fbpx
23. Juli 2020

Cybersecurity: Die neue Industrie

Der Investitionsbedarf in Cybersecurity ist laut dem US-amerikanischen Analysehaus Tematica, Produktpartner von Rize ETF niemals größer gewesen.

Rahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF
Rahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF

Das „Big-Brother“-Paradigma als düstere Vision eines Überwachungsstaats ist spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden im Bewusstsein der Bürger präsent. Wieviel unserer Grundrechte wollen wir an eine staatliche Macht abgeben, um die für uns alle notwendige öffentliche Sicherheit zu garantieren? Bringen strengere Datenschutzvorschriften wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Kontrolle über unsere Daten und damit mehr Sicherheit? Basierend auf den Marktanalysen zu Cybersicherheit von Tematica Research führt das gesteigerte Bewusstsein zu neuen weltweiten Regulierungen.

Kontrollverlust durch Hyper-Vernetzung

Im modernen digitalen Zeitalter werden unsere Online-Bewegungen ständig verfolgt. Eine durchschnittliche Webseite tauscht Daten mit mindestens einem Dutzend verschiedener Dritter aus. Das Gleiche gilt für das Mobiltelefon, das normalerweise über eine Reihe von Apps verfügt, die ständig sensible Informationen sammeln, wie z.B. Standortdaten und Anrufaufzeichnungen, selbst dann, wenn die Apps nicht in Gebrauch sind [1]. Aber auch in der analogen Welt – in Einkaufzentren, Unternehmen, Konzerthallen, bei politischen Kampagnen – mithilfe von Wifi und Bluetooth werden Menschen überwacht, via Gesichtserkennung identifiziert, um Straftaten zu verhindern oder um mit Werbung gezielt angesprochen zu werden.

Dazu Tematica CIO Chris Versace: „Amazon überwacht, was wir kaufen, Uber lokalisiert, wo wir leben und arbeiten, und Google und Facebook kennen unsere Vorlieben, Wünsche und Meinungen, oft in Echtzeit. Mit Millionen von Datenpunkten, die direkt in ihre (und die Datenforschungsmaschinerie anderer Unternehmen) eingespeist werden, haben diese (und andere) Unternehmen einen Weg gefunden, unsere Persönlichkeiten zu monetarisieren.“

„Too much“ Information – das verlangt Regeln

Bei so vielen gehorteten, organisierten, strukturierten, analysierten und gespeicherten Daten sitzen einige wenige Unternehmen (und in weiterer Folge auch Regierungen) jetzt auf „Too Much Information“ (TMI). Regulatorische Strukturen wie die DSGVO scheinen somit den Menschen die Kontrolle zurückzugeben wie ihre persönlichen Daten verarbeitet werden.

„Die Geschwindigkeit der Digitalen-Vernetzung war höher als die Fähigkeit der Sicherheitsgesellschaft, mitzuhalten und die nötige Sicherheit zu gewährleisten. Und heute zahlen wir den Preis dafür. Fast 70 Prozent aller größeren Unternehmen planen aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie eine Erhöhung der Ausgaben für Cybersicherheit.[2] Organisationen sehen in dieser Hinsicht bereits gute Erträge aus ihren Investitionen, wobei mehr als 40 Prozent glauben, dass sie mindestens doppelt so viel wie ihre Ausgaben für den Datenschutz davon profitiert haben [3]“, so Tematica CIO Chris Versace.

„Es ist daher keine Überraschung, warum Cybersicherheitsunternehmen eine Investitionsmöglichkeit darstellen. Denn sie bieten Schutz im Kampf gegen die Cyberkriminalität und setzen sich weltweit für eine bessere Regulierung des Datenschutzes ein. Cybersicherheit ist ein Megatrend, der einen lange anhaltenden Einfluss auf die Art und Weise haben wird, wie Verbraucher mit digitalen Werkzeugen interagieren. Der Sektor stellt eine außergewöhnliche Wachstumschance für Unternehmen dar, die sich in diesem Bereich positionieren und für Investoren, die in diese investieren.“, so Rahul Bhushan, Mitgründer des britischen Investmenthauses Rize ETF.

1] Electronic Frontier Foundation, “Behind the One-Way Mirror: A Deep Dive into the Technology of Corporate Surveillance”, December 2019.
[2] https://learnbonds.com/news/almost-70-of-major-organisations-to-increase-cybersecurity-spending-following-coronavirus-outbreak/
[3] Cisco, “From Privacy to Profit: Achieving Positive Returns on Privacy Investments”, January 2020.

Rize ETF/SJ
Credit: beigestellt, methodshop /Pixabay

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.