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21. Januar 2021

CoCo-Markt: starker Rebound in 2020

Der CoCo-Markt beendete mit einer starken Performance von 6,19 Prozent (ICE BofA Contingent Capital Index) in 2020 eines der turbulentesten Jahre, die das relativ junge Segment je erlebt hat.

Daniel Björk, Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund Responsible COCO

Nachdem bis Ende Juni bereits 75 Prozent des Rückgangs vom ersten Quartal wiedergutgemacht werden konnten, erbrachten CoCo-Anleihen im 4. Quartal eine Rendite von über sechs Prozent. Insbesondere im November schnitten sie mit 4,7 Prozent besonders stark ab.

„Wesentlicher Treiber im vierten Quartal waren zweifellos die frühen positiven Impfstoffnachrichten, die in Kombination mit anhaltend soliden Bilanzstrukturen und Kapitalkraft, bestätigt durch die Ergebnisse des 3. Quartals, zur Stärke des Marktes beitrugen. Im letzten Berichtszeitraum lag der mittlere Kapitalpuffer bei 5,1 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg um 180 Basispunkte (Bp) im Jahresvergleich und sollte dazu beitragen, Befürchtungen zu Annullierungen von Kupons auf breiter Basis zu zerstreuen. Die hohe Korrelation zwischen der Performance des CoCo-Markts und positiven Impfstoffnachrichten deutet darauf hin, dass der CoCo-Bonds von einer fortgesetzten Normalisierung stark profitieren dürften“, so Daniel Björk, Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund Responsible COCO.

Rege Aktivität am Primärmarkt

Da sich die Credit-Spreads im Laufe des Herbstes allmählich verengten und sich die CoCo-Investoren dank erneut positiver Quartalsergebnisse zuversichtlicher zeigten, herrschte am Primärmarkt für CoCo-Anleihen eine rege Aktivität. Auf das Anlegerinteresse reagierten seit Ende September nicht weniger als 11 Großbanken und Versicherer mit weltweiten Emissionen von Coco-Anleihen. Die meisten neuen Anleihen wurden von großen europäischen Banken (zum Beispiel Credit Agricole, Credit Suisse, NatWest, Societe Generale) herausgegeben. Aber auch die Allianz gab ihre erste CoCo-Anleihe heraus und nationale Bankenchampions aus verschiedenen Schwellenländern (beispielsweise China oder Vereinigte Arabische Emirat) legten neue Anleihepapiere auf.

„Bei den Neuemissionen waren wir im 4. Quartal etwas wählerischer, da wir diese Neuemissionen als etwas weniger attraktiv erachten als die CoCo-Anleihen, die im 2. und 3. Quartal aufgelegt wurden. Trotzdem, die meisten Neuemissionen waren mit einem Reset-Spread von über 400 Bp nach wie vor eine Investition wert. Darüber hinaus betrachten wir den Eintritt eines großen globalen Versicherers wie der Allianz in den CoCo-Markt als positives Zeichen für ein anhaltendes Wachstum und Anlegerinteresse am CoCo-Anleihenmarkt“, sagt Björk.

Hohes Carry- als auch signifikantes Spread-Verengungspotenzial

Ausblickend meint Björk: „Wir erwarten, dass es 2021 oder sogar bis ins Jahr 2022 hinein fiskalische, monetäre und regulatorische Unterstützung geben wird. Das bedeutet, dass für den Großteil des Jahres 2021 weiterhin mit unterstützenden finanziellen Bedingungen zu rechnen ist. Was den Bankensektor betrifft, so gehen wir davon aus, dass sich der Zeitpunkt, zu dem aus erwarteten Kreditverluste tatsächliche Kreditverluste werden, bis Ende 2021 verschieben könnte.“

Und auf das Fondsmanagement bezogen sagt Björk: „Seit dem Ausbruch der Krise im März 2020 haben wir die Positionierung unseres CoCo- Fonds auf solide Banken und Versicherer mit starker Rentabilität vor Rückstellungen, guter Kapitalisierung und geringeren Kreditrisiken ausgerichtet. Bei diesen Emittenten halten wir eine mögliche Kupon-Annullierung bezüglich ihrer CoCo-Anleihen für unwahrscheinlich. Gleichzeitig sind die Spreads bei CoCo-Anleihen vom Vorkrisen-Niveau weit entfernt (im Schnitt >100 Bp Verengungspotenzial). Im Vergleich zu den meisten Anleihemärkten bieten CoCo-Anleihen 2021 sowohl ein hohes Carry- als auch ein signifikantes Spread-Verengungspotenzial. Da der CoCo-Markt einer der attraktivsten Bereiche des Anleihemarkts ist, werden wir 2021 eine Long-Beta-Positionierung beibehalten.“

Swisscanto/Sj

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