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29. April 2021

DWS Standpunkt zur US Notenbank-Sitzung vom 27./28. April

Christian Scherrmann, Volkswirt USA bei DWS

Kommentar von: Christian Scherrmann, US Volkswirt DWS

Wie erwartet bleibt die US Notenbank ihrer akkommodierenden Haltung treu und wartet höchstwahrscheinlich darauf, dass sich die gewünschten „substanziellen Fortschritte“ nachhaltig in den volkswirtschaftlichen Daten niederschlagen. Und in der Tat deuten bisher lediglich die Daten für den Monat März auf eine substantielle Beschleunigung der Erholung hin. Diese Haltung könnten die US Notenbanker durchaus teilen. Im Vergleich zur letzten Sitzung klingt die Einschätzung der aktuellen Situation dann doch etwas optimistischer: Es ist die Rede davon, dass sich die wirtschaftliche Aktivität und die Beschäftigung „verstärkt haben“, anstatt nur „nach oben gedreht“, wie es zuvor der Fall gewesen ist.

In der Pressekonferenz wiederholte Notenbankchef Jerome Powell, dass der Impffortschritt essentiell für den volkswirtschaftlichen Ausblick bleibt, die aktuelle Arbeitsmarktsituation jedoch noch immer weit von dem entfernt ist, was die US Notenbank als maximale Beschäftigung erachte. Eine „vorübergehende“ Inflation, die in den nächsten Monaten erwartet wird, wird jedenfalls kein Grund für einen Zinsschritt sein, fügte er hinzu. Wichtigster Punkt letztendlich war jedoch erneut seine Äußerung, dass es noch immer „nicht an der Zeit“ sei, über die Reduktion der Anleiheankäufe zu sprechen.

Wir gehen davon aus, dass jede maßgebliche Änderung der Notenbankpolitik erst in der Juni-Sitzung angedeutet werden könnte. Kurz danach – etwa im August – würde das traditionelle Jackson-Hole-Symposium den perfekten Rahmen für die Ankündigung größerer geldpolitischer Änderungen bieten. Und damit genauso wie von Powell erneut versprochen: Die Ankündigung erfolgt lange bevor tatsächlich etwas passiert.

DWS/SJ

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