ETFs: Aktiv oder passiv?
ETFs sind traditionell als passive Investmentinstrumente bekannt. In jüngster Zeit drängen aber auch aktive ETFs in den Markt. Was sollen Anleger davon halten? Timo Pfeiffer von Solactive sprach dazu mit dem GELD-Magazin.
Pfeiffer, Chief Marketing Officer von Solactive, einem führenden Anbieter von Börsenindizes, formuliert bewusst provokativ: „Aktiv gemanagte ETFs sind genau genommen gar keine ETFs. Für mich handelt es sich bei der Bezeichnung um einen Widerspruch in sich selbst, denn ETFs stehen ursprünglich für eine kostengünstige, passive und effiziente Abbildung eines Index bzw. Marktsegments bei fortlaufender Handelbarkeit an der Börse.“
Höhere Kosten
Im Interview meint der Index-Experte weiter: „Bei aktivem Management innerhalb eines ETF-Mantels, etwa flankiert durch Algorithmen und künstlicher Intelligenz, werden die eigentlichen Vorteile eines ETF abgeschwächt. Nämlich niedrige Kosten, regelbasiertes Investieren und hohe Transparenz.“
Was empfiehlt der Spezialist Anlegern, die sich für ETFs (aktiv oder passiv) entscheiden wollen? Pfeiffer darauf: „Ich persönlich meine, dass zu viel Wert rein auf die Kostenseite gelegt wird. Es ist für den Anlageerfolg nicht so entscheidend, ob ich etwa fünf oder sieben Basispunkte für einen ETF bezahle. Viel wichtiger ist die Zusammenstellung meines ETF-Portfolios: Wie gewichte ich die Aktienkomponente, in welchem Umfang nehme ich Anleihen hinein, sollen auch Rohstoffe usw. beachtet werden? Wer sich bei den Top-10 ETF-Anbietern nach Basisprodukten auf breite Marketindizes – wie zum Beispiel auf den MSCI World, EuroStoxx 50 oder S&P 500 – umsieht, wird keine schlecht konstruierte oder überteuerten Produkte finden.“
Die ganze Story finden Sie in der GELD-Magazin November 2022 Ausgabe.