GELD-Magazin, Juni 2019

märkte & fonds | Allianz Invest Forum 2019 40 | GELD-MAGAZIN – juni 2019 Ganz im Zeichen der Konjunktur stand das vierte Allianz Invest Forum, zu dem die Allianz Investmentbank AG ihre Top-Beraterinnen und -Berater Anfang Juni in die Kärntner Nockberge lud. Neben Konjunkturdaten, Wirt- schaftsprognosen und aktuellen Kapitalmarktentwicklungen standen auch alternative Möglichkeiten zu Infor- mationsbeschaffung und Börsenpsychologie am Programm. Economic Breath – Konjunktur im Umbruch? creditS: beigestellt „Die Wolken am Konjunkturhimmel verdichten sich: Der Konjunkturzyklus geht langsam, aber sicher dem Ende zu. Ob nun ein neuer Zyklus startet und in welcher Form wird sich noch zei- gen“, erklärt Alexander Putz, Initiator des Alli- anz Invest Forums und Leiter des Vertriebs der Allianz Investmentbank AG. In Österreich setzte sich die leichte konjunktu- relle Entwicklung im ersten Quartal 2019 weiter fort.Während das Wirtschaftswachstum im letz- ten Jahr noch bei 2,7 Prozent lag, beträgt die Prognose für heuer laut Wifo 1,7 Prozent. Vor allem das Konsumklima ist hierzulande im Steigen begriffen, auch die Bauinvestitionen sind gestiegen. Die exportgetragene Industrie- konjunktur schwächte sich hingegen seit Mitte 2018 ab. Für 2020 rechnen die Experten mit einem Wachstum von 1,8 Prozent. Global betrachtet zeigt sich, dass die Weltwirtschaft mit einem schleppenden, kurzfristigen Wachstum und erhöhten mittelfristigen Rezessionsrisiken zu kämpfen hat. „Nichtsdestotrotz spricht man derzeit aufgrund des vorhandenen Wachstums noch immer von einer positiven Wirtschaftssituation“ , so Putz. Auch die Stabilisie- rungsanzeichen hätten in den letzten Wochen zugenommen. Nach einer langen Schwächephase verbesserten sich die globalen Kon- junkturindikatoren im April zum ersten Mal in elf Monaten – dank besserer Daten, dem Handelsstreit zum Trotz, aus den USA und Chi- na. In den Mittelquartalen 2019 soll es laut Experten zu einer tempo- rären Erholung der makroökonomischen Nachrichtenlage kommen. Ein Blick auf die Notenbank zeigt: Die Fed wird im Jahresverlauf eine formelle Überprüfung ihres geldpolitischen Ansatzes durchführen. Obwohl feste Arbeitsmärkte, positive Produktionslücken und ein mo- derater Reflationierungstrend für eine fortgesetzte Normalisierung sprechen, zeigten sich viele Notenbanken zuletzt abwartender. Zusammenfassend meint Putz: „Wenngleich sich das Bild momen- tan ein wenig eintrübt: Die Zeichen für die nächste Konjunktur sind schon am Horizont zu sehen.“ Alexander Putz, Allianz Ivestment- bank AG WOLKEN AM KONJUNKTURHIMMEL  | Ob Wachstum, Inflationsrate oder Arbeitslosen- quote – klassische volkswirtschaftliche Kenn- zahlen dienen uns zur Beurteilung der gesamt- wirtschaftlichen Lage.Einmeist nicht beachteter Aspekt ist die Frage, wie diese Kennzahlen tat- sächlich berechnet werden und ob die Berech- nungsmethodik in der Vergangenheit geändert wurde. Tatsache ist, dass es in den USA schon in der 1980er-Jahren zu Anpassungen der Be- rechnungsparameter der Inflation kam. „Das In- ternet hilft, diese wenig bekannten Details zu recherchieren und damit eigene Schlüsse aus den volkswirtschaftlichen Daten ziehen zu können“, meint Erwin Hof, Leiter der Wiener Börse Akademie. Egal ob zur Navigation, Informationsbeschaffung oder Kaufwunsch – immer öfter frequentieren wir das Internet, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Auch zur Recherche für die Geldanlage ziehen viele Menschen das Internet als erste Informationsquelle he- ran. Die Folge davon: Suchmaschinen wie Google sammeln und spei- chern unzählige Daten, Suchanfragen und -begriffe. Aus diesen wie- derum können mithilfe von digitalen Tools, wie etwa Google Trends, die Beliebtheit von Produkten visuell dargestellt, Rückschlüsse auf Unternehmenserfolge gezogen und letztlich auch Auswirkungen auf Aktienkurse abgeleitet werden. „Suchanfragen im Internet korre- lieren oftmals mit dem Kursverlauf einzelner Unternehmen. Ein spannendes und durchaus nützliches Tool – sowohl für Finanz- experten als auch den Privatanleger“ , meint Hof. „Denn: Die Fi- nanzmärkte und das Internet sind eng miteinander verknüpft“, ist er überzeugt. Nichtsdestotrotz sollten jegliche Informationen und auch Nachrichtenquellen kritisch hinterfragt werden, so die Empfehlung. „Die Kunst besteht darin, aus der Flut an Informationen jene Quellen herauszufiltern, die für die eigene Geldanlage relevant sind. Wenn man seine Finanzen selbst in die Hand nimmt, braucht es allerdings als Basis ein gewisses Maß an Finanzwissen und eine gesunde Por­ tion an Quellenkritik. Bildung wird somit zum Anlegerschutz“, so Hof. Erwin Hof, Wiener Börse Akademie GEGEN DEN STROM INFORMIEREN  |

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