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3. September 2021

DAX: Spannender Neustart

An der Zahl der den DAX umfassenden Unternehmen wurde seit dem Start des Index Anfang 1988 nie gerührt. Doch heute (3.9.) nach Handelsende werden die zehn Unternehmen benannt, die den DAX 30 ab Montag zum DAX 40 machen. Welche Auswirkungen könnte das haben?

Laut Ronald Gehrt, Chefanalyst des Börsendienstes Stock Selection Europe, könnte die Veränderung belebend auf den DAX wirken. Vorausgesetzt, dass große Investoren diese Veränderungen nicht bereits vorweggenommen haben.

„Kein Hexenwerk“

Auf lynxbroker.de schreibt der Experte: „Was möglich wäre, denn die Aufsteiger großenteils vorherzusehen, ist aufgrund der Aufnahmekriterien kein Hexenwerk. Es zählt letztlich nur noch die Marktkapitalisierung, d.h. das Produkt aus der Zahl der Aktien und dem Börsenkurs. Und diese Frage nach den Vorkäufen kann entscheidend sein, ob der DAX dadurch den nötigen Schwung bekommt, um die 16.000 Punkte-Marke deutlicher unter sich zu lassen oder nicht.

Angenommen, große institutionelle Investoren, die den DAX abbilden, hätten bereits Vorsorge getroffen und die wahrscheinlichsten „Neuen“ im DAX geordert, hätten sie auch die bereits bestehenden 30 DAX-Titel zum Teil verkauft. Denn deren Gewicht im DAX sinkt ja, wenn ab Montag 40 Aktien enthalten sind. Also reduziert man, was bislang im DAX notiert ist und nutzt das freigewordene Geld, um das zu kaufen, was erst noch hineinkommt.“

„Schlapper DAX“

„Der DAX könnte in den letzten Wochen deswegen in Relation zu MDAX und TecDAX so schlapp dahergekommen sein, weil große Adressen wegen dieser Neuordnung DAX-Aktien verkauft haben. Die zehn „Neuen“ wirken sich dann ja nicht als positives Gegengewicht aus, weil sie noch nicht im DAX drin sind. Aber das hieße dennoch nicht, dass der DAX daraufhin am Montag einen Satz nach oben machen muss. Denn für die Kursbildung des Index zählt ja nicht, wer was wann vorgekauft hat. Die zehn neuen Mitglieder starten am Montag hinsichtlich ihrer Berechnung und Gewichtung mit ihrem letzten Kurs von heute.

Noch problematischer würde es in Sachen Ausbruch nach oben, wenn zu viele andere Trader auf einen bullischen Effekt gesetzt und massiv vorgekauft haben, sei es in DAX-Derivaten oder diesen voraussichtlich neu hinzukommenden Aktien. Denn dann würden viele auf den Kurssprung am Montagmorgen warten, der nicht kommt, weil zu viele längst investiert sind. Und bleibt aus, worauf man gesetzt hat, nimmt man tendenziell ruckzuck das Geld vom Tisch, bevor daraus noch ein Minus wird.“

Die Chance lebt

„Die Chance, aus dieser Umstellung einen Befreiungsschlag zu machen, wäre hingegen dann gut, wenn viele, ob Trader oder große Adressen, einfach abgewartet haben, was da heute Abend wirklich entschieden wird und deshalb erst am Montag aktiv werden. Denn die meisten der Neuzugänge sind tendenziell marktenger als Blue Chips wie Daimler oder Siemens. Daher kann es dazu kommen, dass die Abgaben bei den etablierten DAX 30-Aktien, die nötig sind, um die Gewichtung dann richtig abzubilden und um den Cash zu bekommen, den es braucht, um die „Neuen“ zu kaufen, weniger Druck auf den Index erzeugen als durch die Käufe der Neuzugänge an Auftrieb entsteht.“

Lynxbroker.de/HK

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