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4. Mai 2022

Börsen: Starker Gegenwind

An den Börsen sorgen die geldpolitische Verschärfung und die Unwägbarkeiten aus dem Ukrainekrieg für beträchtlichen Gegenwind. Weiters hat das globale Wirtschaftswachstum deutlich an Dynamik eingebüßt, so eine Analyse von Swisscanto.

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Die weltweite Wirtschaftsentwicklung wird demnach heuer und 2023 unter dem Potenzialwachstum ausfallen. Verantwortlich dafür sind der Ukrainekrieg, die Null-Covid-Strategie Chinas und die global hohen Inflationsraten, die die Konjunktur-Aussichten seit Jahresanfang sichtbar eingetrübt haben.

Börsen unter Druck

Auch an den Finanzmärkten weht heftiger Gegenwind. Die Experten: „Der seit Anfang des Jahres zu beobachtende rasante Renditeanstieg ist unserer Ansicht nach noch nicht zu Ende, da die hohen Inflationsraten nur langsam zurückgehen. Das Gros des Renditeanstiegs liegt aber hinter uns. Auch die Aktienmärkte beurteilen wir zurückhaltender als noch vor Monatsfrist; insbesondere den nach wie vor hoch bewerteten US-Aktienmarkt und Aktien aus der dem Ukrainekrieg stark ausgesetzten Eurozone.“

Gute Gewinne, aber …

„Die Gewinnberichtssaison für das 1. Quartal hat wie erwartet nicht die gleiche Unterstützungskraft wie die der Vorquartale. Die von den Finanzanalysten aufgestellten Hürden für die Unternehmen sind zwar relativ niedrig, sodass es bislang etwa 80% von ihnen schafften, die Prognosen zu übertreffen. Die Orientierung bezüglich der kommenden Quartale bleibt aber überwiegend vage oder wird tendenziell nach unten revidiert. Wir erwarten insgesamt weiter steigende Gewinne und auch, dass die Dividendenzahlungen mindestens stabil gehalten werden. Eine Herausforderung für die Aktienmärkte sehen wir aber bei ihrer Bewertung; vor allem in den USA.“

Aktien hoch bewertet

„Die Entwicklung der Bilanz der US-Notenbank und des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) des MSCI USA weisen seit der Finanzkrise einen hohen Gleichlauf auf. Zwar rechtfertigten Gewinnzuwächse im Laufe der Jahre steigende Kurse. Die Geldpolitik und eine niedrige Inflation sorgten aber gleichzeitig dafür, dass die Bewertung ebenfalls zunahm. Mittlerweile lässt die Teuerung aber keine expansive Geldpolitik mehr zu. So erwarten wir einen monatlichen Bilanzabbau von USD 95 Mrd. ab Mai und kräftige Leitzinsanhebungen. Mit einem derartigen geldpolitischen Ausblick ließe sich das KGV des US-Markts nur noch mit einem weit überdurchschnittlichen Gewinnwachstum rechtfertigen. Dieses erwarten aber weder wir noch der Konsensus.“

Märkte mit Chancen

Swisscanto setzt weiterhin auf Sektoren, die Preissteigerungen an Kunden weitergeben können. Dazu zählen Rohstoffzykliker, defensive Sektoren wie Gesundheit, nichtzyklischer Konsum oder Versorger. In der regionalen Strategie wird von überdurchschnittlicher Aktienmarktentwicklung in Kanada, Australien und Großbritannien ausgegangen. Alle drei Märkte haben allerdings auch ein vergleichsweise hohes Gewicht an Finanzdienstleistern in ihren Indizes: „Diese profitieren zwar von höheren Renditen am Anleihemarkt, eine restriktivere Geldpolitik und Konjunktursorgen machen ihnen jedoch zu schaffen. In Summe erachten wir die drei Märkte aber weiterhin als chancenreich.“

Swisscanto /HK
Fotocredit: VideoFlow/adobe stock

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