumulate“-Votum aufrecht. Darüber hi- naus bleibe die attraktive Dividendenrendite des Flughafenbetreibers ein Kaufgrund für die Aktien. Die Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 1,10 Euro für 2019 (Rendite: 2,87%) und 1,15 Euro für 2020 (Rendite: 3,0%). LENZING: Fasern sind vollständig biologisch abbaubar ZUMTOBEL: Gewinn verdreifacht FLUGHAFEN: Kursziel erhöht AKTIEN | Kurzmeldungen „ Unsere Zukunfts­ investitionen spiegeln sich in den planmäßig negativen Ergebnissen wider. “ Andreas Grassauer, Vorstand der Marinomed Biotech AG STRABAG: Ausblick bestätigt ERTRAGSKRAFT GESTEIGERT. Strabag konnte im ersten Halbjahr die Bauleistung um neun Prozent auf 7,5 Milliarden Euro steigern, der Umsatz legte um elf Prozent auf 7,0 Milliarden Euro zu. Stark waren Deutschland, der Hoch- bau in Österreich, Ungarn und ein Großprojekt in Großbritannien. Die Ertragskraft verbesserte sich deutlich – auch infolge der Erstanwendung von IFRS 16. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 0,3 auf 0,9 Prozent und soll bis Jahresende durch saisonale Effekte auf 3,3 Prozent ansteigen. Das Konzernergebnis nach Minderheiten legte in Jah- resfrist von minus 0,6 Millionen Euro auf 10,7 Millionen Euro zu. Schwach fiel jedoch der Ordereingang aus, der den Auftragsbestand im Jahresabstand um drei Prozent auf 18,3 Milliarden Euro zurückgehen ließ. Für das Gesamtjahr 2019 bestätigte das Management seinen Ausblick: eine Bauleistung über 16 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von mindestens 3,3 Prozent. Bis 2022 soll die EBIT- Marge bei etwa gleichbleibender Bauleistung auf vier Prozent steigen. CREDITS: beigestellt,Archiv stellten Fasern von Lenzing biologisch abbaubar sind. Dennoch ist die kürzlich erreichte Zertifizie- rung durch Organic Waste Systems und TÜV, die die vollständig biologische Abbaubarkeit der Len- zing Viscose-, Modal- und Lyocellfasern auch in Süßwasser (neben Boden, Kompost und Salz- wasser) bestätigen, ein wichtiger Schritt, um sich mit nachhaltigen Produkten im Markt einen Vor- teil zu verschaffen. 54 | GELD-MAGAZIN – September 2019 Beleuchtung in der Elbphilharmonie, Hamburg Lenzing-Vorstand Stefan Doboczky setzt nicht nur auf biologisch abbaubare Fasern, sondern auch auf eine vollständig umweltneutrale Produktion.

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