GELD-Magazin, Juni 2019

W enn es an den internationa­ len Finanzmärkten wieder einmal etwas stürmischer zugeht, rückt vor allem eine Anlageklas­ se vermehrt in den Vordergrund: Immo­ bilien. Sie werden aufgrund ihrer Stabili­ tät nicht zu Unrecht auch gerne als „Be­ tongold“ bezeichnet. Wobei Immobilien im Vergleich zu dem Edelmetall laufende Renditen durch Vermietung abwerfen. Hinzu kommt das Wertsteigerungspoten­ zial des Objekts, das nach einer gewissen Haltedauer einen Gewinn bringenden Verkauf ermöglichen sollte. Die Rendite­ aussichten können beispielsweise bei di­ rekten Beteiligungen an Zinshäusern und Gewerbeobjekten – natürlich stark abhängig vom jeweiligen Projekt – zwi­ schen drei und acht Prozent liegen. Hinzu kommt, dass Immobilien eine geringe oder auch negative Korrelation zu ande­ ren Assetklassen aufweisen und sich somit gut zur Portfolio­ streuung eignen. Überteuert? Immo-Investments erscheinen somit als eine runde Sache, was natürlich unter Anlegern alles an­ dere als ein Ge­ heimnis ist. Das führte zu gro­ ßer Nachfra­ ge und logischerweise zu generell kräf­ tig angestiegenen Immobilienpreisen in den vergangenen Jahren (siehe auch Grafik unten). Hier drängt sich natürlich die Frage auf, ob das „Betongold“ nicht bereits zu hoch gehandelt wird und zu­ mindest in einigen Städten und Ländern Überhitzungstendenzen drohen. Entwarnung Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich & CEE, sieht die Lage nicht dramatisch: „Bei gewerblichen Im­ mobilien schaut man ja nicht so sehr auf den Preis pro Quadratmeter, sondern auf die Renditen aus den Mieterträgen und wie sich diese Renditen im Vergleich zu den Zinsen und insbesondere den Ren­ diten von Staatsanleihen verhalten. Als Benchmark gelten da deutsche Staats­ anleihen, die als besonders risikoarm und sicher gelten. Wenn dann die Immo­ bilienrenditen zwei bis drei Prozent mehr ergeben als diese Staatsanleihen, dann wird das in wirtschaftlich stabilen Län­ dern als vernünftig und sicher betrach­ tet. Die Immobilienrenditen sind in den letzten Jahren zwar stark gefallen – und die Preise somit stark gestiegen –, die Dif­ ferenz zwischen Immobilienrenditen und Verzinsungen von Staatsanleihen wird aber weiterhin als sehr gesund betrach­ tet.“ Fazit des Profis: Solange die Zinsen nicht stark anziehen, womit im Moment nicht gerechnet wird, sieht die Lage also credit: beigestellt,Sergey Khakimullin/Dreamstime.com 20 | GELD-MAGAZIN – Juni 2019 „Betongold“ hat immer Saison. Die Nachfrage nach Investments in Immobilien erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit, wobei es sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Veranlagung gibt: Von der Aktie über Fonds bis hin zu direkten Beteiligungen. Das GELD-Magazin fasst alles Wissenswerte rund um das Thema Immobilien in der aktuellen Coverstory auf 14 Seiten zusammen. Harald Kolerus Rendite vom Reißbrett „ Solange die Zinsen nicht stark steigen, sieht die Lage am Immobilien- markt gesund und vernünftig aus. “ Andreas Ridder, CBRE Häuserpreise: globaler Index zieht an Die Immobilienpreise haben wieder das Vorkrisen-Preisniveau (2007) überschritten. Quelle:Bank for InternationalSettlements,EuropeanCentralBank, FederalReserveBankofDallas,Savills,andnationalsources global gewichteter Preisdurchschnitt 130% 120% 110% 100% 170% 160% 150% 140% 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2018 Global House Price Index entspannt in immobilien investieren Renk / Hinrichs.Verlag: FBV. 272 Seiten. ISBN: 978-3-95972-130-1 Coverstory | Immobilien-Investments

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=