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27. April 2021

China ist auf dem Wachstumspfad, aber hat noch einige Baustellen

Während in großen Teilen der Welt noch mit den kurz- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie gerungen wird, ist China bereits zurück auf dem Wachstumspfad. Gastkommentar von Lilian Co, Fondsmanagerin des Strategic China Panda Fund bei Eric Sturdza Investments.

Lilian Co, Fondsmanagerin des Strategic China Panda Fund bei Eric Sturdza Investments

Der Einzelhandel und die Produktion haben wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht. Die Wirtschaft insgesamt hat ein signifikantes Wachstum hingelegt: nachdem diese der Corona-Krise im Jahr 2020 durch einen positiven Zuwachs trotzte, legte sie im ersten Quartal 2021 um 18,3 Prozent zu. Dies wurde sogar ohne eine aggressive geldpolitische Lockerung erreicht, wie sie in vielen entwickelten Volkswirtschaften verfolgt wird. Dieser fulminante Jahresstart könnte auf ein insgesamt starkes Wirtschaftswachstum im ganzen Jahr hindeuten und die moderaten Vorgaben der chinesischen Regierung, im Jahr ein Wachstum von mindestens 6 Prozent zu erreichen, übertreffen. Auch die langfristigen Aussichten sehen gut aus: laut Berechnungen von Bloomberg, die auf Untersuchungen des Internationalen Währungsfonds basieren, wird China bis 2026 mehr als 20 Prozent zum gesamten Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts beitragen. Doch auch wenn Chinas Zukunft rosig erscheint, gilt es, mögliche Risiken zu berücksichtigen.

Heimischer Konsum – ein Wachstumsmotor

Ein Wirtschaftsbereich, der zukünftig stärkere Impulse benötigt, ist der inländische Konsum. Nach Angaben des Staatlichen Amts für Statistik in China hat die chinesische Wirtschaft im Jahr 2020 durch den gedämpften Gesamtkonsum 0,5 Prozentpunkte eingebüßt. Im Jahr 2019 machte nach Angaben Chinas der Konsum 3,5 Prozentpunkte des gesamten BIP-Wachstums von 6 Prozent aus. Ministerpräsident Li Keqiang hat vor kurzem gegenüber den Regionalregierungen höhere Subventionen für die Auto- und Haushaltsgeräteindustrie eingefordert. Während des chinesischen Neujahrs war bereits vor dem Hintergrund einer anziehenden Wirtschaft und geringen Auslandsreisen ein stärkerer Binnenkonsum zu verzeichnen: beispielsweise legte der Umsatz des Einzelhandels um 28,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.

Investments in bei Immobilien bergen das Potenzial für Outperformance

Es gibt jedoch auch Branchen, die sich bereits voll erholt haben. So verzeichnen Immobilienaktien ein steigendes Interesse unter Anlegern. Dies wird gestützt durch eine neue Regelung für den Verkauf von Grundstücken, die 22 Großstädte verabschiedet haben und vorsieht, dass Grundstücksauktionen nur noch dreimal im Jahr stattfinden, was wahrscheinlich zu mehr finanzieller Disziplin seitens der Entwickler führen wird.

Eric Sturdza Investments/SJ

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