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9. Dezember 2022

China: Null-Covid am Ende

Die Wirtschaftstätigkeit in China verschlechtert sich spürbar. Angesichts dieser Entwicklung und der jüngsten sozialen Unruhen hat Peking seine Haltung bezüglich der Null-Covid-Politik geändert und Maßnahmen für einen allmählichen Ausstieg ergriffen.

Silvia Dall'Angelo, Senior Economist bei Federated Hermes Limited
Silvia Dall’Angelo, Senior Economist bei Federated Hermes Limited

Silvia Dall’Angelo, Senior Economist bei Federated Hermes Limited, kommentiert: „Der sprunghafte Anstieg der Covid-Fälle und das Festhalten an der Null-Covid-Politik haben die chinesische Wirtschaft im November belastet. Der Wirtschaftsindex Caixin Composite PMI fiel auf 47, ein neuer Tiefstand seit Mai dieses Jahres, was auf eine leichte Abschwächung der chinesischen Wirtschaft hindeutet. Die Handelsdaten für November überraschten ebenfalls negativ und bestätigten die vielfältige Belastung durch Covid-bedingte Beeinträchtigungen, die sowohl die Binnennachfrage als auch die globalen Lieferketten belasten.“

Schwieriger Ausstieg

Angesichts dieser Entwicklung und sozialer Unruhen haben die chinesischen Behörden Maßnahmen für den Covid-Ausstieg gesetzt. Dall’Angelo: „Der Prozess wird im kommenden Jahr wahrscheinlich schrittweise und stockend vonstattengehen, da die Bevölkerung noch nicht ausreichend geimpft und das Gesundheitssystem auf einen möglichen weiteren Anstieg der Fälle nicht vorbereitet ist. 

Bleiben große Unglücksfälle aus, dürfte die Wiedereröffnung in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres an Fahrt gewinnen. In dieser Phase wird sich der chinesische Aufschwung wahrscheinlich beschleunigen, da die Aufhebung der Beschränkungen es ermöglicht, dass fiskalische und geldpolitische Anreize wirksam werden.“

Optimisten wanken

Louise Dudley, Portfolio Manager – Global Equities, bei Federated Hermes Limited:
Louise Dudley, Portfolio Manager – Global Equities, bei Federated Hermes Limited:

Louise Dudley, Aktienspezialist bei Federated Hermes, fügt hinzu: „Der vorsichtige Optimismus der vergangenen Woche scheint ins Wanken geraten zu sein, da die schwachen chinesischen Exportdaten in dieser Woche Anlass zur Besorgnis hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums gaben. Die Anzeichen einer wirtschaftlichen Verlangsamung überlagern mögliche Änderungen in der Geldpolitik der Fed. Diese wurden vergangene Woche von Jerome Powell angedeutet. 

Technologietitel litten besonders stark, da die schwachen chinesischen Exporte alle Nachrichten über Pekings Pläne zur Lockerung der strengen Null-Covid-Politik infolge der Massenproteste in den Großstädten überschatteten. Auch wenn es nach wie vor Chancen gibt – der indische Aktienmarkt erreichte beispielsweise Rekordhöhen, da die Anleger versuchen, ihr China-Engagement zu reduzieren -, sind wir nach wie vor der Ansicht: Das makroökonomische Umfeld wird volatil bleiben. Und die einzige Möglichkeit, diese Risiken zu bewältigen, besteht darin, ein diversifiziertes Portfolio und einen konsequenten Risikomanagementprozess zu verfolgen.“

Gaskrise: Entspannung

Audra Delport, Head of Corporate Credit Research bei Federated Hermes Limited
Audra Delport, Head of Corporate Credit Research bei Federated Hermes Limited

Audra Delport, Head of Corporate Credit Research bei Federated Hermes, wirft einen Blick auf Europa: „Der Rückgang der Gasnachfrage in Europa ist erfreulich, denn damit verringert sich das Risiko von schweren Engpässen und Rationierungen in diesem Winter. Die Aussicht auf jahrelang anhaltende Gasknappheit und höhere Preise stellt Europa jedoch vor erhebliche strukturelle Herausforderungen – einschließlich des Risikos einer Deindustrialisierung mit ihren wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen.“

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Federated Hermes Limited/HK

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