GELD-Magazin, September 2019

V iele Anleger trauen ihren Augen nicht. Bereits 66 Prozent aller Euro-Anleihen sind von Nega- tivrenditen betroffen; weltweit sind es schon 16 Billionen Dollar! Selbst die 30-jährigen deutschen Papiere rentieren erstmals im negativen Bereich. Damit sind z.B. alle deutschen Staatsbonds für Anleger ein Verlustgeschäft. Bei 1,5 Pro- zent durchschnittlicher Inflation in 30 Jahren ist derzeit ein Minus von 36 (!) Prozent eingepreist. Wer einfach in höher verzinsliche Segmente des Anleihemarktes abwan- dert, geht erhebliche Risiken ein. Denn im Fall einer Rezession, wie sie sich der- zeit abzeichnet, werden High Yield (HY)- Anleihen ähnlich wie Aktien stark un- ter Druck kommen. Auch exotischere Anleihen, CoCo-Bonds (Pflichtwandel- anleihen) oder Nachrangpapiere bieten noch gute Renditen, sind jedoch für den durchschnittlichen Anleger kaum durch- schaubar. Dennoch sollte man nicht die Flinte ins Korn werfen und vor der finan- ziellen Repression kapitulieren. Es gibt durchaus Investmentalternativen: Soge- nannte „unconstrained bond funds“, also Rentenfonds, die überall auf der Welt investieren können, ohne auf Benchmar- kindizes achten zu müssen. Ein gutes Beispiel ist der Kepler Eu- ropa Rentenfonds (ISIN AT0000722673). Kurt Eichhorn, Leiter des Rentenfonds- managements bei der Kepler-Fonds KAG, grast die europäischen Fixzinsmärkte ab MÄRKTE & FONDS | Anleihenstrategien 34 | GELD-MAGAZIN – September 2019 Auf den Anleihemärkten sehen sich die Investoren mit extremen Verzerrungen und in immer höherem Ausmaß mit negativen Renditen konfrontiert. Dennoch meinen Experten, dass man weiterhin in ausgewählte Anleihe- fonds investieren sollten. Hier finden Sie attraktive Anlagemöglichkeiten. Wolfgang Regner Positive Renditen trotz Negativzinsen CREDITS: beigestellt/Archiv; promesaartstudio/stock-adobe.com

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