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25. Januar 2023

Deutschland: Stimmung hellt auf

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Deutschland ist für Europa und natürlich Österreich ein wichtiger ökonomischer Gradmesser. Erfreulich: Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hellt auf. Der DAX reagiert aber auf aktuelle ifo-Daten zunächst negativ. Kann das mit den deutschen Panzerlieferungen zu tun haben?

Deutschland ist mit einem BIP von circa 3,5 Billionen Euro die größte Volkswirtschaft der EU, mit einigem Respektabstand folgen Frankreich (2,4 Bio.) und Italien (1,7 Bio., alle Zahlen aus 2021). Somit bleibt Deutschland in Europa wirtschaftlich und politisch wegweisend, weshalb die jüngsten Zahlen des vielbeachtete ifo Geschäftsklimaindex mit Spannung erwartet wurden: Dieser ist im Jänner auf 90,2 Punkte gestiegen, nach 88,6 Zählern im Dezember letzten Jahres. Ein positiver Trend. 

Mehr Optimismus

Im Verarbeitenden Gewerbe setzte der Index seine Aufwärtsbewegung fort, die deutschen Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage jetzt positiver. Zudem verbesserten sich die Erwartungen für das erste Halbjahr merklich. Der Auftragsbestand ist rückläufig, aber weiterhin auf einem hohen Niveau. In den kommenden Monaten soll die Produktion steigen.

Auch im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung aufgehellt, für die kommenden Monate waren die Dienstleister weniger pessimistisch. Die laufenden Geschäfte entwickeln sich hingegen weniger gut. Dies gilt insbesondere für Transport und Logistik sowie für das Gastgewerbe. Im Handel ist der Index deutlich gestiegen, Insbesondere die Erwartungen verbesserten sich. Die Firmen bewerteten die aktuelle Lage weiterhin leicht positiv. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima geringfügig verbessert. Das Fazit von Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, lautet: „Die deutsche Wirtschaft startet zuversichtlich ins neue Jahr.“ Endlich wieder einmal eine gute Nachricht.

Panzer vs. Börse?

Nicht ins Bild passt hingegen, dass der DAX trotz der positiven ifo-Daten nachgab. Ob das damit zusammenhängt, dass am 24.1. bekannt wurde, dass Deutschland nun doch Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an Kiew liefert, bleibt Spekulation. Mindestens 14 Stück aus Bundeswehr-Beständen sollen jedenfalls in die Ukraine gehen, auch Drittstaaten wurde der Panzer-Export erlaubt, besonders Polen hatte massiv gedrängt.

Vielleicht wäre es der Börse lieber, wenn sich Deutschland und Europa aus dem Kriegsgeschehen mehr zurückhalten würden? Klar ist, dass der Finanzmarkt vor allem eines nicht mag: Unsicherheit. Die könnte sich durch das neue Kriegsgerät nun kurzfristig in Form neuer Drohungen aus Moskau erhöhen. Hoffen wir das Beste. Langfristig sollte es aber für Stabilität sorgen, wenn jeder weiß, wo Deutschland und Europa stehen.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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