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28. Januar 2021

Fed setzt auf Impferfolg

Die erste US Notenbanksitzung des Jahres 2021 erfüllte weitgehend die Markterwartungen. Die Fed hält an ihrer unterstützenden Ausrichtung der Geldpolitik fest, Zinserhöhungen und eine Reduktion der Anleiheankäufe stehen vorerst nicht auf der Agenda.

Christian Scherrmann, Volkswirt USA bei DWS zur US Notenbanksitzung:

Christian Scherrmann, Volkswirt USA bei DWS

Die erste US Notenbanksitzung des Jahres 2021 erfüllte weitgehend die Markterwartungen. Die Fed hält an ihrer unterstützenden Ausrichtung der Geldpolitik fest, Zinserhöhungen und eine Reduktion der Anleiheankäufe stehen vorerst nicht auf der Agenda. Unterm Strich eine recht ausgewogene Sitzung, unserer Meinung nach.

Im aktuellen Statement wird der Impffortschritt als relevant für die wirtschaftliche Erholung deutlich erwähnt, die Auswirkungen der Pandemie auf die wirtschaftliche Aktivität werden nicht mehr als „mittelfristig“ eingeschätzt. Powell präzisiert dies in der Pressekonferenz – diese Risiken sind nun kurzfristige Risiken. Der Pfad der Erholung bleibt unsicher, fügte er hinzu. Er betonte auch, dass die jüngste Abschwächung der volkswirtschaftlichen Aktivität differenzierter zu sein scheint, mit dem Verweis, dass die Arbeitsplatzverluste im Freizeit- und Gastgewerbe konzentriert waren. Dies haben wir auch beobachtet. Die Wirtschaft passt sich der Pandemie an, und die Beschäftigung außerhalb des Freizeit- und Gastgewerbes blieb doch zumindest robust – unterm Strich ein recht optimistisches Zeichen.

Letztendlich wird eine breite Durchimpfung der Bevölkerung notwendig sein, um die Pandemie hinter uns lassen. Masken und Abstand sollten in der Zwischenzeit helfen, so Powell weiter. Willkommene Unterstützung sei natürlich auch das kürzlich verabschiedete Konjunkturprogramm in Höhe von 900 Milliarden US Dollar im Dezember letzten Jahres. Der Geldpolitik wird jedoch weiter eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Erholung spielen, und Wertpapierkäufe und niedrige Zinsen bleiben die Waffen der Wahl.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt erklärte Notenbankchef Powell, dass es höchstwahrscheinlich einige Zeit dauern wird, bis substanzielle Fortschritte in Richtung der Ziele der Fed zu sehen sein werden. Interessanterweise fügte er hinzu, dass höchstwahrscheinlich einige Arbeitsplätze ganz wegfallen werden, sobald die Pandemie vorbei ist. Somit sollten Zinserhöhungen, wahrscheinlich eher eine Reaktion auf eine sich erholende Beschäftigung, weiter entfernt bleiben. Powells Andeutung könnte jedoch auch als Hinweis dahingehend interpretiert werden, dass die Fed nachhaltige wirtschaftliche Veränderungen durch die Pandemie antizipiert. Also davon ausgeht, dass nachhaltige Veränderungen im Verhalten von Firmen und Bevölkerung zu sehen sein werden. Fragen nach einer möglichen Reduktion der Anleiheankäufe beantwortete Powell auf die übliche Art und Weise – der geldpolitische Kurs der Fed sei genau richtig und es wäre verfrüht, diese Frage zu diskutieren.

DWS/SJ

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